Ein nationaler Solidaritätstag der Glückskette hat die breite Unterstützung der Schweizer Bevölkerung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mobilisiert. Am Mittwoch wurden landesweit Spenden gesammelt, um die humanitäre Hilfe in der Krisenregion zu verstärken. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter eröffnete die Aktion am Morgen.
Die gesammelten Gelder sollen den Schweizer Partnerorganisationen vor Ort ermöglichen, ihre lebensrettenden Massnahmen auszubauen. Der Fokus liegt auf der Versorgung mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser, medizinischer Hilfe und Notunterkünften für Familien, die durch den Konflikt alles verloren haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Glückskette organisierte einen nationalen Spendentag für die Zivilbevölkerung in Gaza.
- Die Aktion lief von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr abends in allen Landesteilen.
- Die Spenden finanzieren Nothilfe wie Lebensmittel, Wasser, medizinische Versorgung und Unterkünfte.
- Erfahrene Schweizer Hilfsorganisationen sind bereits vor Ort und leisten Hilfe.
- Spenden sind auch nach dem Aktionstag weiterhin möglich.
Ein Tag im Zeichen der Hilfe
Von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend hinein waren die Telefonleitungen in den Sammelzentralen in der ganzen Schweiz besetzt. Zahlreiche Freiwillige sowie bekannte Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft nahmen die Anrufe entgegen und dokumentierten die Spendenversprechen der Bevölkerung.
Die Aktion wurde von einem breiten Medienecho begleitet. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) berichtete live aus den Studios und schaltete immer wieder zu den Sammelzentralen. Auch diverse private Radiosender schlossen sich dem Aufruf an und informierten ihre Hörer über die Notwendigkeit der Hilfe und die Möglichkeiten zur Unterstützung.
Eine landesweite Anstrengung
Der Solidaritätstag wurde in allen Sprachregionen der Schweiz durchgeführt. Die Sammelzentralen in Zürich, Genf, Lugano und Chur bildeten die Knotenpunkte der Aktion, die das Engagement des ganzen Landes für die humanitäre Sache widerspiegelte.
Die dramatische Lage vor Ort
Die humanitäre Situation im Gazastreifen wird als eine der schwersten Krisen der jüngeren Geschichte beschrieben. Die Vereinten Nationen haben offiziell eine Hungersnot festgestellt. Die Infrastruktur ist weitgehend zerstört, und das Gesundheitssystem ist kollabiert, was die Versorgung von Kranken und Verletzten extrem erschwert.
Zehntausende Menschen sind Opfer des Konflikts geworden, und ein Grossteil der Bevölkerung wurde vertrieben. Familien leben in überfüllten Notunterkünften oder im Freien, ohne Zugang zu den grundlegendsten Dingen wie sauberem Wasser, Nahrung und sanitären Einrichtungen.
"Die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen erlebt die schlimmste humanitäre Krise ihrer Geschichte", hiess es im Vorfeld des Spendentags seitens der Organisatoren.
Der kürzlich vereinbarte Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas hat ein kleines Fenster der Hoffnung geöffnet, um die dringend benötigte humanitäre Hilfe zu intensivieren und die Menschen in Not besser zu erreichen.
Wie die Spenden konkret eingesetzt werden
Die gesammelten Gelder fliessen direkt an erfahrene Schweizer Partnerorganisationen der Glückskette, die bereits im Gazastreifen tätig sind. Diese Organisationen kennen die lokalen Gegebenheiten und arbeiten nach den humanitären Prinzipien der Unabhängigkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Menschlichkeit.
Zu den Partnerorganisationen gehören unter anderem:
- Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières)
- Caritas Schweiz
- HEKS (Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz)
- Save the Children
- Stiftung Terre des hommes
- Médecins du Monde
Schwerpunkte der Nothilfe
Die Hilfe konzentriert sich auf die dringendsten Bedürfnisse der Menschen:
- Nahrungsmittel und Trinkwasser: Verteilung von Lebensmittelpaketen und Sicherstellung des Zugangs zu sauberem Wasser.
- Medizinische Versorgung: Bereitstellung von Medikamenten, medizinischem Material und psychologischer Unterstützung.
- Notunterkünfte: Verteilung von Zelten, Decken und Hygieneartikeln an vertriebene Familien.
- Finanzielle Unterstützung: Direkte Geldleistungen, damit Familien das Nötigste selbst beschaffen können.
Ein Blick in die Zukunft
Die Nothilfe steht aktuell im Vordergrund. Sollte die Höhe der Spendeneingänge und die Sicherheitslage es zulassen, plant die Glückskette, sich auch am Wiederaufbau zu beteiligen. Dies könnte die Reparatur von wichtiger Infrastruktur wie Wasserleitungen sowie den Wiederaufbau von Wohnhäusern umfassen, um den Menschen eine langfristige Perspektive zu geben.
Die Glückskette betont, dass die Unterstützung auch nach dem nationalen Solidaritätstag von grosser Bedeutung ist. Die humanitäre Krise wird noch lange andauern, und die Bevölkerung wird weiterhin auf Hilfe angewiesen sein. Spenden sind daher weiterhin über die offizielle Webseite der Glückskette möglich.





