Am Montagnachmittag ereignete sich auf der Hauptstrasse bei Aadorf ein Selbstunfall, der glücklicherweise ohne Verletzte endete. Ein 74-jähriger Autofahrer gab an, kurz eingenickt zu sein, was zum Verlust der Kontrolle über sein Fahrzeug führte. Der Vorfall unterstreicht die erheblichen Gefahren von Müdigkeit im Strassenverkehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 74-jähriger Fahrer verursachte einen Unfall, nachdem er nach eigenen Angaben in einen Sekundenschlaf gefallen war.
- Der Unfall ereignete sich am Montagnachmittag auf der Hauptstrasse in Richtung Aadorf.
- Es wurde niemand verletzt, jedoch entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Franken.
- Der Vorfall dient als Mahnung vor den Risiken von Übermüdung am Steuer.
Unfallhergang auf der Hauptstrasse
Der Vorfall ereignete sich gegen 14 Uhr auf einer geraden Strecke der Hauptstrasse. Der 74-jährige Schweizer war in seinem Auto in Richtung Aadorf unterwegs. Kurz nach der Abzweigung zur Schulbergstrasse verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug.
Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilte, geriet das Auto auf die Gegenfahrbahn. Dort streifte es zunächst ein am Strassenrand parkiertes Fahrzeug. Anschliessend überfuhr das Auto einen Stein, bevor es von der Strasse abkam und auf der linken Seite in einer Wiese zum Stillstand kam.
Fahrer blieb unverletzt
Die alarmierten Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau trafen kurz nach dem Unfall am Ort des Geschehens ein. Der Fahrer konnte sein Fahrzeug selbstständig und unverletzt verlassen. Andere Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden.
Die Gefahr des Sekundenschlafs
Sekundenschlaf ist ein unwillkürliches Einnicken für wenige Sekunden, das oft unbemerkt bleibt. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h legt ein Fahrzeug in nur drei Sekunden eine Strecke von über 80 Metern im Blindflug zurück. Dies reicht aus, um schwere Unfälle zu verursachen.
Ursache: Übermüdung am Steuer
Gegenüber der Polizei erklärte der 74-Jährige die Ursache für den Kontrollverlust. Er gab an, von einem plötzlichen Sekundenschlaf übermannt worden zu sein. Dieser kurze Moment der Unaufmerksamkeit reichte aus, um die gefährliche Kettenreaktion auszulösen.
Der entstandene Sachschaden an den beteiligten Fahrzeugen und der Umgebung wird auf mehrere tausend Franken geschätzt. Die genaue Höhe des Schadens wird derzeit noch ermittelt.
Eine oft unterschätzte Gefahr im Strassenverkehr
Unfälle aufgrund von Übermüdung sind keine Seltenheit auf Schweizer Strassen. Experten warnen regelmässig vor den Risiken, die mit dem Fahren in müdem Zustand verbunden sind. Die Wirkung von starker Müdigkeit auf die Fahrtüchtigkeit ist vergleichbar mit der von Alkoholkonsum.
Statistiken zur Übermüdung
Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist Müdigkeit bei etwa 10 bis 20 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle eine der Hauptursachen. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, da Müdigkeit als Unfallursache oft schwer nachzuweisen ist.
Warnsignale des Körpers erkennen
Der Körper sendet in der Regel deutliche Signale aus, bevor es zum gefährlichen Sekundenschlaf kommt. Es ist entscheidend, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Zu den häufigsten Warnsignalen gehören:
- Häufiges und starkes Gähnen
- Brennende oder schwere Augenlider
- Schwierigkeiten, die Spur zu halten
- Unkonzentriertheit und Abschweifen der Gedanken
- Frösteln trotz angenehmer Temperatur im Fahrzeug
- Verschwommenes Sehen oder Konzentrationsprobleme
Wer eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellt, sollte umgehend eine Pause einlegen. Kurze Powernaps von 15 bis 20 Minuten können die Fahrtüchtigkeit vorübergehend wiederherstellen. Langfristig hilft jedoch nur ausreichender Schlaf.
Rechtliche Folgen und Präventionstipps
Das Fahren in übermüdetem Zustand ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch rechtliche Konsequenzen haben. Verursacht ein Fahrer aufgrund von Müdigkeit einen Unfall, kann dies als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden. Mögliche Folgen sind der Entzug des Führerausweises, Bussen oder sogar Freiheitsstrafen bei schweren Unfällen mit Personenschaden.
"Wer sich müde ans Steuer setzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Eine Pause ist keine Zeitverschwendung, sondern eine Investition in die eigene Sicherheit.", so ein Sprecher der Verkehrspolizei.
Tipps für eine sichere Fahrt
Um das Risiko von Müdigkeitsunfällen zu minimieren, empfehlen Experten folgende Massnahmen:
- Ausreichend Schlaf: Vor langen Fahrten sollte man gut ausgeruht sein. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind ideal.
- Regelmässige Pausen: Planen Sie alle zwei Stunden eine Pause von mindestens 15 Minuten ein. Verlassen Sie das Auto und bewegen Sie sich an der frischen Luft.
- Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten: Üppige Mahlzeiten vor oder während der Fahrt können die Müdigkeit verstärken. Leichte Kost ist besser geeignet.
- Kein Alkohol: Schon geringe Mengen Alkohol können die Müdigkeit erheblich verstärken und die Reaktionszeit verlangsamen.
- Fahren zu biologisch günstigen Zeiten: Vermeiden Sie Fahrten in der Nacht oder am frühen Nachmittag, wenn die biologische Leistungskurve des Körpers einen Tiefpunkt erreicht.
Der Unfall bei Aadorf ist eine eindringliche Erinnerung daran, dass Müdigkeit am Steuer eine ernste Gefahr darstellt. Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen Fahrer, die eigene Fahrtüchtigkeit kritisch zu prüfen und bei Anzeichen von Müdigkeit konsequent zu handeln.





