André Bürgi aus Bülach plant die Gründung eines Pilzzuchtvereins. Der 65-Jährige möchte seine Leidenschaft für Pilze mit anderen teilen und gemeinsam Speisepilze kultivieren. Dieses Vorhaben könnte in der Schweiz Pioniercharakter haben, da die meisten bestehenden Pilzvereine sich auf das Sammeln und Bestimmen von Wildpilzen konzentrieren.
Bürgi, der beim Pilzsammeln im Wald oft erfolglos bleibt, sieht in der Zucht eine attraktive Alternative. Er hat bereits erste erfolgreiche Versuche in den eigenen vier Wänden durchgeführt und kürzlich sechs neue Pilzsorten zur Kultivierung angesetzt. Nun sucht er Gleichgesinnte, um das Projekt auf eine breitere Basis zu stellen.
Wichtige Punkte
- André Bürgi plant die Gründung eines Pilzzuchtvereins in Bülach.
- Der Verein soll sich auf die Kultivierung von Speisepilzen wie Shiitake und Kräuterseitlingen konzentrieren.
- Es werden geeignete Räumlichkeiten von etwa 50 Quadratmetern gesucht.
- Das Projekt könnte schweizweit einzigartig sein und den Austausch von Wissen fördern.
Einzigartiges Vereinskonzept in der Schweiz
Das Konzept eines reinen Pilzzuchtvereins ist in der Schweiz bisher selten. André Bürgi hat festgestellt, dass die meisten Pilzvereine sich primär dem Sammeln und der Bestimmung von Pilzen widmen. Einige bieten zwar theoretische Kurse zur Pilzzucht an, die praktische Umsetzung findet jedoch meist im kommerziellen Bereich statt, wie beispielsweise bei «PilzChef» in Effretikon.
Bürgis Vision ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der Mitglieder aktiv Pilze züchten können. Dies umfasst den gesamten Prozess: von der Herstellung des Substrats bis hin zur Ernte und dem Austausch von Rezepten. Auch die Weiterbildung rund um das Thema Pilze soll einen wichtigen Platz einnehmen.
Interessanter Fakt
Pilze bilden ein eigenes Reich, die Funga. Botanisch gesehen sind sie weder Pflanzen noch Tiere. Sie sind reich an Mineralstoffen, Spurenelementen und in einigen Fällen auch an Vitaminen.
Gemeinsame Kultivierung und Wissensaustausch
Das Hauptziel des geplanten Vereins ist die gemeinsame Kultivierung verschiedener Speisepilzsorten. Dazu gehören bekannte Arten wie Shiitake, Kräuterseitlinge und Limonenpilze, aber auch viele andere. Die Mitglieder sollen ihr Wissen teilen und voneinander lernen, um optimale Zuchtergebnisse zu erzielen.
André Bürgi betont die Bedeutung des Austauschs:
"Pilze sind faszinierende Lebewesen, die man nicht nur im Geschäft kaufen und in der Natur sammeln kann, sie lassen sich auch hervorragend selbst züchten."Diese Faszination möchte er mit anderen teilen und die praktische Umsetzung der Zucht ermöglichen.
Derzeit arbeitet Bürgi an der Vereinswebsite www.buelipilz.ch. Das Motto des zukünftigen Vereins lautet: «Gemeinsam machen wir Bülach zum Zentrum für Pilzgenuss und Pilzkultur!»
Suche nach Räumlichkeiten und Mitstreitern
Für den Start des Pilzzuchtvereins sind nicht nur begeisterte Mitglieder, sondern auch geeignete Räumlichkeiten erforderlich. André Bürgi sucht ein passendes Lokal in oder um Bülach. Er erklärt, dass es keine grosse Lagerhalle sein muss. Bereits ein Raum von etwa 50 Quadratmetern würde einen guten Anfang ermöglichen.
Die Zucht von Pilzen erfordert spezifische Bedingungen hinsichtlich Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Hygiene. Ein geeigneter Raum ist daher entscheidend für den Erfolg des Vorhabens. Der Erlös aus einem möglichen Verkauf überschüssiger Pilze könnte zur Deckung der Vereinsausgaben dienen. Bürgi kann sich einen Verkauf an lokale Restaurants oder auf dem Wochenmarkt vorstellen.
Hintergrundinformationen zur Pilzzucht
Die Pilzzucht hat in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Sie ermöglicht die ganzjährige Verfügbarkeit von Speisepilzen, unabhängig von saisonalen Schwankungen oder den Risiken des Sammelns in der Natur. Techniken reichen von einfachen Heimzucht-Kits bis zu komplexen kommerziellen Anlagen.
Die gesunde Seite der Pilze
Obwohl Pilze im Supermarkt oft in der Gemüseabteilung zu finden sind, gehören sie botanisch gesehen nicht zu den Pflanzen. Sie bilden ein eigenes Reich, die Funga. Trotz ihres hohen Wasseranteils von bis zu 90 Prozent sind Pilze sehr gesund. Sie enthalten wertvolle Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Mangan, Selen und Zink.
Einige Pilzarten, wie der Shiitake, liefern zudem Vitamin C und D. Dies macht Pilze zu einer beliebten Zutat, insbesondere für Vegetarier und Veganer, die nach pflanzlichen Quellen für essentielle Nährstoffe suchen. Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche und ihr einzigartiger Umami-Geschmack tragen ebenfalls zu ihrer Beliebtheit bei.
Wichtige Hinweise zum Pilzkonsum
Trotz ihrer gesunden Eigenschaften sollte der Pilzkonsum in Massen erfolgen. Pilze enthalten Chitin, was sie schwer verdaulich machen kann. Ein übermässiger Verzehr von Speisepilzen kann zu Magenbeschwerden, Erbrechen oder Durchfall führen, bekannt als «unechte Pilzvergiftungen».
Auch bei der Lagerung von Pilzen ist Vorsicht geboten. Gekühlt halten sie sich in der Regel etwa zwei Tage. Einige Sorten sollten jedoch sofort nach dem Kauf zubereitet werden. Wenn Pilze grau verfärbt oder wässerig aussehen, sollten sie entsorgt werden. Das enthaltene Eiweiss kann sich zersetzen und giftige Stoffwechselprodukte bilden.
- Lagerung: Gekühlt etwa zwei Tage haltbar.
- Einfrieren: Pilze können blanchiert und eingefroren werden.
- Aufwärmen: Pilzgerichte dürfen aufgewärmt werden, sofern sie auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Der Mythos, dass dies nicht erlaubt sei, stammt aus Zeiten ohne Kühlschränke.
Interessierte, die am Aufbau des Pilzzuchtvereins teilnehmen oder geeignete Räumlichkeiten anbieten möchten, können sich unter info@buelipilz.ch melden.




