Fünf Gemeinden im Zürcher Unterland haben dem Beitritt zum Sicherheitsverbund Bülach-Rafzerfeld zugestimmt. Diese Entscheidung führt zur Gründung einer grösseren, regionalen Zivilschutzorganisation. Die Gemeinden Bachenbülach, Winkel, Glattfelden, Stadel und Weiach votierten mit deutlicher Mehrheit für den Zusammenschluss, um den gestiegenen Anforderungen im Bevölkerungsschutz gerecht zu werden.
Wichtige Punkte
- Fünf Gemeinden treten Sicherheitsverbund Bülach-Rafzerfeld bei.
- Ja-Anteil von 83,4 Prozent bei einer Stimmbeteiligung von 43,8 Prozent.
- Zivilschutzorganisation Bülach-Rafzerfeld wird in Zweckverband Zürcher Unterland umbenannt.
- Hintergrund sind sinkende Personalkapazitäten und steigende Anforderungen.
Deutliche Zustimmung in den Gemeinden
Die Abstimmung in den fünf betroffenen Gemeinden zeigte eine klare Haltung der Bevölkerung. Insgesamt wurden 2145 Ja-Stimmen gezählt, gegenüber lediglich 427 Nein-Stimmen. Dies entspricht einem Ja-Anteil von 83,4 Prozent. Die gesamte Stimmbeteiligung lag bei 43,8 Prozent, was für kommunale Abstimmungen als solide gilt.
Die Gemeinden Bachenbülach und Winkel, die bisher einen eigenen Sicherheitszweckverband bildeten, haben ebenso zugestimmt wie Glattfelden, Stadel und Weiach, die ebenfalls einen gemeinsamen Verband unterhielten. Diese Entscheidung ebnet den Weg für einen umfassenderen regionalen Zusammenschluss im Bereich des Zivilschutzes.
Abstimmungsergebnisse im Überblick
- Total Ja-Stimmen: 2145
- Total Nein-Stimmen: 427
- Ja-Anteil: 83,4 %
- Stimmbeteiligung: 43,8 %
Hintergrund des Zusammenschlusses
Der Hauptgrund für diese Fusion liegt in den sich ändernden Rahmenbedingungen für den Bevölkerungsschutz. Die Gemeinden sehen sich mit sinkenden Personalkapazitäten konfrontiert. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Ausbildung und Ausrüstung des Zivilschutzes kontinuierlich an. Ein grösserer Verbund ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und Fachwissen.
Die bisherigen kleineren Zweckverbände waren zunehmend an ihre Grenzen gestossen. Die Zusammenlegung zu einer grösseren Einheit soll eine stabilere und leistungsfähigere Organisation schaffen, die den Herausforderungen der Zukunft besser gewachsen ist. Dies betrifft sowohl die Bewältigung von Katastrophen als auch die Durchführung von Unterstützungsleistungen.
«Die sinkenden Personalkapazitäten und die steigenden Anforderungen im Bevölkerungsschutz machen eine Bündelung der Kräfte unumgänglich.»
Neuer Name und erweiterter Aufgabenbereich
Der bereits bestehende Sicherheitsverbund Bülach-Rafzerfeld, dem acht Gemeinden angehören, wird nach dem Beitritt der neuen Gemeinden umbenannt. Die neue Bezeichnung lautet Zweckverband Zürcher Unterland. Zu den ursprünglichen Mitgliedern Bülach, Eglisau, Hochfelden, Höri, Hüntwangen, Rafz, Wasterkingen und Wil kommen nun fünf weitere Gemeinden hinzu.
Dieser erweiterte Zweckverband wird die Zivilschutzorganisation für ein deutlich grösseres geografisches Gebiet verantworten. Die gemeinsame Organisation soll eine koordinierte und effektive Reaktion auf Krisenlagen gewährleisten. Dies umfasst die Bereiche Schutz, Rettung, Betreuung, Unterstützung und Logistik.
Bestehende Struktur
Der Sicherheitsverbund Bülach-Rafzerfeld betreibt seit vielen Jahren eine gemeinsame Zivilschutzorganisation. Diese Erfahrung bildet die Basis für den nun erweiterten Zweckverband. Die bereits etablierten Strukturen und Prozesse können auf die neuen Mitgliedsgemeinden übertragen werden, was eine reibungslose Integration ermöglicht.
