Im Kanton Thurgau haben 23 neue Polizistinnen und Polizisten ihren Diensteid abgelegt. Sie versprachen, die Verfassung und Gesetze zu achten, ihre Pflichten gewissenhaft und unbestechlich zu erfüllen sowie der Bevölkerung mit Respekt und Loyalität zu dienen. Die Vereidigung markiert den Abschluss einer anspruchsvollen Ausbildung und den Beginn eines neuen Berufsabschnitts für die Absolventen.
Regierungsrätin Ruth Faller Graf, Chefin des Departements für Justiz und Sicherheit, und Polizeikommandant Jürg Zingg sprachen den jungen Beamten ihre Anerkennung aus. Beide betonten die hohe Verantwortung, die mit dem Polizeiberuf einhergeht und die Bedeutung von Vertrauen und Werten in der heutigen Gesellschaft.
Wichtige Punkte
- 23 neue Polizistinnen und Polizisten im Thurgau vereidigt.
- Eidesleistung auf Verfassung, Gesetze und gewissenhafte Pflichterfüllung.
- Regierungsrätin Faller Graf betont Verantwortung für Sicherheit und Grundrechte.
- Polizeikommandant Zingg hebt Werte wie Professionalität, Respekt, Integrität und Glaubwürdigkeit hervor.
- Bedeutung des gesellschaftlichen Vertrauens in die Polizei wurde unterstrichen.
Verantwortung für Sicherheit und Grundrechte
Regierungsrätin Ruth Faller Graf würdigte die Leistungen der neuen Polizistinnen und Polizisten. Die Ausbildung habe sowohl körperlich als auch geistig hohe Anforderungen gestellt. Die Absolventen hätten bewiesen, dass sie diesen Anforderungen gewachsen sind.
"Mit Ihrem Versprechen übernehmen Sie Verantwortung – für Sicherheit, für Ordnung und für den Schutz von Grundrechten", sagte Ruth Faller Graf. "Es bedeutet, präsent zu sein, wenn andere sich zurückziehen. Zu vermitteln, wenn Spannungen eskalieren. Zu helfen, wenn Menschen in Not sind."
Faller Graf unterstrich, dass der Beruf auch das Treffen unangenehmer Entscheidungen beinhalten kann. Diese müssten stets mit der Überzeugung getroffen werden, das Richtige zu tun und dem Staat sowie dem Gesetz zu dienen.
Wussten Sie schon?
- Die Ausbildung zum Polizisten in der Schweiz dauert in der Regel zwei Jahre.
- Sie umfasst theoretische Kenntnisse in Recht und Kriminalistik sowie praktische Fähigkeiten in Taktik und Selbstverteidigung.
- Ein wichtiger Bestandteil ist auch die Schulung in Kommunikations- und Deeskalationstechniken.
Das hohe Vertrauen in die Polizei
Die Regierungsrätin betonte, dass die Polizei in der Schweiz und im Thurgau ein hohes gesellschaftliches Vertrauen geniesst. Dies sei keine Selbstverständlichkeit. In vielen Ländern sei das Vertrauen in staatliche Institutionen erschüttert.
In der Schweiz gelinge es jedoch, Nähe und Verlässlichkeit zu vereinen. Dieses Vertrauen sei ein hohes Gut. Einmal verlorenes Vertrauen sei schwer zurückzugewinnen. "Ich appelliere deshalb an Sie, dass Sie sich des in Sie gesetzten Vertrauens immer bewusst sind", so Faller Graf.
Sie erwähnte auch, dass es polizeikritische Stimmen gibt. Dies sei in einer demokratischen Gesellschaft wichtig. Eine offene, dialogbereite und selbstkritische Auseinandersetzung mit Macht, Kontrolle und Staatsgewalt sei notwendig.
Hintergrund: Vertrauen in Institutionen
Studien zeigen regelmässig, dass die Schweizer Polizei im internationalen Vergleich ein sehr hohes Ansehen geniesst. Das Vertrauen der Bevölkerung ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz polizeilicher Massnahmen und die effektive Durchsetzung von Recht und Ordnung.
Ohne Sicherheit keine Freiheit
Polizeikommandant Jürg Zingg gratulierte den neuen Kollegen ebenfalls zu ihren Leistungen während der Ausbildung. Er betonte die unverzichtbare Rolle der Polizei für Sicherheit und Freiheit in einer Demokratie. "Ohne Sicherheit ist keine Freiheit möglich", zitierte er Wilhelm von Humboldt.
Gleichzeitig sei stets Augenmass gefragt. Nicht jede Situation verlange Härte; oft sei das Gespräch der Schlüssel zur Deeskalation. In Zeiten hybrider Bedrohungen wie Fake News, Cyberangriffen und organisierter Kriminalität sei eine starke, handlungsfähige und wertebewusste Polizei besonders wichtig.
Wertesystem als Kompass
Das Wertesystem der Kantonspolizei Thurgau basiert auf vier Säulen: Professionalität, Respekt, Integrität und Glaubwürdigkeit. Kommandant Zingg erklärte, dass das Beherzigen und die selbstkritische Auseinandersetzung mit diesen Werten entscheidend für die Erfüllung der Arbeit seien, auch in schwierigen Momenten.
Er appellierte an die Polizistinnen und Polizisten, Korrektheit und Respekt im Umgang mit allen Menschen von sich selbst zu verlangen, bevor sie es von anderen erwarten. Nur so könnten sie die Vorbildfunktion wahrnehmen, die die Bevölkerung von ihnen erwarte.
- Professionalität: Fachwissen und Kompetenz im Einsatz.
- Respekt: Achtung der Würde aller Menschen.
- Integrität: Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit.
- Glaubwürdigkeit: Verlässlichkeit und Transparenz im Handeln.
Bedeutung des privaten Rückhalts
Faller Graf und Zingg sprachen den Familien und Partnern der Polizistinnen und Polizisten ihren besonderen Dank aus. Sie hätten während der intensiven Ausbildungszeit entscheidenden Rückhalt gegeben und somit zum Erfolg beigetragen.
"Ohne die Unterstützung im privaten Umfeld ist dieser Beruf kaum zu bewältigen", so die Regierungsrätin.
Mit der Vereidigung beginnt für die 23 neuen Beamten ein neuer Lebensabschnitt. Regierungsrätin Faller Graf gab ihnen mit auf den Weg: "Tragen Sie Ihre Uniform mit Stolz – aber nie mit Arroganz. Begegnen Sie den Menschen mit Würde – und behalten Sie auch Ihre eigene."
Kommandant Zingg wünschte den neuen Polizisten Erfolg, Freude und Erfüllung in ihrem Beruf. Er betonte, dass sie einen spannenden, abwechslungsreichen und herausfordernden Weg gewählt hätten. Er ermutigte sie, diesen Weg mit Mut, Kraft und Menschlichkeit zu gehen.
Insgesamt schlossen 23 Polizistinnen und Polizisten den Lehrgang 23/25 der Kantonspolizei Thurgau erfolgreich ab und wurden vereidigt. Ihr Dienst beginnt nun offiziell.





