Ein Ambulanzjet der Schweizer Rettungsflugwacht Rega ist in der Nacht auf Montag um 0.28 Uhr auf dem Flughafen Zürich gelandet. An Bord befanden sich zwei schwer erkrankte Patienten, ein Mann und ein Kind, die aus Teneriffa und Lissabon in die Schweiz repatriiert wurden. Die Landung erfolgte aus medizinischer Dringlichkeit ausserhalb der regulären Betriebszeiten des Flughafens.
Wichtige Punkte
- Rega-Ambulanzjet landete um 0.28 Uhr in Zürich.
- Zwei Patienten, ein Mann und ein Kind, wurden repatriiert.
- Der Flug war ein sogenannter Dreieckflug von Zürich über Teneriffa nach Lissabon und zurück.
- Landung erfolgte aus medizinischer Notwendigkeit ausserhalb der Nachtflugsperre.
- Patienten wurden nach der Landung direkt in Zielspitäler gebracht.
Nächtliche Landung am Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich erlebte in der Nacht zum Montag um 0.28 Uhr eine ausserplanmässige Landung. Ein Ambulanzjet des Typs Bombardier Challenger 650 der Rega setzte auf Piste 34 auf. Dies zeigen Daten des Livetrackingservices Flightradar24.com. Der Anflug erfolgte von Süden her, über Gebiete wie Zumikon, Gockhausen in Dübendorf, Schwamendingen und Opfikon.
Der Rega-Jet war um 22.14 Uhr in Lissabon gestartet. Seine Reise begann jedoch deutlich früher am Tag in Zürich, um 14.08 Uhr. Von dort flog die Maschine zunächst nach Teneriffa, wo sie um 18.06 Uhr landete. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es um 19.10 Uhr weiter nach Lissabon, bevor der Rückflug in die Schweiz angetreten wurde.
Faktencheck Rega-Einsätze
- Die Rega fliegt jährlich über 400 verschiedene Destinationen weltweit an.
- Im Jahr 2022 führte die Rega insgesamt 18'000 Einsätze durch, davon 12'000 mit Helikoptern und 1'800 mit Ambulanzjets.
- Rund 12'500 Patienten wurden im Jahr 2022 von der Rega versorgt.
Hintergrund des Dreieckflugs
Mathias Gehrig, Mediensprecher der Rega, erklärte auf Anfrage die Gründe für diesen komplexen Flugplan. Die Einsätze nach Teneriffa und Lissabon dienten der Repatriierung von zwei Patienten. Es handelte sich um einen Mann und ein Kind, die beide schwer erkrankt waren.
«Die Repatriierung drängte zeitlich und operativ und hätte zu keinem anderen Zeitpunkt geflogen werden können», so Gehrig.
Diese Aussage unterstreicht die medizinische Dringlichkeit des Einsatzes. Solche Flüge erfordern eine präzise Planung und Koordination, um die Patientenversorgung zu gewährleisten.
Sondergenehmigung für Nachtflug
Normalerweise dürfen Starts und Landungen am Flughafen Zürich nur bis 23 Uhr geplant werden. Eine bewilligungsfreie Abwicklung von Verspätungen ist bis 23.30 Uhr möglich. Für spätere Flüge ist eine Sondergenehmigung erforderlich. Bei medizinisch notwendigen Flügen, wie denen der Rega, wird diese Genehmigung jedoch rund um die Uhr erteilt.
Die Rega holte die notwendige Bewilligung für die Umgehung der Nachtflugsperre im Voraus ein. Mathias Gehrig betonte, dass die Rega solche Ausnahmen wann immer möglich vermeidet. Bei über 400 angeflogenen Destinationen jährlich ist dies jedoch manchmal unvermeidbar, insbesondere wenn die Gesundheit der Patienten auf dem Spiel steht.
Informationen zur Nachtflugsperre
Die Nachtflugsperre am Flughafen Zürich dient dem Schutz der Anwohner vor Lärm. Sie gilt in der Regel zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr. Ausnahmen werden nur in besonderen Fällen erteilt, beispielsweise für medizinische Notfälle, humanitäre Flüge oder militärische Einsätze. Diese Regelung ist ein Kompromiss zwischen der operativen Notwendigkeit des Flughafens und den Interessen der umliegenden Gemeinden.
Keine Priorisierung trotz Dringlichkeit
Der Abflug des Rega-Jets aus Lissabon war ursprünglich für 21.55 Uhr geplant, erfolgte aber um 22.14 Uhr. Diese leichte Verspätung war im Vergleich zu anderen Flügen ab Lissabon gering. Viele andere Maschinen starteten mit über einer Stunde, einige sogar mit mehr als zwei Stunden Verspätung.
Trotz der medizinischen Dringlichkeit erhielt das Rega-Flugzeug in Lissabon keinen prioritären Slot. Mathias Gehrig erklärte, dass der Flughafen Lissabon dies je nach medizinischer Dringlichkeit von Fall zu Fall entscheidet. Im Normalfall hätte die Rega den Flughafen Cascais gewählt, um dem komplexen Slot-System am Hauptflughafen Lissabon auszuweichen. Dies war am Sonntag jedoch aufgrund von schlechtem Wetter nicht möglich.
Ablauf der Patientenübergabe
Sowohl in Teneriffa als auch in Lissabon wurden die Patienten direkt am Flughafen in eine Ambulanz gebracht. Von dort ging es zum wartenden Rega-Ambulanzjet. Die Rega-Crew übernahm die Patienten und bereitete sie auf den Flug zurück in die Schweiz vor. Nach der Landung in Zürich wurden beide Patienten im Hangar des Rega-Centers an den bodengebundenen Rettungsdienst übergeben.
Anschliessend erfolgte der Transport in die jeweiligen Zielspitäler. Dieser reibungslose Übergabeprozess ist entscheidend für die kontinuierliche Versorgung schwer kranker Patienten. Die Koordination zwischen den verschiedenen Rettungsdiensten ist dabei von grosser Bedeutung.
Bedeutung der Rega-Einsätze
Die Rega spielt eine zentrale Rolle in der Schweizer Notfallmedizin und Repatriierung. Ihre Fähigkeit, Patienten auch unter schwierigen Bedingungen und ausserhalb regulärer Betriebszeiten zu transportieren, ist für die Gesundheitsversorgung in der Schweiz unerlässlich. Die Organisation ist bekannt für ihre hohe Professionalität und die modernste Ausrüstung.
Jeder Einsatz wird sorgfältig geplant, um die Sicherheit der Patienten und der Crew zu gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ermöglicht es der Rega, Schweizer Bürgerinnen und Bürger weltweit zu unterstützen und im Notfall nach Hause zu bringen.
Rega im Überblick
- Die Rega ist eine gemeinnützige private Stiftung.
- Sie ist auf Gönnerbeiträge angewiesen.
- Die Flotte umfasst Helikopter und Ambulanzjets.
- Die Rega wurde 1952 gegründet.
- Sie betreibt 14 Helikopterbasen in der Schweiz.
Ausblick und weitere Informationen
Die Rega wird ihre wichtigen Aufgaben auch in Zukunft wahrnehmen. Die ständige Weiterentwicklung ihrer medizinischen und fliegerischen Fähigkeiten sichert die Qualität der Patientenversorgung. Regelmässige Schulungen und Übungen halten die Crews auf dem neuesten Stand.
Für weitere Informationen zu den Einsätzen und zur Rega können Interessierte die offizielle Website der Organisation besuchen. Dort finden sich detaillierte Berichte und Statistiken über die vielfältigen Tätigkeiten der Schweizer Rettungsflugwacht.





