In Winterthur entsteht ein neues Zentrum für Gemeinschaft und Kultur: Das Kafi Dia. Ein vierköpfiges Team plant, ab Frühling 2026 am Dialogplatz in der Lokstadt einen Treffpunkt zu schaffen. Das Projekt, das von Anwohnern und lokalen Geschäften unterstützt wird, soll das "offene Wohnzimmer" des Quartiers werden. Ziel ist es, einen Ort des Austauschs und der Begegnung im wachsenden Stadtteil zu etablieren.
Wichtige Punkte
- Das Kafi Dia wird voraussichtlich im Frühling 2026 in der Lokstadt Winterthur eröffnen.
- Ein vierköpfiges Team aus dem Quartier leitet das Projekt.
- Das Crowdfunding hat innerhalb von zwei Tagen 40 Prozent des Ziels von 60'000 Franken erreicht.
- Vierzehn lokale Geschäfte unterstützen die Initiative mit Gutscheinen.
- Das Konzept sieht ein vielseitiges Angebot von morgens bis abends vor.
Lokstadt Winterthur: Ein Quartier im Wandel
Die Lokstadt in Winterthur entwickelt sich zu einem bedeutenden Wohn- und Arbeitsquartier. Wo einst Lokomotiven gefertigt wurden, sollen bis 2030 rund 1500 Menschen leben. Die letzten Bauprojekte, darunter das Wohnhochhaus «Rocket» und der Nebenbau «Tigerli», sind noch in Planung. Trotz des starken Wachstums fehlt es dem Quartier bisher an einem zentralen Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Dieses Vakuum will das Kafi Dia füllen. Das Team um Claudia Bundi, Rahel Soliva, Jonas Häni und Stefanie Rinderknecht hat sich zum Ziel gesetzt, einen Ort für Nachbarschaft, Genuss und Kultur zu schaffen. Claudia Bundi, Mitgründerin und Bewohnerin der Lokstadt, betont:
«Wir wollen das offene Wohnzimmer des Quartiers werden.»
Hintergrund Lokstadt
Die Lokstadt ist ein ehemaliges Industrieareal in Winterthur, das in ein modernes Stadtquartier umgewandelt wird. Es kombiniert Wohnen, Arbeiten und Freizeitangebote. Die Fertigstellung der gesamten Infrastruktur ist für das Jahr 2030 geplant. Das Quartier ist bekannt für seine innovative Architektur und die Integration von historischen Elementen.
Ein vielseitiges Angebot für alle Tageszeiten
Das Kafi Dia plant ein umfassendes gastronomisches Angebot. Morgens sollen frisches Brot und hochwertiger Baristakaffee serviert werden. Mittags stehen leichte Gerichte auf der Speisekarte. Am Abend verwandelt sich das Kafi Dia in einen Ort für Drinks und Häppchen. Das Konzept zielt darauf ab, den Bedürfnissen der vielfältigen Bewohnerschaft gerecht zu werden.
Ein besonderer Fokus liegt auf Familienfreundlichkeit. Bundi erklärt: «Eltern sollen mit dem Babyfon hier unten gemütlich ihre Cocktails schlürfen dürfen.» Die strategische Lage am Dialogplatz wird als ideal bewertet, da immer mehr Menschen in die Lokstadt ziehen. Das Team sieht jetzt den richtigen Zeitpunkt, einen Begegnungsort zu etablieren, bevor die Mietpreise weiter steigen und die Räume anderweitig genutzt werden. «Jetzt oder nie», lautet die Devise.
Interessante Fakten
- Die Lokstadt soll bis 2030 rund 1500 Bewohnerinnen und Bewohner beherbergen.
- Das Wohnhochhaus «Rocket» und der Bau «Tigerli» sind die letzten grossen Neubauprojekte.
- Der Name «Dia» für das Café entstand, weil Kinder den Dialogplatz so nennen.
