Winterthur steht kurz vor der Eröffnung eines neuen Casinos in der historischen Fabrikhalle Rapide in der Lokstadt. Die Swiss Casino Winterthur AG plant nicht nur eine umfassende Spielfläche, sondern auch einen vielseitigen Eventbereich, der von Hochzeiten bis zu Konzerten eine breite Palette an Veranstaltungen ermöglichen soll.
Wichtige Punkte
- Eröffnung des Casinos am 10. Dezember 2024 in der Lokstadt.
- Zusätzlicher Eventbereich für bis zu 300 Personen geplant.
- Der Eventbereich soll für Hochzeiten, Konferenzen und Konzerte genutzt werden.
- Ein 15 Tonnen schwerer Kronleuchter, der schwerste in Europa, wird installiert.
- Das Casino Schaffhausen wird geschlossen, Personal wechselt nach Winterthur.
Das neue Herzstück der Lokstadt
Die Lokstadt in Winterthur, einst ein Zentrum des Lokomotivenbaus, erhält mit dem neuen Casino ein modernes Wahrzeichen. Die Eröffnung der Spielhalle in der denkmalgeschützten Halle Rapide ist für den 10. Dezember dieses Jahres angesetzt. Ein grosses Eröffnungsfest folgt am Samstag darauf.
Das Projekt, das eine Bauzeit von fast zwei Jahren umfasste, geht über eine reine Spielstätte hinaus. Es entsteht ein Ort, der das gesellschaftliche Leben in Winterthur bereichern soll. Die Swiss Casino Winterthur AG setzt dabei auf ein vielschichtiges Konzept.
Fakten zum Casino Winterthur
- Spielfläche: 2600 Quadratmeter
- Eröffnung: 10. Dezember 2024
- Standort: Halle Rapide, Lokstadt
- Investitionskosten: Voraussichtlich über 18 Millionen Franken
- Geschätzter Jahreserlös: 30 bis 60 Millionen Franken
Ein Eventbereich für alle Anlässe
Ein besonderes Merkmal des neuen Standorts ist der geplante Eventbereich im Kopfbau der Halle. Dieser Bereich bietet Platz für 200 sitzende oder 300 stehende Personen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, wie Direktor Daniel Kullmann auf Anfrage mitteilt.
Hier sollen geschäftliche Zusammenkünfte wie Konferenzen und Kongresse stattfinden. Auch private Feiern wie Hochzeiten und Familienfeste sind vorgesehen. Kulturelle Veranstaltungen wie kleinere Konzerte und Comedy-Abende ergänzen das Angebot. Eigene Events sind ebenfalls in Planung.
„Wir wollen einen Ort schaffen, der die Menschen zusammenbringt und für unvergessliche Momente sorgt. Von geschäftlichen Anlässen bis zu festlichen Hochzeiten ist alles denkbar, solange es unseren Werten entspricht“, erklärt Daniel Kullmann, Direktor des Casinos.
Veranstaltungen mit gesellschaftlich oder anderweitig kritischem oder fragwürdigem Inhalt werden jedoch abgelehnt. Dies unterstreicht den Anspruch, ein seriöses und attraktives Angebot zu schaffen.
Ein Kronleuchter der Superlative
Die ursprünglichen Baukosten für den Hallenausbau waren auf rund 18 Millionen Franken geschätzt. Diese Summe wird voraussichtlich leicht überschritten, so Kullmann. Ein wesentlicher Grund dafür ist die aufwendige Ausstattung des Eventbereichs.
Ein speziell angefertigter, 15 Tonnen schwerer Kronleuchter wird dort installiert. Er gilt als der schwerste in ganz Europa. Dieser gigantische Leuchter wird an dem historischen Kran befestigt, der früher die Lokomotiven in der Halle hob. Dies verbindet die industrielle Vergangenheit des Ortes mit seiner neuen, modernen Nutzung.
Historischer Kontext der Lokstadt
Die Hallen Rapide und Habersack wurden ab 1890 für die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) gebaut. Sie sind teilweise denkmalgeschützt und zeugen von Winterthurs reicher Industriegeschichte. Die Umwandlung dieser historischen Gebäude in moderne Nutzflächen ist Teil eines umfassenden Stadtentwicklungsprojekts, das die Lokstadt revitalisiert.
Wirtschaftliche Bedeutung und Personal
Die Konzession für das Casino Winterthur gilt bis zum Jahr 2044. Der Bund schätzte das Marktpotenzial auf einen jährlichen Erlös von 30 bis 60 Millionen Franken. Die Abgaben aus diesen Erlösen fliessen hauptsächlich in die Finanzierung der AHV, was die Bedeutung des Casinos über die lokale Wirtschaft hinaus unterstreicht.
Das neue Casino in Winterthur ersetzt das bisherige Casino in Schaffhausen, das in den letzten Jahren einen Verlust von elf Millionen Franken verzeichnete und vor zwei Wochen geschlossen wurde. Fast alle der rund 70 Angestellten aus Schaffhausen werden in Winterthur weiterbeschäftigt. Dies sichert Arbeitsplätze und nutzt vorhandenes Fachwissen.
Zusätzlich setzt das Casino auf Automatisierung, beispielsweise durch Self-Check-in-Gates, um den Betrieb effizient zu gestalten und den Gästen einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen.
Zukunft der Nebenhallen
Neben der Casino-Halle Rapide befindet sich die Halle Habersack, eine weitere ehemalige Fabrikhalle. Beide Hallen gehören der Cham Swiss Properties AG. Für die Halle Habersack wird derzeit ein Nutzungskonzept erarbeitet. Es bleibt spannend, welche weiteren Angebote und Einrichtungen sich neben dem Casino in der Lokstadt etablieren werden.
Die Entwicklung der Lokstadt ist ein wichtiger Schritt für Winterthur. Sie schafft neue Arbeitsplätze, fördert den Tourismus und bietet der Bevölkerung sowie Besuchern neue Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Das Casino mit seinem Eventbereich ist ein zentraler Bestandteil dieser Vision.





