Der Flughafen Zürich hat ein neues Drohnendetektionssystem in Betrieb genommen, um seinen Luftraum vor unautorisierten Drohnenflügen zu schützen. Diese Massnahme folgt auf Vorfälle in anderen europäischen Städten, bei denen Drohnen den Flugbetrieb störten. Das System namens "DroneDefence" überwacht den Luftraum rund um die Uhr und meldet unbefugte Drohnen sofort an die zuständigen Behörden.
Wichtige Punkte
- Der Flughafen Zürich setzt seit Anfang Jahr ein neues Drohnendetektionssystem ein.
- Das System "DroneDefence" erkennt Drohnen in Echtzeit und alarmiert die Behörden.
- Es soll den Flugbetrieb vor unautorisierten Drohnen schützen, wie sie kürzlich in Kopenhagen und Oslo für Störungen sorgten.
- Flüge ohne Bewilligung in Flughafennähe gelten als Straftat und können hohe Schadenersatzforderungen nach sich ziehen.
Neues Sicherheitssystem am Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich, der grösste Flughafen der Schweiz, hat seine Sicherheitsvorkehrungen gegen Drohnen verstärkt. Seit Anfang des Jahres ist ein automatisiertes Drohnendetektionssystem im Einsatz. Dieses System ist Teil einer umfassenden Strategie, um den Luftraum über dem Flughafen und in seiner unmittelbaren Umgebung zu schützen. Es reagiert auf die zunehmende Bedrohung durch unkontrollierte Drohnenflüge.
Flughafen-Sprecherin Bettina Kunz bestätigte auf Anfrage die Einführung des Systems. Sie erklärte, dass der Flughafen bereits seit Jahren klare Abläufe für den Umgang mit Drohnensichtungen definiert hat. Das neue System ergänzt diese bestehenden Protokolle und bietet eine verbesserte Überwachung und Reaktionsfähigkeit.
Faktencheck
- In Kopenhagen und Oslo führten Drohnen zu mehrstündigen Flugausfällen.
- Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bezeichnete den Vorfall als "schwersten Anschlag auf kritische Infrastruktur".
- Der Luftraum über dem Flughafen Kopenhagen wurde am 22. September 2025 gesperrt.
Echtzeit-Erkennung und Alarmierung
Das eingesetzte System trägt den Namen "DroneDefence" und wird von Swisscom betrieben. Es ist darauf ausgelegt, Drohnenflüge rund um die Uhr in Echtzeit zu erkennen. Ein wesentliches Merkmal des Systems ist seine Fähigkeit, zwischen autorisierten und unautorisierten Drohnen zu unterscheiden. Diese Funktion ist entscheidend, um Fehlalarme zu vermeiden und gleichzeitig eine effektive Überwachung zu gewährleisten.
Sobald eine unautorisierte Drohne erkannt wird, alarmiert das System automatisch die zuständigen Meldestellen. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion der Sicherheitskräfte.
"Das System erlaubt die Identifikation registrierter und nicht registrierter Drohnen – so lassen sich sicherheitsrelevante Drohnenvorfälle dokumentieren und bei Bedarf verfolgen", sagte Bettina Kunz gegenüber 20 Minuten.
Rechtliche Konsequenzen bei Verstössen
Der Flughafen Zürich betont die Ernsthaftigkeit von unbewilligten Drohnenflügen in seiner Nähe. Solche Flüge werden als Straftat verfolgt. Die Konsequenzen können weitreichend sein. Dazu gehören nicht nur strafrechtliche Verfolgung, sondern auch hohe Schadenersatzansprüche.
Die genauen Details zum System und den internen Vorgehensweisen sind aus Sicherheitsgründen vertraulich. Dies ist Standard bei Einrichtungen, die der kritischen Infrastruktur angehören. Die Öffentlichkeit erhält daher keine umfassenden Einblicke in die technischen Spezifikationen oder die genaue Funktionsweise des Systems.
Hintergrundinformationen
Drohnen stellen eine wachsende Herausforderung für Flughäfen weltweit dar. Ihr Einsatz kann den Flugbetrieb erheblich stören, Sicherheitsrisiken schaffen und hohe Kosten verursachen. Die Regulierung des Drohnenverkehrs ist komplex, da sowohl private als auch kommerzielle Nutzer existieren. Flughäfen investieren zunehmend in Technologien zur Drohnenabwehr, um die Sicherheit des Luftraums zu gewährleisten.
Bedeutung für die Flugsicherheit
Die Einführung des Drohnendetektionssystems unterstreicht die Priorität der Flugsicherheit am Flughafen Zürich. Nach den Vorfällen in Kopenhagen und Oslo, wo Drohnen den Flugverkehr für mehrere Stunden lahmlegten, wird die Notwendigkeit solcher Systeme deutlich. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bezeichnete den Vorfall in Kopenhagen als einen "bislang schwersten Anschlag auf kritische Infrastruktur", was die potenzielle Tragweite solcher Ereignisse hervorhebt.
Die Fähigkeit, Drohnen frühzeitig zu erkennen und zu identifizieren, ist ein wichtiger Schritt zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle. Das System "DroneDefence" trägt dazu bei, die Betriebssicherheit des Flughafens zu gewährleisten und potenzielle Schäden oder Unterbrechungen des Flugverkehrs zu minimieren. Die Investition in diese Technologie ist eine präventive Massnahme zum Schutz der Reisenden und des Flugbetriebs.
Diskussion über Drohnenregulierung
Die Frage nach der zukünftigen Regulierung von Drohnenflügen in der Schweiz bleibt relevant. Es gibt verschiedene Ansichten darüber, ob strengere Gesetze und Kontrollen notwendig sind oder ob die Aufklärung für Drohnenpiloten verstärkt werden sollte. Einige argumentieren, dass die aktuellen Regeln ausreichen, wenn sie eingehalten werden. Andere fordern eine Beschränkung von Drohnen auf gewerbliche Zwecke.
Die Diskussion zeigt, dass ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung von Drohnen und der Gewährleistung der Sicherheit gefunden werden muss. Der Flughafen Zürich leistet mit seinem neuen System einen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im regulierten Luftraum. Dies kann als Beispiel für weitere Diskussionen und Entwicklungen in der Drohnenregulierung dienen.





