Die Eawag, das Schweizer Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, hat ein mehrjähriges Langzeitprojekt gestartet. Ziel ist es, die Bewegungen verschiedener Flussfische in der Reuss zu verfolgen. Dieses Vorhaben wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert und soll wichtige Erkenntnisse über das Verhalten der Fischpopulationen liefern.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Eawag überwacht Fischbewegungen in der Reuss.
- Rund 200 akustische Empfänger wurden installiert.
- Mehrere hundert Fische tragen Sender zur Nachverfolgung.
- Das Projekt läuft mindestens bis zum Jahr 2028.
Langzeitprojekt zur Fischwanderung
Für die Untersuchung installiert die Eawag etwa 200 batteriebetriebene akustische Empfänger unter Wasser. Diese Empfänger sind etwa so gross wie eine Thermoskanne. Gleichzeitig werden mehrere hundert Fische mit kleinen akustischen Sendern ausgestattet. Wenn ein solcher Fisch an einem Empfänger vorbeischwimmt, wird sein Signal automatisch aufgezeichnet.
Diese Methode ermöglicht es den Forschenden, detaillierte Bewegungsprofile der Fische zu erstellen. Sie können nachvollziehen, welche Strecken die Fische zurücklegen, welche Bereiche des Flusses sie bevorzugen und wie sie auf Umweltveränderungen reagieren. Das Projekt soll über mehrere Jahre laufen, um langfristige Trends erkennen zu können.
Fakten zum Projekt
- 200 akustische Empfänger im Einsatz.
- Mehrere hundert Fische mit Sendern ausgestattet.
- Projektkoordination durch das BAFU.
- Laufzeit: Mindestens bis 2028.
Genehmigung und Installation
Die kantonale Abteilung Landschaft und Gewässer, genauer die Sektion Gewässernutzung, hat die notwendige Bewilligung erteilt. Diese Erlaubnis betrifft die Nutzung eines öffentlichen Gewässers für die Installation von Hydrophonen. Die Untersuchung der Fischwanderung mittels akustischer Telemetrie erfolgt an insgesamt 13 Standorten entlang der Reuss.
Die Empfänger werden am Flussgrund und in der Böschung befestigt. Die Genehmigung gilt für mehrere Jahre, mindestens jedoch bis Ende 2028. Dies sichert die langfristige Datenerhebung, die für aussagekräftige Ergebnisse unerlässlich ist.
"Die Langzeitbeobachtung ist entscheidend, um die komplexen Wanderungsmuster der Fische und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten oder natürlicher Veränderungen auf ihre Lebensräume zu verstehen", erklärt ein Sprecher der Eawag.
Hintergrund zur Eawag
Die Eawag ist das Schweizer Kompetenzzentrum für Wasserforschung. Sie ist Teil des ETH-Bereichs und betreibt Forschung, Lehre und Beratung im Bereich Wasser und Gewässer. Ihr Fokus liegt auf dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der aquatischen Umwelt.
Spezielle Installation in Eggenwil
Ein Beispiel für die Installation ist der Standort Eggenwil. Dort wurde ein Empfänger an den Wasserbausteinen angebracht. Die Montage erfolgte mittels einer speziellen Rohrmontage. Diese Konstruktion schützt den Empfänger innerhalb eines Rohres am Ufer.
Ein grosser Vorteil dieser Methode ist die einfache Wartung. Der Empfänger kann bei Bedarf problemlos zur Inspektion oder zum Batteriewechsel entnommen werden. Dies minimiert Störungen im Flussbett und gewährleistet die kontinuierliche Funktionsfähigkeit der Messstation.
Wichtigkeit der Daten
Die gesammelten Daten sind von grossem Wert für den Gewässerschutz. Sie helfen,:
- Wanderrouten von Fischen zu identifizieren.
- Einflüsse von Stauwehren oder anderen Hindernissen zu bewerten.
- Auswirkungen von Hochwasserereignissen oder Trockenperioden zu analysieren.
- Massnahmen zur Verbesserung der Fischdurchgängigkeit zu planen.
Diese Informationen sind grundlegend für die Entwicklung effektiver Schutzstrategien und die nachhaltige Bewirtschaftung der Schweizer Gewässer. Das Projekt trägt dazu bei, die Artenvielfalt in den Flüssen zu erhalten und zu fördern.
Gemeindliche Aktion in Eggenwil
Unabhängig vom Fischforschungsprojekt bietet die Gemeinde Eggenwil der Bevölkerung eine Dienstleistung an. Am Samstag, dem 18. Oktober, ab 8 Uhr, können Bürger dornfreies Baum- und Strauchmaterial bis zu einem Durchmesser von 10 cm durch den technischen Dienst häckseln lassen.
Interessierte müssen sich bis spätestens Donnerstag, 16. Oktober, 12 Uhr, bei der Gemeindeverwaltung anmelden. Diese Aktion dient der Pflege von Gärten und Grünflächen und fördert die nachhaltige Entsorgung von Grüngut in der Gemeinde.
Das Fischprojekt der Eawag ist ein wichtiges Element im Rahmen des Schweizer Umweltschutzes. Es liefert wissenschaftlich fundierte Daten, die für den Erhalt der aquatischen Ökosysteme unerlässlich sind. Die Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten und Behörden gewährleistet einen umfassenden Ansatz zum Schutz unserer Gewässer.





