Der Gnadenhof Eichberg im Rheintal hat einen neuen Besitzer. Die Zürcher Stiftung Tierambulanz übernimmt die Anlage, um sie in eine Schutzzone für heimatlose und bedrohte Tiere zu verwandeln. Diese Übernahme sichert die Zukunft vieler Tiere und ermöglicht eine Weiterentwicklung des Hofes.
Wichtige Punkte
- Die Stiftung Tierambulanz aus Oberglatt (ZH) hat den Gnadenhof Eichberg erworben.
- Der Hof wird zu einer Oase für heimatlose und vom Aussterben bedrohte Tiere ausgebaut.
- Die bisherigen Betreiber, Familie Hutter, suchten aus personellen Gründen einen Nachfolger.
- Geplant sind Umbaumassnahmen und die Aufnahme spezifischer Tierarten wie Schildkröten.
- Das Veterinäramt begleitet die Projekte eng, um den Artenschutz zu gewährleisten.
Ein neues Kapitel für den Gnadenhof
Der Verkauf des Gnadenhofs Eichberg war seit einiger Zeit ein offenes Geheimnis. Nun ist es offiziell: Die Stiftung Tierambulanz hat die Schlüssel übernommen. Jasmin Hutter, eine der bisherigen Betreiberinnen, zeigte sich erleichtert über den Abschluss des Verkaufs. Sie betonte die grosse Nachfrage nach Tierplätzen auf dem Hof während ihrer Zeit. Zahlreiche Zoofeste zogen Hunderte von Besuchern an und schufen viele positive Erinnerungen.
Die Entscheidung zum Verkauf fiel, weil die Weiterführung des Gnadenhofs für die Familie Hutter zunehmend schwieriger wurde. Die Arbeit basierte stark auf freiwilligem Engagement, und häufige Personalwechsel waren für die Tiere nicht ideal. Eine konstante Bezugsperson ist für das Wohl der Tiere entscheidend. Deshalb war der Verkauf die beste Lösung, um eine nachhaltige Zukunft für den Hof zu sichern.
Wissenswertes zur Stiftung Tierambulanz
- Die Stiftung betreibt bereits ein Tierwaisenhaus in Oberglatt, Kanton Zürich.
- Dort leben durchschnittlich 300 Tiere, die ein neues Zuhause suchen.
- Das Ziel ist es, in Eichberg einen ruhigen Rückzugsort zu schaffen.
Eichberg als Rückzugsort für bedrohte Arten
Monica Locher, Stiftungsratspräsidentin der Stiftung Tierambulanz, zeigte sich begeistert von Eichberg. Sie beschrieb den Ort als eine Oase der Ruhe, die sich sofort wie ein Zuhause anfühle. Die Stiftung plant, den Hof vielfältig weiterzuentwickeln. Im Fokus steht die Aufnahme von heimatlosen Tieren. Hunde werden vorerst nicht aufgenommen, da ihre Lautstärke die Nachbarschaft stören könnte. Stattdessen sollen vom Aussterben bedrohte Tierarten ein neues Zuhause finden.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Artenschutz. Die Stiftung arbeitet eng mit dem Veterinäramt zusammen, um sicherzustellen, dass alle Tiere artgerecht gehalten werden und die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Das ultimative Ziel ist es, Nachwuchs zu züchten und diesen später wieder in die Wildnis zu entlassen. So sollen zukünftige Generationen nicht nur Bilder von Tieren sehen, sondern diese auch in ihrer natürlichen Umgebung erleben können.
"Das Schöne ist, dass alle Tiere einen tollen Platz gefunden haben."
Jasmin Hutter, ehemalige Betreiberin des Gnadenhofs Eichberg
Konkrete Pläne und erste tierische Bewohner
Obwohl die genauen Tierarten, die in Eichberg einziehen werden, noch nicht vollständig bekannt gegeben wurden, gibt es bereits konkrete Pläne. Im Frühling sollen die ersten Schildkröten in Eichberg ankommen. Die notwendige Infrastruktur für ihre Überwinterung ist derzeit noch nicht vorhanden, weshalb die Tiere den Winter noch an einem anderen Ort verbringen. Die Stiftung bereitet jedoch bereits die "Rucksäcke" für ihren Umzug vor.
Neben der Aufnahme neuer Tiere sind auch Umbaumassnahmen auf dem Hof geplant. Details dazu stehen noch aus, aber die Stiftung wird die Anlagen an die Bedürfnisse der neuen Bewohner anpassen. Diese Investitionen sollen sicherstellen, dass Eichberg ein optimales Umfeld für die Tierpflege und den Artenschutz bietet.
Hintergrund: Die Herausforderungen eines Gnadenhofs
Der Betrieb eines Gnadenhofs ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Er erfordert nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch viel Zeit, Engagement und Fachwissen. Freiwillige Helfer sind oft unverzichtbar, doch deren Fluktuation kann die Stabilität der Tierbetreuung beeinträchtigen. Eine professionelle Stiftung wie die Tierambulanz kann hier eine langfristige und stabile Lösung bieten, indem sie Ressourcen bündelt und eine kontinuierliche Betreuung gewährleistet.
Ein Blick in die Zukunft
Die Übernahme des Gnadenhofs Eichberg durch die Stiftung Tierambulanz markiert einen wichtigen Schritt für den Tierschutz in der Region. Die Vision, Eichberg zu einer Oase für heimatlose und bedrohte Tiere zu machen, verspricht eine positive Entwicklung. Die Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und die Fokussierung auf Artenschutz und Auswilderung zeigen einen durchdachten Ansatz. Es bleibt spannend zu sehen, welche weiteren Tierarten in den kommenden Monaten in Eichberg ein neues Zuhause finden werden und wie sich der Hof unter der neuen Leitung entwickeln wird.
Die Gemeinschaft im Rheintal kann sich auf eine Bereicherung durch dieses Projekt freuen. Es bietet nicht nur Tieren eine zweite Chance, sondern schafft auch Bewusstsein für die Bedeutung des Artenschutzes. Die Stiftung Tierambulanz bringt ihre Expertise aus dem Tierwaisenhaus in Oberglatt mit, was eine solide Basis für den Erfolg in Eichberg bildet.
- Die Stiftung Tierambulanz ist bekannt für ihre Arbeit im Tierschutz.
- Der Hof Eichberg wird eine wichtige Rolle im Schweizer Artenschutz spielen.
- Die Bevölkerung wird über die Fortschritte auf dem Laufenden gehalten.





