Rund zweitausend Abtreibungsgegner versammelten sich am 22. September 2025 in Zürich-Oerlikon zum «Marsch fürs Läbe». Die Teilnehmenden zogen mit Kreuzen, sangen christliche Lieder und führten einen überdimensionalen Kinderwagen mit sich. Die Veranstaltung wurde von einem grossen Polizeiaufgebot begleitet, da es zu Störversuchen durch Gegendemonstranten kam.
Wichtige Punkte
- Rund 2000 Personen nahmen am «Marsch fürs Läbe» teil.
- Die Demonstration fand in Zürich-Oerlikon statt, nicht wie ursprünglich beantragt in der Innenstadt.
- Gegendemonstranten versuchten mehrfach, den Umzug zu stören.
- Die Polizei setzte Wasserwerfer und Reizstoffe ein, um die Lage zu kontrollieren.
- Hauptrednerin war die US-amerikanische Aktivistin Gianna Jessen.
Polizeieinsatz und Störungen
Dutzende Polizisten in voller Montur sicherten den «Marsch fürs Läbe». Sie agierten als Puffer zwischen den Demonstranten und einer Gruppe von Gegendemonstranten, die versuchten, den Umzug zu behindern. Diese Störversuche umfassten das Zünden von Böllern und das Blockieren der Strassen.
Die Stadtpolizei Zürich bestätigte, dass mehrere Dutzend Personen versuchten, die Demonstration zu stoppen. Sie blockierten Strassen und schoben Container auf die Fahrbahn. Die Beamten ermahnten die Störer und setzten Wasserwerfer und Reizstoffe ein, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Ein direktes Aufeinandertreffen der Gruppen konnte verhindert werden.
Faktencheck
- Teilnehmerzahl: Rund 2000 Personen.
- Polizeieinsatz: Grossaufgebot mit Dutzenden Beamten.
- Eingesetzte Mittel: Wasserwerfer und Reizstoffe gegen Störer.
- Verhinderte Kollisionen: Die Polizei konnte direkte Konfrontationen vermeiden.
Sicherheitsmassnahmen und Kontrollen
Bereits am Besammlungsort, dem Marktplatz Oerlikon, waren umfangreiche Sicherheitsmassnahmen erforderlich. Der gesamte Platz wurde mit Sichtschutzgittern abgesichert. Die Stadtpolizei führte im Umfeld der Veranstaltung Kontrollen durch. Mehrere Dutzend Personen, die zu Störaktionen aufgerufen hatten, wurden kontrolliert und weggewiesen.
Diese präventiven Massnahmen waren notwendig, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und Eskalationen zu verhindern. Die Erfahrungen vergangener Jahre zeigten das Potenzial für grössere Auseinandersetzungen während solcher Kundgebungen.
"Die Polizei konnte ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen verhindern. Allerdings versuchten Dutzende, die Demonstration mehrmals zu stoppen, wie die Stadtpolizei mitteilte."
Die Hauptrednerin und öffentliche Reaktionen
Hauptrednerin des diesjährigen «Marsch fürs Läbe» war die US-amerikanische Aktivistin Gianna Jessen. Sie ist bekannt dafür, eine Abtreibung mit Salzlösung überlebt zu haben. Heute tritt sie als christliche Abtreibungsgegnerin auf und setzt sich für ihre Überzeugungen ein. Ihre Rede war ein zentraler Bestandteil der Kundgebung.
Der christlich-konservative Aufmarsch stiess bei zahlreichen Passanten nicht nur auf Zustimmung. Viele äusserten ihren Unmut durch Buhrufe, während die Demonstranten sangen. Dies zeigt die gespaltene öffentliche Meinung zu diesem Thema in Zürich.
Hintergrund des "Marsch fürs Läbe"
Der religiös geprägte "Marsch fürs Läbe" findet seit 2010 jährlich statt. Er wird traditionell am Samstag vor dem eidgenössischen Buss- und Bettag abgehalten. Die Organisatoren setzen sich für den Schutz ungeborenen Lebens ein und protestieren gegen Abtreibungen.
In der Vergangenheit kam es bei diesen Veranstaltungen bereits zu grösseren Krawallen. Aus diesem Grund lehnt die Stadtpolizei Zürich regelmässig Anträge für Demonstrationen in der Innenstadt ab.
Ablehnung der Innenstadtdemonstration
Die Organisatoren des «Marsch fürs Läbe» hatten ursprünglich einen Demonstrationszug durch die Zürcher Innenstadt beantragt. Dieser Antrag wurde jedoch von der Stadtpolizei abgelehnt. Als Gründe wurden Platz- und Sicherheitsbedenken genannt. Die engen Gassen der Innenstadt und die hohe Passantenfrequenz hätten ein erhöhtes Risiko für Konflikte und Störungen dargestellt.
Bereits in den Vorjahren gab es Berichte über die Ablehnung solcher Gesuche. Im Juni 2025 wurde ein ähnlicher Antrag von den Organisatoren abgelehnt. Der Stadtrat von Zürich hatte jedoch im Juni 2021 entschieden, dass der «Marsch fürs Läbe» grundsätzlich bewilligt werden muss, jedoch nicht zwingend in der Innenstadt. Stadträtin Karin Rykart suchte damals eine Lösung mit den Organisatoren, um einen geeigneten Ort zu finden.
Frühere Ereignisse und Kontext
- 2021: Der "Marsch fürs Läbe" fand unter dem Motto "Jung, schwanger, hilflos?" statt. Auch damals kam es zu Störversuchen durch Gegendemonstranten.
- Regelmässige Konflikte: Die jährliche Veranstaltung ist oft von Protesten und Sicherheitsvorkehrungen begleitet.
- Standortfrage: Die Verlegung der Demonstration aus der Innenstadt nach Oerlikon ist eine direkte Folge vergangener Sicherheitsbedenken und Krawalle.
Die Entscheidung, die Demonstration in Oerlikon stattfinden zu lassen, war eine Massnahme, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und grössere Konfrontationen in der belebten Innenstadt zu vermeiden. Trotz der Vorkehrungen und der Verlegung blieb die Veranstaltung nicht frei von Zwischenfällen, was die anhaltende Brisanz des Themas unterstreicht.