Crowdfunding als Zeichen der Gemeinschaft
Die Finanzierung des Kafi Dia erfolgt teilweise über Crowdfunding. Dies soll nicht nur Kapital sichern, sondern auch eine starke Beziehung zur Gemeinschaft aufbauen. Der Erfolg der Kampagne ist bemerkenswert: Innerhalb von nur zwei Tagen wurden 40 Prozent des angestrebten Ziels von 60'000 Franken gesammelt. Dies zeigt ein klares Bedürfnis der Lokstadt-Bewohner nach einem solchen Treffpunkt.
Im Gegensatz zu früheren Gastronomiebetrieben, die Schwierigkeiten hatten, sich in der Lokstadt zu etablieren, setzt das Kafi Dia auf eine breite Unterstützung aus dem Quartier. Carole Vollenweider, die frühere Betreiberin des Cafés am Dialogplatz, schloss ihre Filiale nach drei Jahren. Auch das Restaurant Gusto d’Oro hatte anfänglich Probleme mit der Laufkundschaft. Der Migros Teo mit seinem Selbstbedienungskonzept etablierte sich hingegen gut.
Das Kafi Dia-Team sieht im Crowdfunding einen Weg, die Gemeinschaft aktiv einzubeziehen.
«Gerade das frisch gestartete Crowdfunding zeigt, dass so ein Ort hier gewünscht wird», so Bundi. Die Vernetzung im Quartier ist bereits spürbar. Aktuell unterstützen 14 lokale Geschäfte das Projekt. Dazu gehören der Coiffeur Iuba und die Yoga Academy. Diese Unternehmen spenden Gutscheine, die auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit verkauft werden.
Die Unterstützung geht über finanzielle Beiträge hinaus. Bundi berichtet: «Manche Unterstützerinnen und Unterstützer kommen sogar selber auf uns zu, was uns sehr freut.» Als Beispiel nennt sie die Winterthurer Künstlerin Christa Rogger. Diese Vernetzung schafft nicht nur finanzielle Mittel, sondern erhöht auch die Sichtbarkeit der beteiligten Personen und Geschäfte in der Lokstadt. Das Crowdfunding wird somit zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Erfahrenes Team und vorsichtiger Start
Das Team hinter dem Kafi Dia verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Gastronomie und Kultur Winterthurs. Rahel Soliva ist bekannt für ihre Kuchen, die sie für das Restaurant Portier backte. Jonas Häni arbeitete im Salzhaus und ist seit vielen Jahren bei den Musikfestwochen aktiv. Claudia Bundi und Stefanie Rinderknecht bringen ebenfalls ihre Expertise ein. Die Gründer lernten sich im Quartier kennen, da ihre Kinder gemeinsam den Kindergarten besuchten und auf dem Dialogplatz spielten. So entstand auch der Name «Dia» für das Café.
Obwohl das Projekt einen Gesamtbedarf von 90'000 Franken hat, wurden für das Crowdfunding zunächst nur 60'000 Franken angefragt. Bundi erklärt diese Strategie: «Wir sind vorsichtig.» Beim Crowdfunding gelte das Alles-oder-nichts-Prinzip. Ein niedrigeres Ziel erhöhe die Erfolgschancen. Das Ziel könne dann bei ausreichendem Support übertroffen werden.
Ein weiterer vorsichtiger Schritt ist das «Mini-Dia», ein Pop-up im Dezember. Es wird eine Weihnachtsbaumvermietung, Konzerte und Workshops anbieten. Dies dient auch als Übungsfeld für das Team. Bundi sagt: «In dieser Zeit werden wir fleissig üben, Kaffee zu machen.» Eine Schulung durch die Firma Stoll Kaffee ist geplant. Das Team ist sich bewusst, dass die Lokstadt ein anspruchsvolles Umfeld für Gastronomie ist, aber sie sind entschlossen, einen einladenden Ort mit gutem Kaffee zu schaffen.
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