Die Bolli Textilwaren AG, ein traditionsreiches Geschäft in Winterthur, steht vor einer bedeutenden Herausforderung. Nach einem Besitzerwechsel der Liegenschaft an der Steinberggasse 12/14 droht dem Unternehmen eine massive Mietzinserhöhung. Der aktuelle Mietzins soll sich verdoppeln, was die Betriebskosten erheblich steigern würde. Dies zwingt das Geschäft, das seit 77 Jahren in Winterthur ansässig ist, zur Suche nach einem neuen Standort.
Rund 40 Mitarbeitende sind von dieser Entwicklung betroffen. Inhaber und Geschäftsführer Ruedi Weigold bemüht sich intensiv, eine passende Lösung für das etablierte Unternehmen zu finden. Die Situation verdeutlicht die Auswirkungen von Immobilienmarktveränderungen auf lokale Traditionsbetriebe.
Wichtigste Punkte
- Bolli Textilwaren AG muss nach 77 Jahren Standort wechseln.
- Neue Eigentümer verlangen doppelt so hohe Miete.
- Rund 40 Arbeitsplätze sind betroffen.
- Geschäftsleitung sucht dringend nach 400-500 qm Verkaufsfläche.
Traditionsunternehmen vor Umbruch
Die Bolli Textilwaren AG prägt die Steinberggasse in Winterthur seit 77 Jahren. Das Geschäft hat sich über die Jahrzehnte entwickelt. Es begann als Restenladen und wurde zu einem Fachgeschäft für Modestoffe. Später erweiterte es sein Angebot zu einer Mercerie mit Nähzubehör.
Das Unternehmen überstand die Herausforderungen der Pandemie. Nun sieht es sich mit einer neuen Schwierigkeit konfrontiert. Eine Immobilienfirma mit Sitz in der Grüze hat die Liegenschaft an der Steinberggasse 12/14 erworben. Diese neuen Eigentümer fordern einen erheblich höheren Mietzins.
«Eine leichte Erhöhung hätten wir verkraftet, das sprengt unsere Möglichkeiten», erklärte Ruedi Weigold, der das Geschäft seit 2013 führt, gegenüber der «Winterthurer Zeitung» (WiZe).
Gespräche zwischen Ruedi Weigold und den neuen Hausbesitzern blieben ohne Erfolg. Die geforderte Mietzinserhöhung ist für das Geschäft nicht tragbar. Dies führt zur unausweichlichen Entscheidung, einen neuen Standort zu suchen.
Fakten zur Bolli Textilwaren AG
- Gründung: Seit 77 Jahren in Winterthur.
- Standort: Steinberggasse 12/14.
- Mitarbeitende: Rund 40 Personen.
- Angebot: Modestoffe, Mercerie, Nähzubehör.
Suche nach neuem Zuhause in Winterthur
Die Dringlichkeit der Situation ist hoch. Ruedi Weigold sucht aktiv nach geeigneten neuen Räumlichkeiten. Die Anforderungen an den neuen Standort sind klar definiert. Das Geschäft benötigt eine Verkaufsfläche von 400 bis 500 Quadratmetern.
Zusätzlich sind 100 bis 200 Quadratmeter für Büro- und Lagerräume erforderlich. Diese Flächen sollten idealerweise am selben Ort verfügbar sein. Eine Auslagerung von Werkstatt oder Schulungsräumen wäre denkbar. Dies würde eine gewisse Flexibilität bei der Standortwahl ermöglichen.
Die Suche nach einer passenden Immobilie in Winterthur stellt eine grosse Herausforderung dar. Der Immobilienmarkt in der Region ist angespannt. Die Anforderungen an Grösse und Lage sind spezifisch für ein Fachgeschäft wie Bolli Textilwaren.
Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt
Der aktuelle Immobilienmarkt in Winterthur weist einige Schwierigkeiten auf. Geeignete Geschäftsflächen in der benötigten Grösse und zu bezahlbaren Konditionen sind Mangelware. Besonders in zentralen Lagen sind Leerstände selten. Die Preise für Gewerbeimmobilien steigen stetig.
