In Freienstein steht eine Ära zu Ende: Simone Infanger, bekannt für ihre aufwendigen Halloween-Dekorationen, muss ihr Zuhause verlassen. Dies bedeutet das Aus für ihren beliebten Gruselgarten, der jährlich Hunderte von Besucherinnen und Besuchern anzog. Die Kündigung wegen Eigenbedarfs zwingt die «grösste Halloween-Fan der Schweiz» zu diesem schweren Schritt.
Wichtige Punkte
- Simone Infanger muss ihr Haus in Freienstein verlassen, was das Ende ihres Halloween-Gartens bedeutet.
- Ihr Garten zog jährlich Hunderte von Gruselfans an und war regional bekannt.
- Die Suche nach einer neuen Bleibe mit Garten gestaltet sich schwierig, auch wegen ihrer Halloween-Leidenschaft.
- Infanger plant, ihre einzigartigen Dekorationen zu verkaufen, da sie sich von den Erinnerungen nicht trennen kann.
Das Ende einer Halloween-Tradition in Freienstein
Jahrelang verwandelte Simone Infanger ihren Garten in Freienstein in eine spektakuläre Grusellandschaft. Hunderte Halloween-Fans reisten jeweils in den Zürcher Unterland, um die aufwendigen Dekorationen zu bestaunen. Nun ist klar: Diese Tradition findet ein Ende. Infanger muss ihr Einfamilienhaus bis Ende Februar verlassen.
Die Gründe für den Auszug sind eine Kündigung seitens der Eigentümerschaft wegen Eigenbedarfs. Für Infanger, die sich selbst als «grössten Halloween-Fan der Schweiz» bezeichnet, ist dies ein herber Schlag. Sie investierte unzählige Stunden in die Vorbereitung und Gestaltung ihres Gartens.
Zahlen und Fakten zum Halloween-Garten
- 6 Jahre: So lange dekorierte Simone Infanger ihren Garten für Halloween.
- 120 Meter: Die Länge des Gruselwegs im letzten Jahr.
- Hunderte Besucher: Jährliche Besucherzahl, die nach Freienstein reisten.
- 14-jähriger Sohn: Ihr Sohn, der ebenfalls in Freienstein zur Schule geht.
Ein Rückblick auf schaurig-schöne Jahre
Im vergangenen Jahr erreichte Infangers Halloween-Garten einen Höhepunkt. Ein 120 Meter langer Weg führte die Besucher durch eine Welt voller Skelette, furchterregender Zombies und detailreicher Grabstätten. Freunde verkleideten sich als Geister und sorgten für zusätzliche Schreckmomente. Scheinwerfer, Nebelmaschinen und UV-Lampen schufen die perfekte Atmosphäre.
«Im vergangenen Jahr habe ich mich selbst übertroffen», sagt Simone Infanger rückblickend über ihre letzte Kreation.
Es war das sechste Mal, dass sie ihren Garten für diesen Anlass schmückte. Damals ahnte sie noch nicht, dass es das letzte Mal sein würde. Die Nachricht vom Ende der Halloween-Tradition verbreitete sich schnell in der lokalen Facebook-Gruppe und löste grosses Bedauern aus. Viele Kommentare drückten ihr Mitgefühl aus und würdigten Infangers Engagement.
Herausfordernde Suche nach einer neuen Bleibe
Die Suche nach einer neuen Wohnung oder einem Haus gestaltet sich für Simone Infanger schwierig. Sie sucht eine Vierzimmerwohnung mit Garten in Freienstein und Umgebung, damit ihr 14-jähriger Sohn weiterhin die gleiche Schule besuchen kann. Das Budget ist mit maximal 2200 Franken pro Monat begrenzt.
Obwohl es passende Angebote gibt, übersteigen viele die finanziellen Möglichkeiten von Infanger. Mieten von 2800 oder 3000 Franken sind für sie nicht tragbar. Eine vielversprechende Option im selben Dorf scheiterte, da die Eigentümerschaft mit ihren Halloween-Aktivitäten nicht einverstanden war.
Hintergrund: Der Blaue Löwe
Simone Infanger ist Trägerin des «Blauen Löwen», einer Auszeichnung der Gemeinde Freienstein-Teufen für ihr Engagement. Diese Ehrung unterstreicht die Wertschätzung der Gemeinde für ihre kreativen und gemeinschaftsfördernden Aktivitäten, die weit über das übliche Mass hinausgingen.
Ein Abschied voller Emotionen und Erinnerungen
Der Abschied vom Halloween-Garten ist für Simone Infanger emotional. Die Dekorationen sind für sie nicht nur einfache Requisiten, sondern eng mit persönlichen Erinnerungen verbunden. Das Schmücken des Gartens half ihr, schwere Verluste zu verarbeiten, insbesondere nach dem Tod ihres Vaters begann sie mit dieser besonderen Leidenschaft.
Trotz der Schwierigkeiten, sich von ihren Kreationen zu trennen, plant sie den Verkauf ihrer Halloween-Unikate und der dazugehörigen Technik. Dies ist ein notwendiger Schritt, da sie die Illusion, eine neue Bleibe mit Garten zu finden, aufgegeben hat.
Die Gemeinde Freienstein verliert mit Simone Infangers Auszug nicht nur eine engagierte Bürgerin, sondern auch eine Attraktion, die weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt war. Ihr Halloween-Garten war ein fester Bestandteil der lokalen Kultur und wird vielen in Erinnerung bleiben.
Die Geschichte von Simone Infanger zeigt, wie eine persönliche Leidenschaft zu einem Gemeinschaftserlebnis werden kann und welche Herausforderungen private Initiativen im Alltag meistern müssen. Ihr Engagement wurde mit dem «Blauen Löwen» gewürdigt, doch die Realität der Wohnungssuche setzt dieser besonderen Tradition nun ein Ende.
Was bleibt von der Halloween-Magie?
Die Erinnerungen an die gruseligen Szenen und die leuchtenden Dekorationen werden in Freienstein bleiben. Für viele Kinder und Erwachsene war der Besuch des Halloween-Gartens ein jährliches Highlight. Es bleibt abzuwarten, ob Simone Infanger ihre Leidenschaft an einem neuen Ort wieder aufleben lassen kann, auch wenn dies momentan unwahrscheinlich erscheint.
Die Geschichte ist ein Beispiel für die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement und die Schwierigkeiten, solche Projekte langfristig aufrechtzuerhalten, wenn sich die persönlichen Umstände ändern. Der Abschied von diesem einzigartigen Halloween-Garten ist ein Verlust für die gesamte Region.





