Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bassersdorf (VVB), gegründet 1930, hat seine Tätigkeit nach 95 Jahren beendet. Die Mitglieder beschlossen an der Generalversammlung vom 20. Juni die Auflösung des Traditionsvereins. Hauptgrund für diesen Schritt war ein deutlicher Rückgang der Mitgliederzahlen und ein schwindendes Engagement im Vorstand.
Die Aufgaben des VVB, insbesondere die Pflege und Instandhaltung der Ruhebänke, werden zukünftig von der Gemeinde Bassersdorf übernommen. Auch das restliche Vereinsvermögen von etwa 13.000 Franken wurde der Gemeinde zweckgebunden übergeben.
Wichtigste Punkte
- Der VVB wurde nach 95 Jahren am 20. Juni 2025 aufgelöst.
- Hauptursache war Mitgliederschwund und mangelndes Engagement im Vorstand.
- Die Gemeinde Bassersdorf übernimmt die Pflege der 39 Ruhebänke.
- Das Restvermögen von rund 13.000 Franken ging an die Gemeinde.
Ein Traditionsverein verschwindet
Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bassersdorf war fast ein Jahrhundert lang ein fester Bestandteil des Gemeindelebens. Seine Gründung im Jahr 1930 zielte darauf ab, die Attraktivität des Ortes zu steigern und das Wohlbefinden der Bewohner zu fördern. In den Statuten waren vielfältige Aufgaben festgelegt, darunter die Erstellung und Pflege von Ruhebänken, die Planung von Wanderwegen, das Anbringen von Blumenschmuck und die Unterstützung kultureller Veranstaltungen.
In den letzten Jahren konzentrierte sich der Verein jedoch fast ausschliesslich auf die Ruhebänke. Andere Aufgabenbereiche wurden aufgrund fehlender Ressourcen und mangelnden Interesses nicht mehr aktiv verfolgt. Dieser Fokusverlust spiegelte den allgemeinen Trend wider, der schliesslich zur Auflösung führte.
Fakten zum VVB
- Gründungsjahr: 1930
- Bestand: 95 Jahre
- Mitgliederzahl: Zuletzt 111 (nur 8 an GV anwesend)
- Kernaufgabe: Erstellung und Unterhalt von Ruhebänken
Mitgliederschwund als Hauptproblem
Der Hauptgrund für die Auflösung des VVB war der anhaltende Mitgliederschwund. Von den insgesamt 111 Mitgliedern nahmen an der entscheidenden Generalversammlung lediglich acht Personen teil. Dies zeigt ein klares Bild des fehlenden Engagements. Auch in früheren Jahren hatte der Vorstand Schwierigkeiten, Mitglieder für aktive Mitarbeit zu gewinnen oder auf Anfragen eine Rückmeldung zu erhalten.
Dieser Trend ist nicht einzigartig für den VVB. Viele Traditionsvereine in der Schweiz kämpfen mit ähnlichen Problemen, da sich die Freizeitinteressen der Bevölkerung ändern und das ehrenamtliche Engagement abnimmt. Eine aktive Nachwuchsförderung oder die Anpassung an neue Bedürfnisse gelang dem Verein offenbar nicht ausreichend.
«Der Mitgliederschwund ist ein Problem, das viele Traditionsvereine betrifft. Es ist eine Herausforderung, junge Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu begeistern und die Vereinsarbeit attraktiv zu halten.»
Der Vorstand tritt geschlossen zurück
Als Konsequenz aus dem mangelnden Engagement und der geringen Beteiligung trat der gesamte Vorstand des VVB vor der Juni-Versammlung geschlossen zurück. Ohne einen funktionierenden Vorstand und mit einer geringen Anzahl aktiver Mitglieder war der Fortbestand des Vereins nicht mehr gewährleistet. Dies machte die Auflösung unumgänglich, um eine geordnete Übergabe der verbleibenden Aufgaben und des Vermögens sicherzustellen.
Die Entscheidung zur Auflösung war das Ergebnis einer längeren Entwicklung und nicht eine spontane Reaktion. Die Bemühungen, den Verein am Leben zu erhalten, scheiterten letztlich an der fehlenden Basis und dem ausbleibenden Nachwuchs. Die Mitglieder sahen keine andere Möglichkeit, als die Geschichte des VVB zu beenden.
