Die Interessengemeinschaft Baukulturhaus Winterthur hat mit einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne einen bedeutenden Schritt zur Sicherung des historischen Lokhauses an der Zürcherstrasse 43 gemacht. Innerhalb von weniger als vier Wochen wurden über 680.000 Franken gesammelt. Dieses Ergebnis ermöglichte es der IG Baukulturhaus, ein offizielles Kaufangebot für die Liegenschaft bei der aktuellen Eigentümerin Implenia AG einzureichen.
Das Ziel ist es, das Lokhaus in ein lebendiges Zentrum für Stadtgestaltung, Architektur und zukünftige Entwicklungen zu verwandeln. Es soll eine Plattform entstehen, die Fachleute und die breite Öffentlichkeit zusammenbringt.
Wichtigste Punkte
- Über 683.000 Franken durch Crowdfunding gesammelt.
- Offizielles Kaufangebot für das Lokhaus eingereicht.
- Geplant ist ein Baukulturhaus als Plattform für Stadtentwicklung und Architektur.
- Weitere 1,6 Millionen Franken für Sanierungen und Ausbau benötigt.
Erfolg der Crowdfunding-Kampagne übertrifft Erwartungen
Die Crowdfunding-Aktion der Interessengemeinschaft Baukulturhaus übertraf das selbst gesteckte Ziel von 600.000 Franken deutlich. Bis zum Stichtag, dem 3. Oktober, kamen 683.568 Franken zusammen. Dieser Betrag ist entscheidend für den Erwerb des Lokhauses. Das Gebäude, gelegen an der Zürcherstrasse, ist seit einem Jahrzehnt ein Ort für Diskussionen über Stadtentwicklung.
Cristina Rutz, Mitglied des Kernteams der IG Baukulturhaus, zeigte sich erfreut über das Ergebnis. Sie betonte die hohe Motivation des Teams, das Projekt nun mit voller Kraft voranzutreiben. Die Unterstützung aus der Bevölkerung sei überwältigend und ein starkes Zeichen für das Vorhaben.
Faktencheck
- Gesammelte Summe: 683.568 Franken
- Zeitraum: Weniger als vier Wochen
- Ursprüngliches Ziel: 600.000 Franken
Vision für das Lokhaus: Ein Ort der Begegnung
Die Interessengemeinschaft plant, das historische Lokhaus zu einem zentralen Treffpunkt für Baukultur in Winterthur zu entwickeln. Es soll ein Ort werden, an dem «Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen», wie es in einer Mitteilung der IG hiess. Dies umfasst den Austausch zwischen Fachleuten aus Architektur und Planung sowie Bewohnern, Jugendlichen und Kindern.
Bisher diente das Lokhaus primär als Veranstaltungsort für das Forum Architektur Winterthur. Die neue Vision erweitert diese Nutzung erheblich. Das Baukulturhaus soll ein breites Spektrum an Aktivitäten und Diskussionen ermöglichen.
«Dass wir es nun deutlich übertroffen haben, motiviert uns enorm, das Projekt mit voller Kraft voranzutreiben.»
Die IG Baukulturhaus hat mit der Einreichung des Kaufangebots einen wichtigen formellen Schritt vollzogen. Dies ist die Grundlage für alle weiteren Planungen und Umsetzungen.
Zukünftige Nutzung und Zielgruppen
- Fachleute: Architekten, Stadtplaner, Ingenieure.
- Öffentlichkeit: Bewohner, interessierte Bürger, Familien.
- Jugendliche und Kinder: Spezielle Programme zur Vermittlung von Baukultur.
- Veranstaltungen: Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden.
Herausforderungen und nächste Schritte
Nach einem möglichen Kauf stehen weitere grosse Aufgaben an. Die IG Baukulturhaus schätzt die Kosten für die Sanierung und den Ausbau des Gebäudes auf rund 1,6 Millionen Franken. Für diese Arbeiten sind zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich. Die Gruppe ist sich bewusst, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um das Projekt vollständig zu realisieren.
Christoph von Ah, ebenfalls Mitglied des Kernteams, erläuterte die nächsten Schritte. Eine verbindlichere Trägerschaftsstruktur soll geschaffen und das Betriebskonzept überarbeitet werden. Diese Massnahmen sind entscheidend, um das Projekt auf professionelle Beine zu stellen.
Hintergrundinformationen
Das Lokhaus an der Zürcherstrasse hat eine lange Geschichte in Winterthur. Es gilt als wichtiger Bestandteil des kulturellen und architektonischen Erbes der Stadt. Die Diskussionen um seine zukünftige Nutzung laufen bereits seit einem Jahrzehnt. Die Initiative der IG Baukulturhaus stellt einen Wendepunkt in dieser Debatte dar, indem sie eine konkrete Vision und Finanzierungsgrundlage schafft.
Finanzierung der Sanierung
Bisher wurde das Projekt weitgehend ehrenamtlich getragen. Mit dem Kauf des Lokhauses eröffnet sich die Möglichkeit, professionelle Strukturen zu etablieren. Dies soll die langfristige Stärkung des Projekts gewährleisten. Parallel dazu weitet die IG das Fundraising aus.
Die Suche nach Unterstützung konzentriert sich nun auf mehrere Bereiche:
- Stiftungen: Gezielte Ansprache von Stiftungen mit Bezug zu Kultur und Stadtentwicklung.
- Stadt und Kanton Zürich: Gespräche über Beiträge und Fördergelder von öffentlichen Institutionen.
- Private Darlehen: Es wurden bereits Angebote für private Darlehen gemacht, die nun geprüft werden.
Diese vielfältigen Ansätze sollen sicherstellen, dass die benötigten 1,6 Millionen Franken für die Sanierung und den Betrieb des Baukulturhauses zusammenkommen. Der Erfolg des Crowdfundings zeigt, dass ein breites Interesse und die Bereitschaft zur Unterstützung in der Bevölkerung vorhanden sind.
Bedeutung für Winterthur
Das Baukulturhaus Winterthur hat das Potenzial, die Stadt als Zentrum für Architektur und Stadtentwicklung weiter zu positionieren. Es bietet eine einzigartige Plattform für den Diskurs über die Gestaltung des urbanen Raums und die Einbindung der Bürger in diesen Prozess. Die Initiative unterstreicht das Engagement der Winterthurer Bevölkerung für den Erhalt und die Weiterentwicklung ihres kulturellen Erbes.
Die Umsetzung dieses Projekts könnte einen nachhaltigen Beitrag zur Lebensqualität und zum kulturellen Angebot in Winterthur leisten. Es wäre ein Ort, an dem Ideen entstehen, diskutiert und weiterentwickelt werden, was die Attraktivität der Stadt für Bewohner und Besucher steigert.





