Obwohl der FC Winterthur in der Super League sportlich am Tabellenende steht, führt sein Stadion Schützenwiese die Rangliste der beliebtesten Arenen an. Eine Auswertung von Tausenden Google-Bewertungen durch Fans zeigt, dass die traditionelle Atmosphäre oft mehr wiegt als moderne Infrastruktur. Dabei reichen die Kommentare von Lob für die Stimmung bis hin zu Kritik an Catering und Service.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schützenwiese des FC Winterthur ist mit 4,5 Sternen das bestbewertete Stadion der Super League laut Google-Rezensionen.
- Eine grosse Gruppe von Stadien, darunter der Kybunpark (St. Gallen) und der St. Jakob-Park (Basel), folgt mit 4,4 Sternen.
- Das Cornaredo des FC Lugano bildet mit 4,0 Sternen das Schlusslicht im Fan-Ranking.
- Die Bewertungen der Fans konzentrieren sich oft auf Atmosphäre, Verpflegung und Organisation, nicht nur auf das Fussballspiel selbst.
Eine unerwartete Rangliste der Schweizer Fussballstadien
Jeder Stadionbesuch ist ein Erlebnis, das weit über die 90 Minuten auf dem Spielfeld hinausgeht. Fans bewerten auf Plattformen wie Google nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch die Rahmenbedingungen: von der Anreise über die Verpflegung bis zur Stimmung auf den Rängen. Diese Rezensionen ergeben eine alternative Tabelle, die zeigt, welche Vereine bei der Fan-Zufriedenheit punkten.
An der Spitze dieser Rangliste steht überraschenderweise das Stadion des sportlichen Schlusslichts. Der FC Winterthur sichert sich mit seiner Schützenwiese den ersten Platz. Dies belegt, dass Tradition und eine authentische Fussballatmosphäre für viele Besucher wichtiger sind als hochmoderne, aber möglicherweise sterile Arenen.
Wie die Bewertung zustande kommt
Die hier präsentierte Rangliste basiert auf den durchschnittlichen Sternebewertungen, die Nutzer auf Google für die Stadien der Super-League-Clubs abgegeben haben. Tausende Einzelmeinungen fliessen in diese Gesamtbewertung ein und spiegeln die subjektiven Erfahrungen der Besucher wider.
Die Spitzenreiter: Winterthur vor grossem Verfolgerfeld
Mit einer beeindruckenden Durchschnittsbewertung von 4,5 Sternen setzt sich die Schützenwiese des FC Winterthur an die Spitze. Die Fans loben vor allem die einzigartige Stimmung und das Catering-Angebot. Ein Nutzer schreibt: «Das einzig richtige Fussballstadion im Kanton Zürich mit tollem Catering-Angebot. Immer gute Stimmung und meistens ausverkauft.»
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die sich auf die veraltete Infrastruktur beziehen. Eine Rezension bezeichnet die Tribüne als «Armutszeugnis für die sechstgrösste Schweizer Stadt» und meint, sie stamme «aus den Gründerjahren der Stadt».
Das dichte Mittelfeld mit 4,4 Sternen
Gleich fünf Stadien teilen sich den zweiten Platz mit einer Bewertung von 4,4 Sternen, wobei die Gründe für die Zufriedenheit und die Kritikpunkte stark variieren:
- FC St. Gallen (Kybunpark): Gelobt für die «grossartige Atmosphäre» und die moderne Infrastruktur. Ein Kritikpunkt war jedoch trivial, aber ärgerlich: «Man hat nicht mal Senf zur Wurst gekriegt.»
- FC Basel (St. Jakob-Park): Die Nähe zum Spielfeld und die gute Akustik werden positiv hervorgehoben. Ein Fan bemängelte jedoch: «Raucher werden hier diskriminiert und das Bier müssen wir gar nicht erst erwähnen.»
- BSC Young Boys (Wankdorf): Die Geschichte des Stadions und die guten Pommes Frites finden Anklang. Kritiker bezeichnen es als «Betonklotz» mit zu lauten Lautsprechern und bemängeln den Kunstrasen.
- FC Luzern (Swissporarena): Schneller Einlass und gute Organisation werden gelobt. Ein seltener Besucher zeigte sich jedoch schockiert über die Ticketpreise: «185.- für 3 Erwachsene und ein 11-jähriges Kind im Familiensektor sind eine absolute Frechheit!»
- Lausanne-Sport (Stade de la Tuilière): Das neue Stadion punktet mit modernem Design und praktischen Aspekten wie «kurzen Wegen zum Bier». Ein Gast beschwerte sich jedoch über kalte Hotdogs und ausverkaufte Getränke.
Was Fans wirklich wichtig ist
Die Bewertungen zeigen, dass die Gesamterfahrung zählt. Kurze Wartezeiten bei der Verpflegung, die Qualität der Bratwurst, die Freundlichkeit des Personals und die allgemeine Atmosphäre sind oft entscheidender für eine gute Bewertung als die Architektur des Stadions oder der sportliche Erfolg der Heimmannschaft.
Das untere Drittel: Wo es noch Verbesserungspotenzial gibt
Auch wenn kein Stadion wirklich schlecht abschneidet, gibt es doch einige Arenen, die bei den Fans weniger gut ankommen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von organisatorischen Mängeln bis hin zu veralteter Bausubstanz.
Von Zürich bis ins Tessin
Mit 4,3 Sternen liegt die Stockhorn Arena des FC Thun knapp hinter der Spitzengruppe. Ein Fan lobte die vielseitige Nutzbarkeit, etwa für ein Schwingfest. Ein anderer kritisierte jedoch die Toilettensituation.
Der Letzigrund, Heimat des FC Zürich und des Grasshopper Club Zürich, erhält 4,2 Sterne. Während die Multifunktionalität für Konzerte und Leichtathletik gelobt wird, kritisieren Fussballfans oft die grosse Distanz zum Spielfeld. Ein Besucher meinte ironisch: «Hab leider das Fernglas zu Hause vergessen, weshalb ich nichts mitbekam.»
«Uns wurden die Knirpse (kleiner Regenschirm) am Eingang abgenommen und in den Kehricht geworfen. Während dem Match sassen zwei Damen vor uns mit geöffnetem Regenschirm.»
Ebenfalls 4,2 Sterne erhält das Stade de Genève (FC Servette). Hier wurden die tolle Atmosphäre und die respektvollen Fans gelobt. Kritik gab es jedoch am unfreundlichen Personal und an langen Wartezeiten beim Essen.
Die Schlusslichter im Fan-Ranking
Am Ende der Rangliste finden sich zwei Stadien, die für ihre besonderen Eigenheiten bekannt sind. Das Tourbillon des FC Sion (4,1 Sterne) wird für spezielle Anlässe wie das Raclette-Angebot gelobt. Ein Fan kritisierte jedoch den Preis für Wasser scharf: «5 Franken für einen 3-dl-Becher Wasser. Bei den Wallisern brennen doch die Sterne im Wappen lichterloh!»
Das Cornaredo des FC Lugano bildet mit 4,0 Sternen das Schlusslicht. Das Stadion befindet sich im Umbau, was die Bewertungen beeinflusst. Ein Fan lobte, dass der Komfort «für eine Baustelle» gewährleistet sei. Ein anderer beschrieb jedoch chaotische Zustände beim Essensverkauf und behauptete, Personal beim Drogenkonsum beobachtet zu haben. Die Vorfreude auf die neue Arena, die 2026 eröffnet werden soll, ist im Tessin entsprechend gross.