Diese Marktsituation erschwert die Suche für etablierte Unternehmen. Sie müssen oft Kompromisse eingehen. Dies betrifft entweder die Lage oder die Grösse der Räumlichkeiten. Manchmal sind auch die Kosten ein entscheidender Faktor.
Hintergrund: Immobilienmarkt in Winterthur
Winterthur ist eine wachsende Stadt. Die Nachfrage nach Wohn- und Gewerberaum ist hoch. Dies führt zu steigenden Mieten und Kaufpreisen. Besonders im Einzelhandel kann dies für kleinere und mittelständische Unternehmen eine Belastung darstellen.
Die Transformation von Stadtzentren und die Digitalisierung des Handels setzen traditionelle Geschäfte zusätzlich unter Druck. Ein stabiler Standort zu fairen Konditionen ist daher essenziell für den langfristigen Erfolg.
Auswirkungen auf Mitarbeitende und Stadtbild
Der mögliche Umzug der Bolli Textilwaren AG hat weitreichende Konsequenzen. Nicht nur das Geschäft selbst ist betroffen, sondern auch die 40 Mitarbeitenden. Für sie bedeutet ein Standortwechsel möglicherweise längere Arbeitswege oder andere Anpassungen.
Das Geschäft ist seit fast acht Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Steinberggasse. Es trägt zum Charme und zur Vielfalt des lokalen Einzelhandels bei. Ein Wegzug würde eine Lücke im Stadtbild hinterlassen. Es wäre ein Verlust für die Einkaufskultur in Winterthur.
Die Bolli Textilwaren AG ist bekannt für ihr spezialisiertes Angebot und ihren Kundenservice. Viele Kunden schätzen die persönliche Beratung und die grosse Auswahl. Ein Umzug könnte die Erreichbarkeit für Stammkunden verändern.
Bedeutung von Traditionsgeschäften
Traditionsgeschäfte wie Bolli sind wichtige Ankerpunkte in einer Stadt. Sie schaffen Identität und tragen zur Lebensqualität bei. Ihr Fortbestand ist oft ein Indikator für die Gesundheit des lokalen Handels. Ihr Verlust kann eine Kette von negativen Effekten auslösen.
Solche Betriebe sind oft auch Arbeitgeber. Sie bieten stabile Arbeitsplätze und fördern lokale Talente. Der Erhalt solcher Geschäfte ist daher nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Frage für die Gemeinde.
Was Bolli Textilwaren AG sucht:
- Verkaufsfläche: 400-500 m².
- Büro/Lager: 100-200 m² (möglichst am selben Ort).
- Flexibilität: Auslagerung von Werkstatt/Schulungsräumen denkbar.
Zukunftspläne und Appell an die Öffentlichkeit
Ruedi Weigold hofft, dass er vorerst zu den aktuellen Konditionen in der «Steibi» bleiben kann. Dies würde dem Unternehmen Zeit verschaffen, einen geeigneten neuen Standort zu finden. Gleichzeitig blickt er aktiv in die Zukunft. Er ist offen für Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich geeigneter Liegenschaften.
Jeder Hinweis auf mögliche Räumlichkeiten könnte entscheidend sein. Die Suche ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Das Ziel ist, dass die Bolli Textilwaren AG in Winterthur erhalten bleibt. Das Geschäft ist ein wichtiger Teil der lokalen Wirtschaftsstruktur.
Die Unterstützung der Stadt und der Immobilienbesitzer in Winterthur ist nun gefragt. Eine gemeinsame Anstrengung könnte helfen, eine Lösung zu finden. Dies würde nicht nur dem Geschäft, sondern der gesamten Stadt zugutekommen.
Wie die Gemeinde helfen kann
- Informationen: Hinweise auf verfügbare Gewerbeflächen.
- Netzwerk: Vermittlung von Kontakten zu Immobilienbesitzern.
- Sensibilisierung: Bewusstsein für die Bedeutung von Traditionsgeschäften schaffen.
- Dialog: Förderung des Austauschs zwischen Mietern und Vermietern.
Die Geschichte der Bolli Textilwaren AG ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen sich viele lokale Unternehmen gegenübersehen. Es zeigt die Notwendigkeit von flexiblen Lösungen und einer unterstützenden Gemeinschaft. Nur so können solche wertvollen Betriebe in der Stadt bleiben und weiter florieren.





