Die Evangelische Volkspartei (EVP) Winterthur hat eine kommunale Volksinitiative mit dem Titel «Allmend Grüzefeld für alle» lanciert. Ziel ist es, die Entwicklung der grössten innerstädtischen Freifläche Winterthurs zu einer vielfältig nutzbaren öffentlichen Grünfläche zu beschleunigen. Derzeit wird das Areal primär landwirtschaftlich genutzt, doch die Partei sieht ein ungenutztes Potenzial für die Bevölkerung.
Wichtige Punkte
- Die EVP Winterthur fordert eine schnelle Umwandlung der Allmend Grüzefeld in eine öffentliche Freifläche.
- Das Gebiet soll vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten, einschliesslich Begrünung und Schatten.
- Die Funktion der Allmend als Kaltluftschneise muss weiterhin gesichert sein.
- Die Initiative soll die Stadt dazu bewegen, das Projekt prioritär zu behandeln.
- Die EVP lehnt zusätzliche Fussballplätze auf dem Areal ab.
Potenzial der Allmend Grüzefeld
Die Allmend Grüzefeld erstreckt sich zwischen den Stadtteilen Mattenbach und Seen und entstand im Jahr 1984 anlässlich des Eidgenössischen Turnfestes. Heute stellt sie die grösste zusammenhängende innerstädtische Freiraumreserve dar. Ein Grossteil der Fläche dient aktuell der Landwirtschaft. Die EVP ist überzeugt, dass dieses Areal mehr bieten kann als nur landwirtschaftliche Nutzung.
Die Partei betont in ihrer Medienmitteilung, dass in der Allmend Grüzefeld ein «riesiges Potenzial für die Bevölkerung brachliegt». Es geht darum, diesen innerstädtischen Raum für Erholung und vielfältige Freizeitaktivitäten zu öffnen und gleichzeitig seine ökologische Funktion zu bewahren.
Faktencheck: Allmend Grüzefeld
- Entstehung: 1984, anlässlich des Eidgenössischen Turnfestes.
- Lage: Zwischen Mattenbach und Seen.
- Aktuelle Nutzung: Hauptsächlich landwirtschaftliche Fläche.
- Bedeutung: Grösste zusammenhängende innerstädtische Freiraumreserve Winterthurs.
Forderungen der Volksinitiative
Die Initiative «Allmend Grüzefeld für alle» verlangt von der Stadt Winterthur, eine Vorlage zu erarbeiten, um das Gebiet in eine öffentliche Freifläche mit vielfältigen Nutzungen umzugestalten. Dabei sollen Aspekte wie Begrünung und Schattenwurf explizit berücksichtigt werden. Dies ist besonders wichtig angesichts zunehmend heisser Sommerperioden, in denen Grünflächen und Schattenbereiche für die städtische Bevölkerung an Bedeutung gewinnen.
Ein wichtiger Punkt der Forderung ist auch die Sicherung der Funktion der Allmend als Kaltluftschneise. Diese Funktion ist entscheidend für die benachbarten Quartiere, da nachts kühle Luft vom Eschenberg über das Areal strömen und für Abkühlung sorgen kann. Die EVP lehnt jedoch die Einrichtung zusätzlicher Fussballplätze auf dem Areal ab. Dies unterstreicht den Fokus auf breite öffentliche Nutzung und ökologische Aspekte.
«Mit der Allmend Grüzefeld liegt riesiges Potenzial für die Bevölkerung brach. Es braucht die Initiative, damit es vorwärtsgeht», sagt Alexander Würzer, Mitinitiant und Stadtparlamentarier der EVP.
Warum eine Initiative, wenn Pläne bereits existieren?
Ähnliche Pläne für die Entwicklung der Allmend Grüzefeld sind bereits im Richtplan der Stadt Winterthur festgehalten. Das Stadtparlament wird in Kürze über diesen Richtplan debattieren. Die EVP argumentiert jedoch, dass die Stadt der Umsetzung dieser Pläne bisher «keine Priorität einräumt». Die Partei befürchtet, dass das Projekt ohne zusätzlichen Druck weiterhin auf die lange Bank geschoben wird.
Die Volksinitiative soll als Katalysator wirken und sicherstellen, dass die Stadtverwaltung die Entwicklung der Allmend Grüzefeld aktiv vorantreibt. Es geht darum, die bereits vorhandenen Ideen in konkrete Massnahmen umzusetzen und der Bevölkerung rasch zugänglich zu machen.
Hintergrund: Richtplan und Initiativen
Ein Richtplan ist ein behördenverbindliches Planungsinstrument, das die räumliche Entwicklung einer Gemeinde oder Region aufzeigt. Er dient als Orientierung für künftige Projekte. Eine Volksinitiative ermöglicht es der Bevölkerung, direkt Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen, indem sie über einen Vorschlag abstimmt, der von einer ausreichenden Anzahl Unterschriften getragen wird. In diesem Fall soll die Initiative die Priorisierung eines Projekts im Richtplan erzwingen.
Der Weg zur Umsetzung
Die Initianten haben nun eine Frist bis Mitte April 2026, um die erforderlichen 1000 Unterschriften für ihre kommunale Volksinitiative zu sammeln. Gelingt dies, muss sich die Stadt Winterthur mit dem Anliegen befassen und eine entsprechende Vorlage ausarbeiten. Anschliessend würde die Bevölkerung über die Initiative abstimmen.
Die EVP setzt auf die Unterstützung der Bürger, um die Allmend Grüzefeld zu einem lebendigen und vielfältigen Freiraum für alle Winterthurerinnen und Winterthurer zu machen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die nötigen Unterschriften zusammenkommen und welche Dynamik die Initiative in der Stadtentwicklung auslösen wird.
Nächste Schritte für die Initiative:
- Unterschriftensammlung: Bis Mitte April 2026 müssen 1000 gültige Unterschriften gesammelt werden.
- Einreichung: Nach erfolgreicher Sammlung wird die Initiative bei der Stadt eingereicht.
- Prüfung: Die Stadt prüft die Gültigkeit der Initiative und erarbeitet eine Vorlage.
- Abstimmung: Die Bevölkerung von Winterthur stimmt über die Initiative ab.
Die Initiative könnte einen wichtigen Impuls für die nachhaltige Entwicklung städtischer Grünflächen in Winterthur geben und die Lebensqualität der Bewohner langfristig verbessern.