Anpassung der Zweckverbände
Im Zuge des Beitritts wurden in allen fünf neuen Mitgliedsgemeinden zwei wichtige Beschlüsse gefasst. Erstens wurde die Zweckänderung der bisherigen Sicherheitszweckverbände genehmigt. Diese Verbände werden nun zu reinen Feuerwehrzweckverbänden umgewandelt. Zweitens wurde dem Anschlussvertrag an den neuen Zweckverband Zürcher Unterland zugestimmt.
Diese Umstrukturierung stellt sicher, dass die Feuerwehren weiterhin auf lokaler Ebene organisiert bleiben und ihre spezifischen Aufgaben wahrnehmen können. Der Zivilschutz hingegen wird in der grösseren, regionalen Struktur zusammengeführt. Dies ermöglicht eine klare Trennung der Aufgaben und eine Spezialisierung der Einheiten.
Vorteile der Grössenskala
Ein grösserer Verbund bietet verschiedene Vorteile. Er ermöglicht eine bessere Auslastung von Material und Infrastruktur. Zudem können Ausbildungen zentraler und effizienter gestaltet werden. Dies führt zu einer höheren Professionalität und Einsatzbereitschaft der Zivilschutzangehörigen. Auch die Kosten pro Gemeinde können langfristig sinken, da administrative und logistische Aufgaben gebündelt werden.
Die gemeinsame Beschaffung von Ausrüstung und die zentrale Verwaltung von Ressourcen sind weitere Aspekte, die zur Effizienzsteigerung beitragen. Die Gemeinden profitieren von einem stärkeren und widerstandsfähigeren Zivilschutz, der im Ernstfall besser gerüstet ist.
Ziele des neuen Verbunds
- Verbesserung der Einsatzbereitschaft
- Effizientere Ressourcennutzung
- Bündelung von Fachwissen
- Senkung der Kosten pro Gemeinde
- Anpassung an steigende Anforderungen
Zukunft des Bevölkerungsschutzes
Die Zusammenführung der Zivilschutzorganisationen ist ein Schritt in Richtung eines modernen und zukunftsfähigen Bevölkerungsschutzes im Zürcher Unterland. Die steigende Komplexität von Krisenszenarien, von Naturkatastrophen bis hin zu Pandemien, erfordert eine robuste und flexible Organisation. Der neue Zweckverband Zürcher Unterland soll diese Anforderungen erfüllen.
Die Zusammenarbeit von insgesamt 13 Gemeinden in einem gemeinsamen Zivilschutzverband ist ein Beispiel für interkommunale Kooperation. Sie zeigt, dass Gemeinden bereit sind, traditionelle Grenzen zu überwinden, um die Sicherheit ihrer Bevölkerung zu gewährleisten. Diese Entwicklung könnte auch als Modell für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen im Bevölkerungsschutz erleben.
Auswirkungen auf die Bevölkerung
Für die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinden bedeutet der Zusammenschluss einen gestärkten Zivilschutz. Im Falle eines Ereignisses können die Einsatzkräfte schneller und koordinierter reagieren. Dies erhöht die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung. Die Bürger profitieren von einer effizienteren und besser ausgerüsteten Organisation, die auf verschiedene Szenarien vorbereitet ist.
Der Zivilschutz spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Feuerwehren und anderer Rettungsdienste. Er ist auch für die Betreuung von Evakuierten und die Wiederherstellung der Infrastruktur nach einem Ereignis zuständig. Ein starker regionaler Verbund stellt sicher, dass diese Aufgaben auch in Zukunft effektiv wahrgenommen werden können.
Rolle des Zivilschutzes
Der Zivilschutz ist in der Schweiz ein wichtiger Pfeiler des Bevölkerungsschutzes. Er ergänzt die Arbeit von Feuerwehr, Polizei und Sanität. Seine Aufgaben umfassen den Schutz der Bevölkerung, die Unterstützung der Führungsorgane, die Betreuung von Schutzsuchenden, die Instandstellung und den Wiederaufbau von Infrastruktur.





