Die Stadt Winterthur registriert eine Zunahme von Fällen der Fuchsräude im Stadtgebiet. Diese hochansteckende Hautkrankheit betrifft hauptsächlich Füchse, stellt aber auch eine Gefahr für Hunde und Katzen dar. Die Behörden rufen die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf und bitten um Meldung kranker Wildtiere. Für infizierte Wildtiere verläuft die Krankheit in den meisten Fällen tödlich.
Haustierbesitzer müssen besondere Vorsicht walten lassen. Die Übertragung kann nicht nur durch direkten Kontakt, sondern auch indirekt über die Umgebung erfolgen, da die krankheitsauslösenden Milben mehrere Tage ausserhalb eines Wirtes überleben können.
Wichtige Punkte
- Fuchsräude nimmt in Winterthur zu.
- Hunde und Katzen sind besonders gefährdet.
- Kranke Wildtiere müssen gemeldet werden.
- Fütterungsverbot für Wildtiere gilt auch indirekt.
- Symptome bei Haustieren erfordern Tierarztbesuch.
Zunehmende Räude-Fälle in Winterthur
Die Stadt Winterthur hat am Montag eine Medienmitteilung veröffentlicht, in der sie auf die erneute Zunahme von Fuchsräude-Fällen hinweist. Diese Entwicklung betrifft das gesamte Stadtgebiet. Die Krankheit, verursacht durch Sarcoptes-Milben, führt bei Wildtieren oft zu einem qualvollen Tod.
Die Behörden bitten die Bevölkerung dringend, verdächtige Tiere nicht zu berühren. Stattdessen sollen Beobachtungen der Polizei oder der lokalen Wildhut gemeldet werden. Dies ist entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und betroffenen Tieren zu helfen.
Fakten zur Fuchsräude
- Erreger: Sarcoptes-Milben
- Überlebensrate bei Wildtieren: Unter 10%
- Ansteckungswege: Direkter und indirekter Kontakt
- Gefährdete Haustiere: Hunde und Katzen
Gefahr für Hunde und Katzen
«Vor allem Hunde, aber auch Katzen sind gefährdet», betont die Stadt Winterthur in ihrer Mitteilung. Die Ansteckung kann auf vielfältige Weise erfolgen. Nicht nur der direkte Kontakt mit einem kranken oder bereits verstorbenen Fuchs birgt Risiken. Auch indirekte Übertragungswege spielen eine grosse Rolle.
Milben können sich in Kot, Haaren oder Hautschuppen befinden, die ein infiziertes Tier verliert. Da diese Milben in der Umwelt mehrere Tage überleben, bleibt das Ansteckungsrisiko für Haustiere hoch, selbst wenn kein direkter Kontakt zu einem Fuchs stattfindet. Spaziergänge in Gebieten mit Fuchsaktivität erhöhen das Risiko erheblich.
„Vor allem Hunde, aber auch Katzen sind gefährdet. Die Ansteckung erfolgt nicht nur durch direkten Kontakt mit kranken oder toten Füchsen, sondern auch über Kot, Haare oder Hautschuppen.“
Stadt Winterthur
Symptome bei Haustieren erkennen
Haustierbesitzer sollten aufmerksam sein und ihre Tiere regelmässig auf Anzeichen einer Infektion untersuchen. Treten bei Hunden oder Katzen Symptome wie starker Juckreiz auf, der zu häufigem Kratzen führt, oder zeigen sich kahle Hautstellen, ist ein rascher Besuch beim Tierarzt ratsam. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann den Krankheitsverlauf für Haustiere positiv beeinflussen.
Was ist Fuchsräude?
Die Fuchsräude ist eine parasitäre Hautkrankheit, die durch mikroskopisch kleine Milben der Gattung Sarcoptes scabiei ausgelöst wird. Diese Milben graben winzige Gänge in die Haut des Wirtstieres. Dies führt zu intensiven Hautreizungen und einem unerträglichen Juckreiz. Infolgedessen kratzen sich die Tiere stark, was zu Haarausfall, Hautentzündungen und dicken, verkrusteten Stellen führt.
