In Nürensdorf stehen die Gemeindewahlen 2026 bevor, und die politischen Weichen werden bereits gestellt. Die beiden grössten Ortsparteien, SVP und FDP, haben ihre Kandidaturen bekannt gegeben. Während sie sich bei den Präsidien abstimmen, könnten parteiunabhängige Kandidaturen für eine echte Auswahl sorgen und die Wahlentscheidung für die Bürger spannender machen.
Wichtige Punkte
- SVP-Ortsparteipräsident Tiziano Rosa kandidiert als Neuling für den Gemeinderat.
- Die parteiunabhängige Gemeinderätin Lisa Schneider plant, weitere Parteilose zu mobilisieren.
- Die SVP Nürensdorf schlägt Thomas Weiss als RPK-Kandidaten vor, ohne Präsidiumsanspruch.
- FDP und SVP einigen sich auf die Besetzung wichtiger Präsidien.
- Unabhängige Kandidaturen könnten eine Kampfwahl im Gemeinderat auslösen.
Wichtige Posten werden neu besetzt
Für die Wahlen 2026 in Nürensdorf werden mehrere zentrale Positionen frei. Nach den Nominierungen der SVP zeichnet sich ab, welche Amtsinhaber erneut antreten und welche ausscheiden. Diese Veränderungen betreffen nicht nur das Gemeindepräsidium und das Schulpräsidium, sondern auch das Präsidium der Rechnungsprüfungskommission (RPK).
Der bisherige RPK-Präsident Jürg Schnyder von der SVP tritt nicht mehr an. Die SVP hat als Ersatz den ehemaligen Schreinereiunternehmer Thomas Weiss nominiert. Die Partei verzichtet jedoch darauf, Weiss für das RPK-Präsidium vorzuschlagen. Diese Lücke wird von der FDP gefüllt, die bereits früher ihre Kandidaten bekannt gegeben hat.
Faktencheck
- Gemeindepräsidium: Christoph Bösel (SVP) tritt ab.
- Schulpräsidium: Gery Romanescu (FDP) tritt ab.
- RPK-Präsidium: Jürg Schnyder (SVP) tritt ab.
- Die FDP schlägt Dieter Kindlimann als neuen RPK-Präsidenten vor.
Präsidienverteilung zwischen FDP und SVP
Die FDP hat Dieter Kindlimann, ein langjähriges Mitglied der Kommission, als neuen RPK-Präsidenten ins Rennen geschickt. Dies zeigt eine klare Abstimmung zwischen den beiden grössten Parteien bezüglich der Präsidienbesetzung. Neben dem Rücktritt von Schulpräsident Gery Romanescu (FDP), der im Gemeinderat das Bildungsressort verantwortet, scheiden auch Gemeindepräsident Christoph Bösel (SVP) und seine Vize Edith Betschart (SVP) aus ihren Ämtern aus.
Die SVP hat für den Vorsitz der Exekutive keinen eigenen Kandidaten nominiert. Ihre einzige direkte Gemeinderatsnomination ist Tiziano Rosa, ein politischer Neuling. Rosa, der amtierende Ortsparteipräsident der SVP Nürensdorf, betont, dass es ihm nicht um politische Macht, sondern um gute Lösungen gehe.
«Es geht nicht um politische Macht, sondern um gute Lösungen.»
Er erklärte, dass er kein Problem damit habe, Hannes Schärer (FDP), dem bisherigen Finanzvorsteher im Gemeinderat, den Vortritt für das Gemeindepräsidium zu lassen. Die FDP schlägt Schärer als Nachfolger für den scheidenden Gemeindepräsidenten Bösel vor. Diese Absprachen zwischen FDP und SVP könnten dazu führen, dass die Präsidien ohne eine Kampfwahl besetzt werden.
Hintergrundinformationen
Nürensdorf ist eine Gemeinde im Bezirk Bülach des Kantons Zürich. Die Gemeindewahlen finden alle vier Jahre statt. Der Gemeinderat besteht aus sieben Mitgliedern. Die Zusammensetzung des Gemeinderats spiegelt oft die politischen Kräfteverhältnisse im Kanton wider. Eine Kampfwahl bedeutet, dass für ein Amt mehr Kandidaten zur Verfügung stehen, als Sitze zu vergeben sind, was den Wählern eine echte Auswahl ermöglicht.
Auswahl durch Unabhängige: Eine Kampfwahl in Sicht?
Tiziano Rosa äussert den Wunsch nach Auswahl und Ausgleich zwischen den Parteien und Meinungen im Dorf. Allerdings ist die Auswahl im Gemeinderat nur bedingt gegeben, wenn keine parteiunabhängigen Kandidaten antreten. Andernfalls wären keine Kampfwahlen für den Gemeinderat absehbar.
Für die Schulpflege stellt die SVP vier Kandidaten zur Wahl: Bea Kat-Moser, Sam Frempong, Iris Kühn und Reto Baumgartner. Letzterer wird zudem als Schulpräsident vorgeschlagen. Sollte Baumgartner tatsächlich Schulpräsident werden, würde er den zweiten SVP-Sitz im Gemeinderat halten und den bisherigen freisinnigen Schulpräsidenten ersetzen. Die FDP beabsichtigt nicht, dieses Präsidium zu verteidigen.
Alle anderen bisherigen FDP-Gemeinderäte – André Meier, Daniel Neukomm und Hannes Schärer – treten erneut an. Zusätzlich kandidiert Sandro Gerber als neuer FDP-Vertreter. Mit diesen Kandidaturen sind bereits sechs der sieben Gemeinderatssitze besetzt, sofern keine weiteren Überraschungen auftreten.
Lisa Schneider und weitere Parteilose
Die einzige parteilose Gemeinderätin, Lisa Schneider, hat ebenfalls ihre erneute Kandidatur angekündigt. Damit wären auf dem Papier alle sieben Sitze besetzt. Dennoch besteht die Aussicht auf eine echte Auswahl auf dem Wahlzettel. Schneider hat angedeutet, dass sie mit mehreren Interessierten in Kontakt steht, die ebenfalls für den Gemeinderat und weitere Ämter kandidieren möchten. Diese potenziellen unabhängigen Kandidaturen könnten die Wahlen in Nürensdorf aufmischen und eine unerwartete Dynamik in den Wahlkampf bringen.
Die Mobilisierung weiterer parteiunabhängiger Persönlichkeiten durch Lisa Schneider könnte dazu führen, dass die Bürger von Nürensdorf eine breitere Auswahl an Kandidaten erhalten. Dies würde dem Wunsch nach mehr Vielfalt und Ausgleich im Gemeinderat entgegenkommen und die politische Landschaft beleben.
- SVP-Kandidaten Schulpflege: Bea Kat-Moser, Sam Frempong, Iris Kühn, Reto Baumgartner (vorgeschlagener Schulpräsident).
- FDP-Wiederantretende: André Meier, Daniel Neukomm, Hannes Schärer.
- Neuer FDP-Kandidat: Sandro Gerber.
- Parteiunabhängig: Lisa Schneider (tritt wieder an und mobilisiert weitere Kandidaten).
Die kommenden Monate werden zeigen, wie viele unabhängige Kandidaten tatsächlich ins Rennen gehen und ob Nürensdorf tatsächlich eine Kampfwahl erleben wird. Die Bürger haben somit die Möglichkeit, über die Zusammensetzung ihres Gemeinderats und die zukünftige Ausrichtung ihrer Gemeinde mitzubestimmen.





