Am Flughafen Zürich kommt erstmals ein Passagierbus mit Solar-Diesel zum Einsatz. Dieser Treibstoff wurde vom ETH-Spin-off Synhelion entwickelt. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Flughafenbetrieb und zeigt, wie sich Fahrzeuge, die nicht elektrifiziert werden können, klimafreundlicher betreiben lassen. Der synthetische Diesel ist direkt mit bestehenden Motoren kompatibel.
Der Einsatz des Busses begann pünktlich zu den Herbstferien. Er fährt im regulären Passagierbetrieb und soll die Praxistauglichkeit des Solar-Diesels unter Beweis stellen. Dieser Meilenstein unterstreicht die Bemühungen des Flughafens Zürich, bis 2040 eine Netto-Null-Strategie zu erreichen.
Wichtige Erkenntnisse
- Erster Einsatz von Solar-Diesel in einem Passagierbus am Flughafen Zürich.
- Treibstoff entwickelt vom ETH-Spin-off Synhelion.
- Solar-Diesel ist CO₂-neutral und kompatibel mit bestehenden Motoren.
- Projekt unterstützt die Netto-Null-Strategie des Flughafens Zürich bis 2040.
- Technologie bietet eine Lösung für schwer elektrifizierbare Spezialfahrzeuge.
Pionierprojekt am Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich hat einen Passagierbus mit Solar-Diesel betankt. Dies geschieht im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Zürcher Start-up Synhelion. Der Treibstoff stammt aus der DAWN-Anlage von Synhelion. Er ist vollständig mit den aktuellen Busmotoren kompatibel. Es sind keine technischen Anpassungen am Fahrzeug erforderlich.
Der Bus verfügt über einen 190-Liter-Tank. Diese Menge reicht für etwa zwölf Tage im regulären Betrieb. Der Solar-Diesel ersetzt fossilen Diesel. Damit wird gezeigt, dass die Technologie von Synhelion auch unter realen Bedingungen zuverlässig funktioniert.
«Der erfolgreiche Betrieb zeigt, dass unsere Technologie nahtlos implementierbar ist», erklärte Philipp Furler, Mitgründer und Co-CEO von Synhelion.
Fakten zum Solar-Diesel
- Hersteller: Synhelion (ETH-Spin-off)
- Produktionsort: Jülich, Deutschland
- Kompatibilität: 100% mit bestehenden Dieselmotoren
- Einsatzzweck: Ersetzt fossilen Diesel
- CO₂-Bilanz: Netto-Null-Emissionen bei der Verbrennung
CO₂-neutraler Treibstoff aus Sonnenenergie
Synhelion produziert synthetisches Kerosin, Diesel und Benzin. Die Produktion erfolgt in ihrer Anlage in Jülich, Deutschland. Dabei wird Solarenergie als Hauptenergiequelle genutzt. Der Prozess ist thermochemisch.
In diesem Verfahren werden CO₂, Wasser und Biogas in Synthesegas umgewandelt. Aus diesem Synthesegas entstehen dann erneuerbare Treibstoffe. Ein wesentlicher Vorteil ist die CO₂-Bilanz. Beim Verbrennen des Solar-Diesels wird nur die Menge an CO₂ freigesetzt, die zuvor im Produktionsprozess gebunden wurde. Dies macht den Treibstoff netto CO₂-neutral.
Diese Art der Treibstoffproduktion ist wichtig für Sektoren, die schwer zu elektrifizieren sind. Dazu gehören beispielsweise der Luftverkehr und bestimmte Spezialfahrzeuge am Flughafen.
Hintergrund: Thermochemische Prozesse
Thermochemische Prozesse nutzen Wärme, um chemische Reaktionen auszulösen. Im Fall von Synhelion wird konzentrierte Sonnenwärme eingesetzt, um CO₂ und Wasser in Synthesegas umzuwandeln. Dieser Ansatz ermöglicht die Produktion von flüssigen Treibstoffen, die eine hohe Energiedichte aufweisen und somit ideal für Transportmittel sind, die lange Strecken zurücklegen oder schwere Lasten bewegen müssen.
Ergänzung zur Elektrifizierungsstrategie
Die Flughafen Zürich AG verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ein Grossteil der Flughafenflotte wird bereits elektrisch betrieben. Viele Fahrzeuge wurden in den letzten Jahren auf Elektroantrieb umgestellt.
Dennoch gibt es Spezialfahrzeuge, die sich nur schwer oder gar nicht elektrifizieren lassen. Dazu gehören beispielsweise Winterdienstfahrzeuge oder bestimmte Gepäcktransporter. Für diese Fahrzeugtypen bieten Solartreibstoffe eine ideale Ergänzung zur Elektrifizierung. Sie ermöglichen auch hier einen CO₂-neutralen Betrieb.
Emanuel Fleuti, Vice President Sustainability der Flughafen Zürich AG, betonte: «Dieser weltweit erste Einsatz eines Passagierbusses mit Solar-Diesel zeigt, wie wir Fahrzeuge CO₂-neutral betreiben können, die sich nicht elektrifizieren lassen.»
Nachhaltigkeitsbemühungen am Flughafen Zürich
- Ziel: Netto-Null-Emissionen bis 2040.
- Aktueller Stand: Viele Fahrzeuge sind bereits elektrisch.
- Herausforderung: Spezialfahrzeuge wie Winterdienste und Gepäcktransporter.
- Lösung: Solartreibstoffe ergänzen die Elektrifizierung.
Zukünftige Perspektiven und Pionierarbeit
Der erfolgreiche Einsatz des Solar-Diesels durch Synhelion und den Flughafen Zürich ist ein wichtiger Schritt. Er zeigt das Potenzial für eine nachhaltigere Zukunft der Mobilität. Solche Projekte sind entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Sie bieten praktikable Lösungen für emissionsintensive Sektoren.
Die Zusammenarbeit zwischen einem innovativen Start-up und einem grossen Infrastrukturbetreiber wie dem Flughafen Zürich ist beispielhaft. Sie fördert die Entwicklung und Anwendung neuer, umweltfreundlicher Technologien. Dies ist besonders relevant für die Luftfahrt und andere Transportbereiche, die vor grossen Herausforderungen bei der Dekarbonisierung stehen.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt können dazu beitragen, die Produktion und den Einsatz von Solartreibstoffen weiter zu optimieren. Langfristig könnten diese Treibstoffe eine breite Anwendung finden und einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung globaler CO₂-Emissionen leisten. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende im Transportwesen.