Hintergrundinformationen
Vereine spielen in vielen Schweizer Gemeinden eine wichtige Rolle für das soziale und kulturelle Leben. Sie fördern das Gemeinschaftsgefühl und bieten Plattformen für gemeinsame Interessen. Der Rückgang der Mitgliederzahlen und die Schwierigkeit, neue Vorstandsmitglieder zu finden, stellen viele dieser Organisationen vor grosse Herausforderungen. Dies führt oft zur Fusion mit anderen Vereinen oder, wie im Fall des VVB, zur vollständigen Auflösung.
Die Gemeinde übernimmt Ruhebänke und Vermögen
Mit der Auflösung des VVB gehen dessen letzte verbliebene Kernaufgaben an die Gemeinde Bassersdorf über. Konkret handelt es sich dabei um die Erstellung und den Unterhalt der Ruhebänke. Diese Aufgabe wurde bereits per Juni an die Gemeinde abgetreten. Das Restvermögen des Vereins, das rund 13.000 Franken beträgt, wurde ebenfalls an die Gemeinde überwiesen. Diese Mittel sind zweckgebunden für die Pflege und Instandhaltung der Bänke vorgesehen.
Die Instandhaltung der Ruhebänke im Siedlungsgebiet war bereits zuvor eine Aufgabe des Strassenwesens der Gemeinde. Nun kommen die Bänke in der Landschaft, die bisher vom VVB betreut wurden, neu hinzu. Insgesamt handelt es sich um 39 Ruhebänke, die nun in die Verantwortung der Gemeinde übergehen.
Koordination mit dem Forstrevier
Die Arbeiten an den Ruhebänken im Wald und an Waldrändern werden zukünftig in enger Abstimmung mit dem Forstrevier Bassersdorf koordiniert. Dies stellt sicher, dass die Pflege und Instandhaltung der Bänke effizient und naturgerecht erfolgt. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gemeindeabteilungen ist entscheidend für eine reibungslose Übernahme der Aufgaben.
Die Gemeinde Bassersdorf hat erklärt, dass die Übernahme der Pflege und Instandhaltung der 39 Ruhebänke zusätzliche Personalressourcen erfordert. Diese können jedoch während der Wintermonate durch das Strassenwesen bereitgestellt werden. Mit den neu übertragenen Aufgaben sind die Ressourcen des Strassenwesens zukünftig allerdings ausgeschöpft.
- Anzahl Ruhebänke: 39
- Zuständige Abteilung: Strassenwesen der Gemeinde Bassersdorf
- Zusätzliche Koordination: Forstrevier für Bänke im Wald und an Waldrändern
- Zweckgebundenes Vermögen: Rund 13.000 Franken für Pflege und Instandhaltung
Ein Stück Bassersdorfer Geschichte endet
Die Auflösung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Bassersdorf bedeutet nicht nur das Ende einer Organisation. Es ist auch das Ende eines bedeutenden Teils der Bassersdorfer Geschichte. Der Verein hat über Jahrzehnte hinweg das Ortsbild mitgeprägt und zum Wohlbefinden der Bevölkerung beigetragen. Auch wenn die Aufgaben nun von der Gemeinde übernommen werden, geht ein Stück der ehrenamtlichen Tradition verloren.
Das Engagement der ehemaligen Mitglieder und Vorstände bleibt jedoch unvergessen. Sie haben sich über viele Jahre hinweg für die Gemeinde eingesetzt und einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in Bassersdorf geleistet. Die Übernahme der Aufgaben durch die Gemeinde sichert die Fortführung der Pflege der Ruhebänke und somit einen wichtigen Aspekt der Naherholung.
Die Gemeinde Bassersdorf wird sich weiterhin um die Anliegen der Bevölkerung kümmern und die Infrastruktur pflegen, die einst vom VVB mitgestaltet wurde. Das Ende des Vereins markiert einen Übergang, bei dem die öffentlichen Dienste die Verantwortung für das Erbe des VVB übernehmen.




