Der EHC Winterthur, der die Saison in der Swiss League vielversprechend begann, steckt in einer tiefen Krise. Seit Anfang Oktober hat das Team sechs von sieben Spielen verloren, darunter eine deutliche 0:6-Niederlage gegen den EHC Chur. Diese Serie belastet die Mannschaft, die nun auch ihren sicheren Mittelfeldplatz verloren hat.
Wichtige Erkenntnisse
- Der EHC Winterthur verlor sechs von sieben Spielen im Oktober.
- Verletzungen und finanzielle Unsicherheit belasten das Team.
- Der Vorsprung auf die Nicht-Playoff-Ränge ist auf vier Punkte geschrumpft.
Schwächste Saisonleistung gegen EHC Chur
Der Dienstagabend in der Deutweg-Eishalle war für den EHC Winterthur ein Tiefpunkt. Gegen den EHC Chur kassierte das Team eine 0:6-Niederlage. Bereits nach drei Minuten hätte es 0:3 stehen können. Die Mannschaft zeigte kaum Strukturen und war spielerisch unterlegen. Auch der nötige Biss fehlte.
Es war eine Leistung, die Trainer Markus Studer als die schwächste der Saison bezeichnete. Die Wahl von Goalie David Brodecky zum besten EHCW-Spieler, trotz sechs Gegentoren, unterstreicht die mangelnde Leistung der Vorderleute.
Faktencheck
- Oktoberbilanz: 6 Niederlagen in 7 Spielen.
- Torverhältnis gegen Chur: 0:6.
- Verlorene Punkte: In den letzten drei Spielen gegen Teams hinter dem EHCW wurden insgesamt 7 Punkte abgegeben.
Eine Serie von Niederlagen
Die Partie gegen Chur war die dritte Niederlage in Folge gegen Teams, die in der Tabelle hinter dem EHC Winterthur lagen. Zuvor verlor Winterthur 2:3 im Penaltyschiessen gegen Olten und 3:4 nach Verlängerung in Arosa. In diesen Spielen konnte das Team immerhin noch je einen Punkt sichern.
Doch die jüngste Bilanz ist alarmierend: Seit Beginn des Oktobers hat der EHCW sechs von sieben Spielen verloren. Was früher als «Novemberloch» bekannt war, scheint sich in diesem Jahr bereits im Oktober abzuzeichnen.
Hintergrund der Schwierigkeiten
Der EHC Winterthur startete mit fünf Siegen aus den ersten sieben Spielen stark in die Saison. Die aktuelle Abwärtsspirale ist eine deutliche Kehrtwende. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von personellen Problemen bis hin zu psychologischer Belastung.
Verletzungspech und fehlende Breite
Trainer Markus Studer führt einen Teil der Probleme auf die vielen Verletzungen zurück. «Am Anfang konnten wir mehr oder weniger mit der gleichen Aufstellung spielen», erklärt Studer. Doch in den letzten Wochen häuften sich die Ausfälle.
Gegen Chur fehlten wichtige Spieler wie Gianluca Ogi, Tomas Vlcek, Nadir Scilacci und Jan Hornecker verletzungsbedingt. Marc Diethelm war im Militärdienst und Janis Embacher spielte für die Rapperswil-Jona Lakers. Sogar Routinier Robin Leone fiel nach einer überstandenen Verletzung krank aus.
«Es soll keine Ausrede sein: Aber irgendwann fehlt uns auch die Breite und Erfahrung», sagt Trainer Markus Studer. Er fügt hinzu: «Wir sind nicht mehr gleich spritzig und konsequent. Unsere Leichtigkeit ist verloren gegangen.»
Die ständigen Umstellungen und der Mangel an erfahrenen Spielern wirken sich spürbar auf die Teamleistung aus. Die Mannschaft verliert an Spritzigkeit und Konsequenz, was sich direkt in den Ergebnissen widerspiegelt.
Finanzielle Unsicherheit belastet Spieler
Neben den sportlichen Herausforderungen spielt auch die finanzielle Situation des Vereins eine Rolle. Am 23. September wurde offiziell bekannt gegeben, dass ein Rückzug aus der Swiss League drohen könnte. Diese Nachricht hat auch bei den Spielern Spuren hinterlassen.
«Das ist leider irgendwo in den Köpfen drin», bestätigt Trainer Studer. Die Ungewissheit über die Zukunft des EHC Winterthur kann die Konzentration und Moral der Spieler beeinträchtigen. Solche externen Faktoren sind im Profisport oft schwer zu ignorieren.
Abgerutscht im Tabellenbild
Die anhaltende Niederlagenserie hat den EHC Winterthur seinen soliden Mittelfeldplatz gekostet. Der Vorsprung auf den 9. Rang, der nicht zu den Playoffs führt, ist auf vier Punkte geschrumpft. Der EHC Chur, der am Dienstag mit 6:0 gewann, belegt diesen 9. Rang und ist durch den Sieg näher herangerückt.
Trotz der schwierigen Lage bleibt Trainer Studer zuversichtlich. «Wir werden nicht unruhig», betont er. «Wir haben bisher auch vieles gut und richtig gemacht.» Es bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft die Kurve kriegen und die «Oktobersenke» bald verlassen kann, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden und die Playoff-Plätze zu sichern.
Blick nach vorne
Der EHC Winterthur steht vor der Herausforderung, die Verletzungsprobleme zu managen und die mentale Stärke des Teams wieder aufzubauen. Die kommenden Spiele werden entscheidend sein, um den Anschluss an die Playoff-Ränge nicht komplett zu verlieren.
Die Fans hoffen auf eine schnelle Erholung und eine Rückkehr zu der Form, die das Team zu Beginn der Saison ausgezeichnet hat. Die Unterstützung von den Rängen wird in dieser schwierigen Phase besonders wichtig sein.
- Nächste Schritte: Das Team muss Stabilität finden und die Defensive stärken.
- Trainer Studers Ziel: Ruhe bewahren und an den Stärken des Teams arbeiten.





