Die Schweizer Hotellerie verzeichnet weiterhin ein Wachstum bei den Übernachtungszahlen. Gleichzeitig führt HotellerieSuisse eine Messpflicht für den Ressourcenverbrauch ein. Diese Neuerung soll die Effizienz steigern und die Position der Branche im internationalen Wettbewerb stärken.
Wichtige Punkte
- Übernachtungszahlen steigen, besonders durch ausländische Gäste.
- HotellerieSuisse führt Messpflicht für Ressourcenverbrauch ein.
- Nachwuchsförderung durch Swiss Skills und Euro Skills.
- Renovierungen und Neueröffnungen stärken das Hotelangebot.
- Branche steht vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel.
Wachstum und Herausforderungen in der Hotellerie
Die Schweizer Hotellerie erlebt einen Aufschwung. Gemäss einer ersten Schätzung des Bundesamtes für Statistik stiegen die Übernachtungszahlen im August um 2,3 Prozent. Dieser Zuwachs ist hauptsächlich auf ausländische Gäste zurückzuführen. Die Branche freut sich über diese positive Entwicklung, steht aber auch vor erheblichen Herausforderungen.
HotellerieSuisse hat kürzlich die Broschüre «Zahlen & Fakten» veröffentlicht. Diese beleuchtet die aktuelle Lage. Sie zeigt, dass die Branche zwischen Logiernächterekorden und Problemen wie Fachkräftemangel, Strukturwandel und steigendem Preisdruck agiert. Diese Faktoren erfordern strategische Anpassungen und innovative Lösungen.
Faktencheck
- August 2023: 2,3% Zuwachs bei Übernachtungen in Schweizer Hotels.
- Haupttreiber: Ausländische Gäste.
- Herausforderungen: Fachkräftemangel, Strukturwandel, Preisdruck.
Neue Messpflicht für Ressourcenverbrauch
Bis Ende 2027 müssen alle klassifizierten Hotels in der Schweiz ihren Ressourcenverbrauch erfassen. HotellerieSuisse hat diese Messpflicht eingeführt. Sie dient als Grundlage für Benchmarks und zur Steigerung der Effizienz. Ziel ist es, die Branche im internationalen Wettbewerb besser zu positionieren.
Daniel Beerli, Leiter Hotelklassifikation bei HotellerieSuisse, betont die Bedeutung dieser Neuerung. Er erklärt, dass es sich um mehr als nur Bürokratie handelt. Es ist ein wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit und zur Optimierung der Betriebsabläufe. Die Datenerfassung ermöglicht es den Betrieben, ihren Verbrauch zu analysieren und gezielte Massnahmen zu ergreifen.
«Die Messpflicht ist ein entscheidender Hebel für mehr Effizienz und Transparenz. Sie hilft unseren Betrieben, ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren und sich zukunftsfähig aufzustellen.»
Daniel Beerli, Leiter Hotelklassifikation bei HotellerieSuisse
Erfolgreiche Nachwuchsförderung und Wettbewerbe
Die Förderung junger Talente ist ein zentrales Anliegen der Schweizer Hotellerie. Dies zeigen die Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Naibi Giuliana Duttweiler aus Celerina erreichte bei den Euro Skills in Herning, Dänemark, den fünften Platz im Berufsfeld Hotel Reception. Sie erhielt eine «Medallion for Excellence» für ihre starke Leistung. Diese Auszeichnung unterstreicht das hohe Niveau der Schweizer Ausbildung.
Auch die Swiss Skills in Bern waren ein Erfolg. 1000 junge Berufsleute massen sich in 92 Disziplinen. Die Schweizer Meistertitel in den Hotelberufen gingen an:
- Alina Kamm in Hotellerie-Hauswirtschaft
- Fina Niebergall in Hotel Reception
- Nicolas Imholz in Küche
- Melina Reusser in Restaurant Service
Diese Erfolge zeigen das Engagement der Branche für die Ausbildung und Entwicklung des Nachwuchses. Sie sichern die Qualität der Dienstleistungen für die Zukunft.
Hintergrund: Swiss Skills und Euro Skills
Die Swiss Skills sind die zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften. Sie finden alle zwei Jahre statt. Hier messen sich die besten jungen Berufsleute des Landes in verschiedenen Disziplinen. Die Euro Skills sind der europäische Berufswettbewerb. Hier treten die besten Fachkräfte aus ganz Europa an. Beide Wettbewerbe fördern die berufliche Exzellenz und den Austausch von Know-how.
Investitionen und Neueröffnungen
Die Schweizer Hotellerie investiert kontinuierlich in ihre Infrastruktur. Dies zeigt sich in zahlreichen Renovierungen und Neueröffnungen. Das Novotel Zürich Airport Messe Glattbrugg präsentierte sich nach einer zweijährigen Renovierung in neuem Design. Das Hotel bietet nun modernisierte Zimmer und ein neues Gastronomiekonzept. Solche Investitionen sind entscheidend, um den Gästen ein zeitgemässes und attraktives Angebot zu bieten.
Ein weiteres Beispiel ist die denkmalgeschützte Villa Florhof. Sie wird im Frühsommer 2026 unter der Marke Lalique neu eröffnet. Christian Jürgens wird die gastronomische Leitung übernehmen. Das Haus wird 13 Zimmer und verschiedene Gastronomiekonzepte anbieten. Diese Projekte tragen zur Diversifizierung und Qualitätssteigerung des Hotelangebots bei.
Auch im Diemtigtal gab es Veränderungen. Christine Reitemeyer leitet seit August das Berghotel Wiriehorn. Sie ist eine erfahrene Gastronomin aus der Region. Gleichzeitig wechselte die Führung bei der Wiriehornbahnen AG. Diese personellen Wechsel bringen frischen Wind und neue Perspektiven in die Betriebe.
Politische Diskussionen und Branchenpositionen
HotellerieSuisse nimmt aktiv an politischen Diskussionen teil. Die Organisation sprach sich gegen zwei Volksinitiativen aus, über die Ende November abgestimmt wird. Es handelt sich um die Erbschaftssteuerinitiative der Juso und die «Service-Citoyen-Initiative». Die Branche befürchtet negative Folgen für ihre Mitglieder und die gesamte Wirtschaft.
Die Positionierung gegen diese Initiativen zeigt das Engagement von HotellerieSuisse für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Branche. Es geht darum, Arbeitsplätze zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Solche politischen Interventionen sind wichtig, um die Interessen der Hotellerie zu vertreten.
Treffen der Ehrenmitglieder und Branchenausblick
Das jährliche Treffen der Ehrenmitglieder von HotellerieSuisse fand in Zürich statt. Auf dem Programm standen ein Stadtrundgang, ein gemeinsames Abendessen und ein Wechsel an der Spitze der Ehrenmitglieder. Solche Anlässe fördern den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Branche. Sie bieten eine Plattform für den Dialog über zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen.
Die Schweizer Hotellerie bleibt eine dynamische Branche. Sie passt sich ständig an neue Gegebenheiten an. Mit steigenden Übernachtungszahlen, neuen Nachhaltigkeitsstandards und der Förderung des Nachwuchses ist sie gut aufgestellt. Trotzdem bleiben der Fachkräftemangel und der Preisdruck wichtige Themen, die weiterhin Aufmerksamkeit erfordern.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Fähigkeit zur Innovation sind entscheidend. Nur so kann die Schweizer Hotellerie ihre führende Position im internationalen Tourismus behaupten. Die Branche arbeitet daran, sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig zu agieren. Dies sichert ihren langfristigen Erfolg.





