Die Stimmberechtigten in Bülach haben den Gestaltungsplan für das Herti-Areal mit einer deutlichen Mehrheit angenommen. Diese Entscheidung ermöglicht die Entwicklung einer neuen Stadtsiedlung inklusive eines bis zu 30 Meter hohen Hochhauses. Ein gegen den Plan initiiertes Referendum scheiterte.
Die Annahme des Gestaltungsplans legt die rechtlichen Grundlagen für eine umfassende Neugestaltung des Gebiets nahe dem Bahnhof Bülach. Das Projekt soll dem Stadtteil ein neues Gesicht verleihen.
Wichtige Punkte
- Der Gestaltungsplan Herti wurde von den Bülacher Stimmberechtigten mit 63 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
- Ein Referendum, angeführt von der FDP, ist gescheitert.
- Das Areal ermöglicht den Bau einer neuen Stadtsiedlung und eines 30 Meter hohen Hochhauses.
- Die Stimmbeteiligung lag bei 43 Prozent.
- Der Gestaltungsplan schafft die rechtlichen Voraussetzungen für die Überbauung, die auch in Etappen erfolgen kann.
Klares Votum für die Entwicklung des Herti-Areals
Die Abstimmung vom 28. September 2024 brachte eine klare Entscheidung: Die Bevölkerung von Bülach sprach sich mit 63 Prozent Zustimmung für den Gestaltungsplan Herti aus. Diese hohe Akzeptanz ebnet den Weg für ein bedeutendes Stadtentwicklungsprojekt. Die Stimmbeteiligung betrug 43 Prozent, was auf ein reges Interesse an diesem wichtigen Thema hindeutet.
Das Herti-Areal, das sich direkt am Bahnhof Bülach befindet, ist eine Schlüsselposition für die zukünftige Gestaltung der Stadt. Die nun geschaffenen rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben eine umfassende Neugestaltung und Verdichtung des Gebiets. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Stadt Bülach, um den wachsenden Anforderungen an Wohn- und Gewerberaum gerecht zu werden.
Faktencheck
- Arealgrösse: Das Herti-Areal umfasst rund 15'000 Quadratmeter, was der Fläche von etwa zwei Fussballfeldern entspricht.
- Hochhaus: Geplant ist ein Gebäude mit bis zu 13 Etagen und einer Höhe von circa 30 Metern.
- Eigentumsverhältnisse: Das Land gehört sowohl der Stadt Bülach als auch privaten Eigentümern.
Das gescheiterte Referendum der FDP
Ursprünglich hatte das Bülacher Parlament dem Gestaltungsplan Herti bereits zugestimmt. Doch die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) ergriff das Referendum. Sie argumentierte, dass die geplanten Entwicklungen auf dem Areal veraltet seien. Die Partei sah demnach nachhaltige und wertsteigernde Chancen verhindert.
Die Befürworter des Referendums kritisierten, dass der Plan den städtebaulichen Herausforderungen nicht gerecht werde. Sie forderten insbesondere mehr Wohnraum und zusätzliche Gewerbeflächen an dieser gut erschlossenen Lage. Gemäss ihren Ansichten hätte eine modernere Planung ein höheres Potenzial für die Stadt entfaltet.
«Das, was auf dem Areal beim Bahnhof geplant werde, sei veraltet, verhindere nachhaltige, wertsteigernde Chancen und sei den städtebaulichen Herausforderungen nicht gewachsen», so die Argumentation der Referendumsbefürworter.
Die Abstimmungsergebnisse zeigen jedoch, dass die Mehrheit der Bülacher Stimmberechtigten dieser Argumentation nicht folgte. Die deutliche Annahme des Gestaltungsplans bestätigt den politischen Kurs des Parlaments und der Stadtverwaltung.
Details zum Gestaltungsplan: Eine neue Stadtsiedlung entsteht
Der Gestaltungsplan Herti ist kein konkretes Bauprojekt, sondern vielmehr ein Regelwerk. Er schafft die notwendigen rechtlichen Grundlagen für die zukünftige Überbauung des Areals. Diese kann flexibel und in mehreren Etappen umgesetzt werden, was den Entwicklern Spielraum gibt.
Die Planungen sehen eine neue Stadtsiedlung vor. Diese beinhaltet unter anderem eine Tiefgarage, Flachdächer und einen integrierten Hofbereich. Das markanteste Element wird jedoch das rund 30 Meter hohe Hochhaus sein, das bis zu 13 Etagen umfassen kann. Dieses Gebäude wird das Erscheinungsbild des Quartiers maßgeblich prägen.
Architektonische Vision und Urbanisierung
Die Visualisierungen des zukünftigen Herti-Areals zeigen eine moderne und verdichtete Bauweise. Diese soll den urbanen Charakter von Bülach stärken. Die Kombination aus Wohn- und möglicherweise auch Gewerbeflächen in unmittelbarer Bahnhofsnähe ist ein zentraler Aspekt des Plans. Dies fördert die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und reduziert den Individualverkehr.
Die Entwicklung solcher zentral gelegenen Areale ist entscheidend für das Wachstum und die Attraktivität einer Stadt. Durch die Schaffung von neuem Wohn- und Arbeitsraum wird die Lebensqualität für die Bewohner verbessert und die lokale Wirtschaft gestärkt.
Hintergrundinformationen
Gestaltungspläne sind in der Schweizer Raumplanung ein wichtiges Instrument. Sie legen detaillierte Vorschriften für die Überbauung von spezifischen Arealen fest. Im Gegensatz zu einem Zonenplan, der nur grobe Nutzungsarten definiert, regeln Gestaltungspläne Aspekte wie Bauhöhe, Geschosszahl, Abstände und die Gesamtgestaltung eines Gebiets. Sie sind oft das Ergebnis längerer Planungsprozesse und öffentlicher Diskussionen.
Auswirkungen auf die Stadt Bülach
Die Annahme des Gestaltungsplans Herti hat weitreichende Auswirkungen auf die Stadt Bülach. Sie ermöglicht die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum und potenziell neuen Arbeitsplätzen. Die zentrale Lage am Bahnhof macht das Areal besonders attraktiv für Pendler und trägt zur weiteren Entwicklung von Bülach als wichtiger regionaler Knotenpunkt bei.
Das neue Quartier wird zudem die städtische Infrastruktur weiter fordern und gleichzeitig neue Impulse setzen. Es wird erwartet, dass die Bevölkerung in Bülach in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Projekte wie das Herti-Areal sind essenziell, um diesem Wachstum gerecht zu werden und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten.
- Wohnraumschaffung: Der Plan trägt zur Linderung des Wohnraummangels bei.
- Verkehrsanbindung: Die Nähe zum Bahnhof optimiert die Nutzung des öffentlichen Verkehrs.
- Städtebauliche Entwicklung: Das Hochhaus wird zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt.
- Wirtschaftliche Impulse: Neue Geschäfte und Dienstleistungen könnten entstehen.
Die Stadt Bülach setzt mit diesem Beschluss ein klares Zeichen für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Das Herti-Areal wird in den nächsten Jahren eine sichtbare Transformation durchlaufen und die städtische Landschaft nachhaltig prägen.