Betroffene Füchse zeigen oft spezifische Verhaltensänderungen. Sie sind in der Regel stark abgemagert, da die Krankheit ihre Fähigkeit zur Nahrungssuche beeinträchtigt. Erkrankte Tiere verlieren zudem ihre natürliche Scheu vor dem Menschen und zeigen sich häufiger am Tag. Ihre Fluchtreaktion ist oft stark eingeschränkt, was sie leichter beobachtbar macht.
Hintergrundinformationen
Die Sarcoptes-Milbe ist ein Endoparasit. Das bedeutet, sie lebt in der Haut ihres Wirtes. Der Lebenszyklus der Milbe findet komplett auf dem Wirt statt. Weibliche Milben legen ihre Eier in den Hautgängen ab. Aus diesen schlüpfen Larven, die sich über verschiedene Stadien zu erwachsenen Milben entwickeln. Der gesamte Zyklus kann in wenigen Wochen abgeschlossen sein, was eine schnelle Ausbreitung ermöglicht.
Folgen für Wildtiere und Menschen
Für Wildtiere, insbesondere Füchse, ist die Erkrankung in über 90 Prozent der Fälle tödlich. Die Tiere sterben meist an den Folgen von Unterernährung, Sekundärinfektionen oder Erschöpfung. Obwohl Hunde und Katzen sich ebenfalls anstecken können, überlebt die Milbe beim Menschen nicht dauerhaft. Beim Menschen kann die Milbe zwar Hautirritationen und Juckreiz verursachen, die Symptome klingen jedoch in der Regel von selbst ab, da der Mensch kein geeigneter Wirt für die Fortpflanzung der Milbe ist.
Urbane Füchse und Nahrungsangebot
Eine wesentliche Ursache für die zunehmende Ausbreitung der Fuchsräude in Winterthur ist die hohe Dichte an Füchsen im urbanen Raum. Diese hohe Populationsdichte wiederum ist direkt auf das reichhaltige Nahrungsangebot in Städten zurückzuführen. Städtische Gebiete bieten Füchsen eine Fülle von Nahrungsquellen, die ihre Überlebens- und Fortpflanzungsraten erhöhen.
Die Stadt Winterthur betont daher eindringlich: «Das direkte Füttern von Wildtieren ist verboten.» Dieses Verbot dient dem Schutz der Tiere und der Eindämmung von Krankheiten. Doch auch indirektes Füttern stellt ein grosses Problem dar und trägt zur Ausbreitung der Räude bei.
- Direktes Füttern: Auslegen von Futter für Wildtiere.
- Indirektes Füttern: Unbeabsichtigtes Bereitstellen von Nahrung.
Indirektes Füttern vermeiden
Zum indirekten Füttern zählen verschiedene Praktiken, die oft unbewusst geschehen, aber Wildtiere anziehen. Ein häufiges Beispiel ist das Herausstellen von Abfallsäcken bereits am Vorabend der Kehrichtabfuhr. Füchse und andere Wildtiere werden von den Gerüchen angezogen und reissen die Säcke auf der Suche nach Essensresten auf. Dies bietet ihnen nicht nur eine leichte Nahrungsquelle, sondern führt auch zur Verteilung von Abfall.
Ein weiteres Problem ist unbeaufsichtigt draussen stehendes Katzen- und Hundefutter. Viele Haustierbesitzer lassen Futter für ihre Tiere im Garten oder auf dem Balkon stehen. Dies zieht jedoch auch Füchse an, die sich an diesem Futter bedienen. Solche Nahrungsquellen fördern die Bildung grösserer Fuchsbestände in Wohngebieten und erhöhen das Risiko der Krankheitsübertragung. Die Bevölkerung wird gebeten, diese Praktiken zu vermeiden, um die Ausbreitung der Fuchsräude zu kontrollieren und die Gesundheit von Wild- und Haustieren zu schützen.
Präventionstipps
- Stellen Sie Abfallsäcke erst am Morgen der Abfuhr bereit.
- Lassen Sie kein Tierfutter unbeaufsichtigt im Freien stehen.
- Melden Sie kranke oder auffällige Füchse sofort der Wildhut oder Polizei.
- Vermeiden Sie direkten Kontakt mit Wildtieren.
- Achten Sie auf Symptome bei Ihren Haustieren und suchen Sie bei Bedarf einen Tierarzt auf.





