Der Onlinehändler Shisha Heaven mit Sitz in Illnau-Effretikon vollzieht eine strategische Neuausrichtung. Das Unternehmen konzentriert sich ab sofort ausschliesslich auf den Verkauf von E-Zigaretten und deren Zubehör. Die klassischen Wasserpfeifen und zugehörige Artikel werden aus dem Sortiment genommen, wie Geschäftsleiter Tobias Schneider bestätigt.
Wichtige Erkenntnisse
- Shisha Heaven streicht klassische Shishas aus dem Sortiment.
- Fokus liegt neu ausschliesslich auf E-Zigaretten (Vapes).
- Verändertes Konsumverhalten der Kunden ist der Hauptgrund.
- Bereits 95 Prozent des Umsatzes stammen aus Vape-Produkten.
- Der Onlinehändler wurde 2021 gegründet und beschäftigt 16 Mitarbeitende.
Marktwandel erzwingt Neuausrichtung
Der Entscheid, das traditionelle Shisha-Angebot aufzugeben, ist eine direkte Reaktion auf einen deutlichen Wandel im Konsumverhalten der letzten zwei Jahre. Tobias Schneider, Geschäftsleiter von Shisha Heaven, erklärt, dass immer mehr Kunden von der klassischen Wasserpfeife zu elektronischen Zigaretten, sogenannten Vapes, wechseln. Dieser Trend sei unübersehbar und habe das Unternehmen zu einer konsequenten Anpassung gezwungen.
Schneider betont, dass die neue Generation der E-Zigaretten ein vergleichbares Raucherlebnis wie die traditionelle Shisha bietet. Der entscheidende Vorteil liege jedoch in der deutlich einfacheren Handhabung. Für viele Konsumenten sei die Bequemlichkeit ein wichtiger Faktor geworden.
Faktencheck
- Gründung: Shisha Heaven wurde 2021 im Kanton Nidwalden gegründet.
- Mitarbeitende: Das Unternehmen beschäftigt aktuell 16 Personen.
- Standort: Seit August 2023 befinden sich die Büro- und Lagerräume in Illnau an der Länggstrasse.
- Umsatzverteilung: Schon heute generiert Shisha Heaven 95 Prozent des Umsatzes mit Vape-Produkten.
Von der Pandemie zur Vape-Revolution
Shisha Heaven entstand während der Coronapandemie im Jahr 2021. Tobias Schneider, damals Marketingleiter in einem Reisebüro, nutzte die Kurzarbeit, um mit zwei Kollegen eine Onlineplattform für Shishas zu gründen. Der Zeitpunkt war ideal, da die Shisha-Bars und -Shops in der Schweiz ab 2015 einen Boom erlebten und während der Lockdowns viele Kunden auf den Onlinehandel umstiegen.
Dieser anfängliche Erfolg mit klassischen Shisha-Produkten hielt jedoch nicht an. Schneider berichtet, dass sich der Markt in den letzten zwei Jahren stark verändert hat. Viele Shisha-Geschäfte in der Schweiz haben bereits ihr Sortiment auf Vapes umgestellt oder mussten sogar schliessen. Auch etablierte Hersteller gerieten unter Druck. Ein Beispiel ist der deutsche Premium-Shisha-Produzent AEON, der im April 2025 Insolvenz anmelden musste.
«Die neue Generation der E-Zigaretten bietet dank verschiedener Tabaksorten ein vergleichbares Raucherlebnis wie die traditionelle Shisha, ist aber viel einfacher im Handling.»
Convenience vor Tradition
Der Trend zu Convenience-Produkten ist ein entscheidender Faktor für diese Entwicklung. Schneider sieht darin einen breiteren Wertewandel in der Gesellschaft. Die Konsumenten bevorzugen Produkte, die einfach zu nutzen sind und weniger Aufwand erfordern. Die traditionelle Shisha hingegen benötigt Vorbereitung und Pflege, was im heutigen schnelllebigen Alltag weniger attraktiv erscheint.
Neben dem veränderten Konsumverhalten spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Die Margen bei klassischen Shisha-Produkten sind oft gering, während Lagerung und Handling vergleichsweise aufwendig sind. Das Beibehalten eines grossen Sortiments für eine schrumpfende Nische von Liebhabern ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr sinnvoll.
Hintergrund: Shisha-Trend in der Schweiz
Der Hype um orientalische Wasserpfeifen erreichte die Schweiz um 2015. Überall im Land entstanden Shisha-Bars und spezialisierte Shops. Während der COVID-19-Pandemie, insbesondere während der Lockdowns, verlagerten sich viele Käufe in den Onlinehandel, was Anbietern wie Shisha Heaven einen Aufschwung bescherte. Dieser Trend kehrt sich nun jedoch um, da elektronische Alternativen an Beliebtheit gewinnen.
Keine wirtschaftlichen Einbussen erwartet
Trotz der emotionalen Bindung an die Anfänge des Unternehmens, die stark von der Leidenschaft für die klassische Shisha geprägt waren, befürchtet Geschäftsleiter Schneider keine wirtschaftlichen Einbussen durch die Umstellung. Er verweist darauf, dass bereits heute 95 Prozent des Umsatzes mit elektronischen Vape-Produkten erzielt werden. Die Neuausrichtung ist somit eine Anpassung an eine bereits bestehende Realität im Unternehmen.
Der Name «Shisha Heaven» mag im ersten Moment einen Widerspruch zu der neuen Strategie darstellen. Der Onlinehändler hat sich in den fünf Jahren seit seiner Gründung jedoch bei über 80'000 Kundinnen und Kunden einen Namen gemacht. Eine Namensänderung ist daher keine Option. Schneider schmunzelt und bemerkt, dass man heute sicherlich einen anderen Namen wählen würde, wenn die Firma neu gegründet würde.
Die Zukunft gehört den Vapes
Die Entscheidung von Shisha Heaven ist ein klares Zeichen für die Dominanz von E-Zigaretten im Markt. Der Fokus auf Vapes ermöglicht es dem Unternehmen, effizienter zu agieren und den aktuellen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Dies unterstreicht einen breiteren Trend in der gesamten Branche, wo traditionelle Rauchprodukte zunehmend durch elektronische Alternativen ersetzt werden.
Der Ausverkauf von Shisha-Artikeln, Tabak und Zubehör mit Rabatten von bis zu 80 Prozent auf der Webseite zeigt die Endgültigkeit dieses Schrittes. Nur noch wenige aromatisierte Tabaksorten sind verfügbar. Die Regale werden bald vollständig für die elektronischen Produkte freigeräumt sein.
- Einfachere Handhabung als Hauptvorteil von Vapes.
- Wirtschaftliche Effizienz durch höhere Margen bei Vapes.
- Anpassung an sich ändernde gesellschaftliche Werte.
- Stärkung der Marktposition im Bereich der E-Zigaretten.




