Am 10. November findet in Unterstammheim ein offenes Räbeschnitzen statt, das vom lokalen Kindergarten organisiert wird. Die Veranstaltung richtet sich an die gesamte Dorfbevölkerung und soll die Gemeinschaft fördern. Die geschnitzten Kunstwerke werden anschliessend zur Dekoration der Wege und Brunnen im Dorf verwendet.
Das Wichtigste in Kürze
- Was: Offenes, gemeinschaftliches Räbeschnitzen für alle Altersgruppen.
- Wann: Freitag, 10. November, von 15:00 bis 17:00 Uhr.
- Wo: Draussen beim Kindergarten in Unterstammheim.
- Wer: Die gesamte Bevölkerung des Stammertals ist eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
- Mitzubringen: Eigene Schnitzwerkzeuge wie Rüstmesser und Aushöhler.
Ein Nachmittag im Zeichen der Tradition
Der Kindergarten Unterstammheim wird am 10. November zum Zentrum einer alten Schweizer Tradition. Von 15 bis 17 Uhr sind alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stammertals eingeladen, gemeinsam Räben zu schnitzen. Die Veranstaltung findet unter freiem Himmel statt, wo Tische und Bänke für eine gesellige Atmosphäre sorgen werden.
Organisiert wird der Anlass vom Elternmitwirkungsgremium der Region in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und der Unterstufe der Schule Stammheim. Ziel ist es, eine Plattform für Begegnungen zu schaffen und gleichzeitig das Dorf für die dunklere Jahreszeit zu schmücken.
Die Kultur der Räbeliechtli
Das Schnitzen von Räben, auch bekannt als Herbstrüben, ist ein tief verwurzelter Brauch in der Deutschschweiz. Anders als die aus den USA bekannte Halloween-Tradition mit Kürbissen, haben die «Räbeliechtli» (Rübenlichter) eine eigenständige Geschichte. Oft sind sie mit Erntedankfesten oder dem Martinstag am 11. November verbunden und symbolisieren das Licht in der dunklen Jahreszeit. Traditionell ziehen Kinder mit ihren selbst geschnitzten und von einer Kerze erleuchteten Laternen in einem «Räbeliechtliumzug» durch die Dörfer.
Eine Einladung an die gesamte Dorfgemeinschaft
Die Organisatoren betonen, dass sich das Angebot ausdrücklich an alle richtet. In der offiziellen Mitteilung der Gemeinde heisst es, dass nicht nur Eltern von Kindergartenkindern, sondern auch Grosseltern, Gottis, Göttis, Onkel, Tanten und alle weiteren Interessierten herzlich willkommen sind. Dieser inklusive Ansatz soll die Generationen zusammenbringen und den sozialen Zusammenhalt im Dorf stärken.
Solche gemeinschaftlichen Anlässe sind für das soziale Gefüge ländlicher Gemeinden von grosser Bedeutung. Sie bieten eine Gelegenheit für informellen Austausch und stärken die Identifikation mit dem eigenen Wohnort. Das gemeinsame handwerkliche Tun schafft eine entspannte Atmosphäre, in der neue Kontakte geknüpft und bestehende gepflegt werden können.
Verpflegung und Organisation vor Ort
Für das leibliche Wohl der Teilnehmenden ist gesorgt. Es werden warmer Punsch und ein Zvieri angeboten, um die kreative Arbeit zu versüssen und eine gemütliche Stimmung zu fördern. Da die Veranstaltung komplett im Freien stattfindet, wird den Besucherinnen und Besuchern geraten, auf wetterfeste und warme Kleidung zu achten.
Die Teilnahme ist spontan und ohne vorherige Anmeldung möglich, was die Hürde zur Teilnahme bewusst niedrig hält. Jeder kann einfach vorbeikommen und mitmachen.
Was ist eine Räbe?
Die Herbstrübe, in der Schweiz «Räbe» genannt, ist eine weiss-violette Wurzelgemüseart. Sie hat ein festes, weisses Fruchtfleisch, das sich gut zum Schnitzen eignet. Im Vergleich zum Kürbis ist das Material widerstandsfähiger und erfordert etwas mehr Kraft, ermöglicht aber sehr feine und detaillierte Muster.
Praktische Informationen für alle Teilnehmenden
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, bitten die Organisatoren die Teilnehmenden, einige Dinge selbst mitzubringen. Dies fördert nicht nur die Eigeninitiative, sondern stellt auch sicher, dass jeder mit seinem bevorzugten Werkzeug arbeiten kann.
Checkliste für das Räbeschnitzen:
- Rüstmesser: Ein scharfes, kurzes Messer ist die Grundlage für das Aushöhlen und Schneiden der Konturen.
- Aushöhler: Ein Löffel oder ein spezieller Aushöhler (z.B. ein Pariser Löffel) erleichtert das Entfernen des Fruchtfleisches.
- Ausstechformen: Kleine Guetzli-Ausstecher in Formen wie Sternen oder Herzen sind ideal, um einfache und effektvolle Muster zu erzeugen.
- Kreative Ideen: Ob traditionelle Muster oder moderne Designs – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die geschnitzten Räben werden nach der Veranstaltung eingesammelt und an verschiedenen Orten im Dorf platziert. Sie sollen die Wege und Brunnen in Unterstammheim schmücken und so die gemeinschaftliche Arbeit für alle sichtbar machen. Die leuchtenden Rüben werden in den folgenden Abenden für eine stimmungsvolle Beleuchtung sorgen.
Die Bedeutung von Gemeinschaftsanlässen im Stammertal
Das Stammertal ist bekannt für seine malerische Landschaft und seine aktiven Dorfgemeinschaften. Veranstaltungen wie das offene Räbeschnitzen sind ein wichtiger Bestandteil dieses lebendigen Gemeindelebens. Sie werden oft von Freiwilligen getragen, wie in diesem Fall vom Elternmitwirkungsgremium, das eine Brücke zwischen Schule, Elternhaus und der breiteren Öffentlichkeit schlägt.
«Die Initiative zeigt, wie durch das Engagement Einzelner ein wertvoller Beitrag für die gesamte Gemeinschaft geleistet werden kann. Solche Anlässe sind das Herzstück eines funktionierenden Dorflebens.»
Durch die aktive Einbindung der gesamten Bevölkerung wird nicht nur eine alte Tradition am Leben erhalten, sondern auch ein Zeichen für Offenheit und Zusammenhalt gesetzt. Das gemeinsame Erlebnis, etwas Schönes für das eigene Dorf zu schaffen, hinterlässt bei Kindern und Erwachsenen einen bleibenden Eindruck und stärkt die lokale Identität.





