Der Schweizer Podcast «Zivadiliring» steht vor seinem bisher grössten Auftritt. Am 26. Oktober werden die drei Gastgeberinnen Gülsha Adilji, Yvonne Eisenring und Maja Zivadinovic die Bühne des Zürcher Hallenstadions betreten. Die Veranstaltung ist mit 10.000 verkauften Tickets restlos ausverkauft – ein Meilenstein für ein Schweizer Podcast-Format, insbesondere nach der überraschenden Absetzung durch SRF Anfang des Jahres.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausverkauftes Hallenstadion: Der Podcast «Zivadiliring» tritt am 26. Oktober vor 10.000 Zuschauern auf.
- Rekordverdächtiger Vorverkauf: Alle Tickets für die Show waren innerhalb von nur zehn Tagen vergriffen.
- Erfolgreich nach SRF-Aus: Obwohl das Format von SRF abgesetzt wurde, führen die Macherinnen den Podcast erfolgreich in Eigenregie weiter.
- Zukunftspläne: Eine neue Live-Tour für das Jahr 2026 ist bereits angekündigt, was das ungebrochene Interesse des Publikums unterstreicht.
Ein Phänomen der Schweizer Medienszene
Was als Gesprächsrunde dreier Freundinnen begann, hat sich zu einem der erfolgreichsten Medienformate der Schweiz entwickelt. Der Auftritt im Hallenstadion markiert einen vorläufigen Höhepunkt für die Moderatorin Gülsha Adilji (40), die Autorin Yvonne Eisenring (38) und die Journalistin Maja Zivadinovic (46). Noch nie zuvor hat es eine rein weibliche Gruppe oder ein Podcast geschafft, die grösste Eventhalle der Schweiz in so kurzer Zeit zu füllen.
Der Ticketverkauf im vergangenen Dezember glich einem Ansturm. Innerhalb von nur zehn Tagen waren sämtliche 10.000 Plätze vergeben. Dieser Erfolg ist nicht nur ein Beleg für die Popularität des Podcasts, sondern auch ein starkes Signal für die Relevanz unabhängiger Medienproduktionen.
Hintergrund: Die Anfänge von «Zivadiliring»
Die erste Folge von «Zivadiliring» wurde am 14. September 2021 ausgestrahlt, damals noch als Produktion von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Das Konzept war von Anfang an einfach und direkt: Drei Frauen unterhalten sich alle zwei Wochen offen und ehrlich über Themen, die sie und ihre Hörerschaft bewegen. Das Spektrum reicht von Dating und Karriere über Sex und Sport bis hin zu Trauer und den Herausforderungen des Mutterseins.
Der Schlüssel zum Erfolg: Authentizität und Nähe
Der Erfolg des Podcasts lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Im Zentrum steht die authentische und ungeschminkte Art der Gespräche. Die drei Frauen scheuen sich nicht, persönliche Erfahrungen und unterschiedliche Meinungen zu teilen. Diese Offenheit schafft eine starke Verbindung zum Publikum, das sich in den Diskussionen wiedererkennt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Interaktion mit der Community. In jeder Folge werden Fragen und Anliegen der Hörerinnen und Hörer aufgegriffen und diskutiert. Diese Nähe hat eine loyale Fangemeinde geschaffen, die das Format aktiv unterstützt und begleitet.
Auszeichnungen und Anerkennung
- 2022: Erste Live-Auftritte vor Publikum.
- 2023: Auszeichnung mit dem Suisse Podcast Award in der Kategorie «Unterhaltung».
- 2025: Nominierung für den renommierten Prix Walo.
Vom SRF-Aus zum unabhängigen Neustart
Auf dem Höhepunkt des Erfolgs folgte im Januar 2025 die überraschende Nachricht: SRF gab bekannt, das Erfolgsformat nicht weiterzuführen. Die Entscheidung löste bei der Fangemeinde grosses Unverständnis und Enttäuschung aus. Viele fragten sich, warum ein so beliebter und preisgekrönter Podcast abgesetzt wird.
Doch die drei Macherinnen liessen sich nicht entmutigen. Nach einer Phase der Ungewissheit verkündeten sie im April, dass «Zivadiliring» weiterleben wird – unabhängig und in Eigenregie. Sie behielten den bekannten Namen und den zweiwöchentlichen Rhythmus bei und bewiesen damit unternehmerischen Mut.
Der Neustart wurde von der Community mit Begeisterung aufgenommen. Zeitgleich mit der Ankündigung der Fortsetzung wurde auch eine neue Live-Tour für 2026 bekannt gegeben, was das Vertrauen in die eigene Marke und die Stärke ihrer Hörerschaft unterstreicht.
Was die Zukunft für «Zivadiliring» bringt
Der Auftritt im Hallenstadion ist mehr als nur eine Show. Er ist ein Symbol für die Kraft, die aus einer direkten Beziehung zwischen Medienschaffenden und ihrem Publikum entstehen kann. Ohne die Unterstützung eines grossen Senders haben es Adilji, Eisenring und Zivadinovic geschafft, ein nachhaltiges und erfolgreiches Projekt aufzubauen.
Die Geschichte von «Zivadiliring» zeigt, wie sich die Medienlandschaft verändert. Inhalte, die eine starke emotionale Bindung aufbauen und eine Gemeinschaft um sich scharen, können auch ohne traditionelle Strukturen überleben und wachsen. Für die drei Frauen und ihre zehntausend Fans im Hallenstadion ist der 26. Oktober nicht nur ein Abend der Unterhaltung, sondern auch eine Feier der Unabhängigkeit und des gemeinsamen Erfolgs.





