Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat erneut Änderungen bei den Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Studiengänge an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) festgelegt. Diese Anpassungen treten ab dem Studienjahr 2026/2027 in Kraft und sind für die kommenden drei Studienjahre gültig. Ziel ist es, den erhöhten Bedarf an Infrastruktur und Personal zu berücksichtigen sowie Engpässe bei Praktikumsplätzen und Räumlichkeiten zu managen.
Die Entscheidung betrifft mehrere Departemente und Studiengänge. Während einige Bereiche eine Erhöhung der Studienplätze erfahren, müssen andere mit einer Reduzierung rechnen. Einige Studiengänge bleiben von Beschränkungen unberührt.
Wichtige Punkte
- Zulassungsbeschränkungen gelten ab Studienjahr 2026/27 für drei Jahre.
- Erhöhung der Ergotherapie-Studienplätze an der ZHAW von 120 auf 150.
- Reduzierung der Physiotherapie-Studienplätze an der ZHAW von 180 auf 156.
- Pflege-Studiengang an der ZHAW bleibt ohne Zulassungsbeschränkung.
- Anpassung der Studienplätze in Sozialer Arbeit von 230 auf 210.
- Erhöhung der Plätze in Angewandter Psychologie ab 2027/28 von 150 auf 180.
- ZHdK-Studienplätze bleiben in allen Departementen unverändert.
Anpassungen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Das Departement Gesundheit der ZHAW ist von mehreren Änderungen betroffen. Besonders hervorzuheben ist die Erhöhung der Bachelorstudienplätze im Studiengang Ergotherapie.
Bisher standen 120 Plätze zur Verfügung. Ab dem Studienjahr 2026/2027 wird diese Zahl auf 150 Plätze angehoben. Dies entspricht einer Steigerung von 25 Prozent und soll dem steigenden Bedarf in diesem Bereich Rechnung tragen.
Faktencheck ZHAW Gesundheit
- Ergotherapie: Erhöhung von 120 auf 150 Plätze.
- Hebamme: Bleibt bei 90 Plätzen.
- Gesundheitsförderung und Prävention: Bleibt bei 66 Plätzen.
- Physiotherapie: Reduzierung von 180 auf 156 Plätze.
- Pflege: Keine Zulassungsbeschränkung.
Veränderungen in der Physiotherapie
Im Gegensatz zur Ergotherapie wird die Zahl der Studienplätze im Bachelorstudiengang Physiotherapie reduziert. Die bisherige Kapazität von 180 Plätzen wird auf 156 Plätze gesenkt. Diese Massnahme ist laut Regierungsrat notwendig, um die Qualität der Ausbildung angesichts begrenzter Ressourcen zu sichern.
Der Studiengang Hebamme sowie Gesundheitsförderung und Prävention behalten ihre bisherigen Kapazitäten bei. Für Hebammen stehen weiterhin 90 Plätze zur Verfügung, für Gesundheitsförderung und Prävention 66 Plätze.
„Die Anpassungen sind das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung zwischen dem Bedarf an Fachkräften und den verfügbaren Kapazitäten unserer Hochschulen. Wir müssen die Qualität der Ausbildung sicherstellen“, so eine Sprecherin des Regierungsrates.
Der Studiengang Pflege bleibt offen
Eine positive Nachricht gibt es für angehende Pflegefachkräfte: Der Bachelorstudiengang Pflege kann weiterhin ohne Zulassungsbeschränkung angeboten werden. Dies ist auf eine ausreichende Anzahl an Praktikumsplätzen zurückzuführen, die für diese Ausbildung unerlässlich sind.
Dies stellt einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs im Schweizer Gesundheitswesen dar, wo qualifiziertes Pflegepersonal dringend benötigt wird.
Anpassungen im Departement Soziale Arbeit und Angewandte Psychologie
Auch andere Departemente der ZHAW sind von den neuen Bestimmungen betroffen. Das Departement Soziale Arbeit muss eine Reduzierung der Bachelorstudienplätze hinnehmen.
Die Anzahl der Plätze wird von 230 auf 210 reduziert. Diese Anpassung könnte Auswirkungen auf die Anzahl der Studierenden haben, die ein Studium in diesem wichtigen sozialen Bereich aufnehmen können.
Hintergrund der Anpassungen
Die Gründe für die Zulassungsbeschränkungen sind vielfältig. Sie umfassen einen erhöhten Infrastruktur- und Personalbedarf an den Hochschulen. Zudem ist die Zahl der verfügbaren Praktikumsplätze in einigen Fachbereichen begrenzt. Auch räumliche Engpässe spielen eine Rolle bei der Festlegung der Kapazitäten.
Diese Faktoren erfordern eine regelmässige Überprüfung und Anpassung der Studienplatzangebote, um eine hohe Ausbildungsqualität zu gewährleisten.
Entwicklung in der Angewandten Psychologie
Im Departement Angewandte Psychologie ist eine entgegengesetzte Entwicklung vorgesehen. Hier soll die Zulassungsbeschränkung ab dem Studienjahr 2027/28 erhöht werden.
Die Plätze steigen von 150 auf 180. Diese Erhöhung ist möglich, da das Studium methodisch und didaktisch weiterentwickelt wird und somit mehr Studierende aufgenommen werden können.
Dies zeigt, dass die Hochschulen flexibel auf Veränderungen in den Studienprogrammen reagieren, um den Bedürfnissen der Studierenden und des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
Zulassungen an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
An der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bleiben die Aufnahmekapazitäten pro Departement unverändert. Dies bedeutet, dass die Anzahl der Studienplätze in den künstlerischen und gestalterischen Bereichen stabil bleibt.
Für Studierende, die eine Ausbildung in den Künsten anstreben, bietet dies Planungssicherheit.
Stabile Kapazitäten in den Kunstbereichen
Die Studienplätze bleiben wie bisher in den folgenden Departementen bestehen:
- Darstellende Künste und Film: 114 Plätze
- Design: 150 Plätze
- Fine Arts: 106 Plätze
- Kulturanalysen und Vermittlung: 114 Plätze
- Musik: 298 Plätze
Diese Zahlen spiegeln die aktuellen Kapazitäten wider und stellen sicher, dass die ZHdK weiterhin eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Künstlerinnen und Künstlern im Kanton Zürich spielt. Die Stabilität in diesen Bereichen ist ein Zeichen für die bewährten Strukturen und Angebote der Kunsthochschule.
Die Entscheidung des Regierungsrates, die Kapazitäten an der ZHdK nicht zu verändern, unterstreicht die Anerkennung der bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten in den künstlerischen Disziplinen. Es wird angenommen, dass die aktuellen Kapazitäten den Anforderungen entsprechen und keine unmittelbaren Anpassungen erforderlich sind.
Insgesamt zeigen die beschlossenen Zulassungsbeschränkungen und Anpassungen, dass der Kanton Zürich die Hochschullandschaft aktiv steuert. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten und gleichzeitig auf die sich ändernden Anforderungen von Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu reagieren.
Die Massnahmen sollen dazu beitragen, die Ressourcen der Hochschulen optimal zu nutzen und den Studierenden bestmögliche Lernbedingungen zu bieten. Die Überprüfung der Kapazitäten ist ein fortlaufender Prozess, der sicherstellt, dass die Hochschulen des Kantons Zürich auch in Zukunft attraktiv und leistungsfähig bleiben.





