Die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss befindet sich auf einem klaren Wachstumskurs. CEO Bernd Bauer prognostiziert für das laufende Jahr einen Rekordumsatz von über 900 Millionen Franken und einen signifikanten Anstieg der Passagierzahlen. Um dieses Wachstum zu bewältigen, investiert die Airline in die Modernisierung ihrer Flotte und plant die Einstellung von bis zu 300 neuen Flugbegleitern.
Das Wichtigste in Kürze
- Rekordumsatz: Edelweiss rechnet mit einem Jahresumsatz von über 900 Millionen Franken.
- Flottenexpansion: Die Langstreckenflotte wird auf fünf Flugzeuge erweitert, die Kurzstreckenflotte wächst von 14 auf 18 Maschinen.
- Passagierwachstum: Es wird ein Anstieg auf 3,3 bis 3,4 Millionen Passagiere erwartet, was einer Zunahme von 10 bis 15 Prozent entspricht.
- Personalbedarf: Aufgrund des Ausbaus werden 250 bis 300 neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter gesucht.
Wirtschaftlicher Erfolg und positive Prognosen
Die Schweizer Fluggesellschaft Edelweiss steuert auf ein Rekordjahr zu. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP erklärte CEO Bernd Bauer, dass der bisherige Jahresbestwert beim Umsatz, der bei 900 Millionen Franken liegt, voraussichtlich übertroffen wird. Dieser Erfolg reiht sich in den allgemeinen Aufwärtstrend am Flughafen Zürich ein, der ebenfalls einen neuen Passagierrekord erwartet.
Für die Zukunft ist sogar das Erreichen der Umsatzmilliarde denkbar. "Wir haben mehr Kapazität", betonte Bauer und verwies auf die laufende Flottenerweiterung. Die erhöhte Kapazität konnte laut Bauer am Markt bereits gut platziert werden, was die positive Geschäftsentwicklung stützt.
Finanzielle Kennzahlen
Der bereinigte Betriebsgewinn für das laufende Jahr wird auf 80 bis 85 Millionen Franken geschätzt. Ein wesentlicher Faktor für dieses Ergebnis sind die relativ tiefen Treibstoffkosten, die Kostensteigerungen in anderen Bereichen kompensieren konnten.
Investition in eine moderne Flugzeugflotte
Ein zentraler Pfeiler der Wachstumsstrategie von Edelweiss ist die umfassende Modernisierung und Erweiterung der Flotte. Diese Massnahmen betreffen sowohl die Lang- als auch die Kurzstrecke und erfordern eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe.
Erneuerung der Langstreckenflotte
Die Langstreckenflotte wurde bereits in diesem Jahr um ein Flugzeug auf insgesamt fünf Maschinen erweitert. Ein bedeutender Schritt ist der Austausch der älteren Airbus A340-Modelle durch moderne und effizientere Airbus A350. Diese Umstellung trägt nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern verbessert auch das Reiseerlebnis für die Passagiere und die Umweltbilanz der Airline.
Ausbau auf der Kurzstrecke
Auch die Kurzstreckenflotte wird deutlich vergrössert. Die Anzahl der Flugzeuge soll von derzeit 14 auf 18 Maschinen ansteigen. Hierfür übernimmt Edelweiss bis zum Jahr 2028 schrittweise fünf Airbus A320neo von der Schwestergesellschaft Austrian Airlines. Diese Flugzeuge gelten als besonders treibstoffsparend und leise.
Hoher Personalbedarf durch Expansion
Das Wachstum der Flotte führt direkt zu einem erhöhten Personalbedarf. Edelweiss plant, im kommenden Jahr eine grosse Einstellungsoffensive zu starten, um die zusätzlichen Flugzeuge betreiben zu können.
Insgesamt müssen 250 bis 300 neue Stellen im Kabinenpersonal besetzt werden. Diese hohe Zahl an Neueinstellungen ist eine direkte Folge der vergrösserten Kapazitäten und des erweiterten Flugangebots.
"Wir können die Mehrkapazität, die wir heuer geschaffen haben, beinahe vollständig absetzen", so CEO Bernd Bauer zur aktuellen Marktlage.
Trotz der positiven Entwicklung bleiben globale Unsicherheiten eine Herausforderung. Bauer nannte die geopolitischen Krisen im Gazastreifen und in der Ukraine sowie den Kaufkraftverlust durch Inflation als Faktoren, die das Marktumfeld beeinflussen.
Kontrast zur Schwestergesellschaft Swiss
Während Edelweiss dringend Personal sucht, ergibt sich bei der Schwestergesellschaft Swiss eine paradoxe Situation. Berichten zufolge hat Swiss derzeit einen Überschuss von rund 400 Flugbegleitern. Dieser Personalüberhang entstand, weil im Sommer 1400 Langstreckenflüge aufgrund eines Pilotenmangels gestrichen werden mussten. Zusätzlich führten technische Probleme mit Triebwerken von Pratt & Whitney zum Ausfall von durchschnittlich 10 bis 12 Kurzstreckenflugzeugen, was den Personalüberschuss weiter vergrösserte.
Ausblick und Marktumfeld
Die Pläne von Edelweiss spiegeln das Vertrauen in die Erholung und das Wachstum der Reisebranche wider. Mit einer modernen Flotte und einem grösseren Team will sich die Airline für die Zukunft positionieren und ihre Marktstellung als führender Schweizer Ferienflieger weiter ausbauen.
Für das kommende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Passagieraufkommen von 3,3 bis 3,4 Millionen Fluggästen. Dies würde im Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum von 10 bis 15 Prozent entsprechen und die positive Entwicklung der Airline untermauern.





