Die Stadt Wallisellen steht vor einer wichtigen Entscheidung bezüglich des Lärmschutzes entlang der Autobahn A1. Eine von der GLP eingereichte Initiative fordert umfassende Massnahmen zur Reduzierung des Autobahnlärms im Siedlungsgebiet. Der Stadtrat unterstützt dieses Anliegen grundsätzlich, schlägt jedoch einen Gegenvorschlag vor, der eine Koordination mit den Plänen des Bundesamtes für Strassen (Astra) vorsieht.
Die Bevölkerung von Wallisellen ist seit Langem den Belastungen durch den konstanten Verkehrslärm der A1 ausgesetzt. Dieser Lärm kann physische und psychische Auswirkungen haben. Die Initiative "Lärmschutz für Wallisellen West und Zentrum" zielt darauf ab, diese Belastungen zu minimieren und die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern.
Wichtige Punkte
- Die Initiative "Lärmschutz für Wallisellen West und Zentrum" fordert verstärkte Massnahmen gegen Autobahnlärm.
- Der Stadtrat von Wallisellen befürwortet das Ziel der Initiative, will aber eine Abstimmung mit dem Astra.
- Die Gemeinde möchte doppelte Kosten für Lärmschutzmassnahmen vermeiden.
- Die Stimmberechtigten entscheiden im Dezember über Initiative und Gegenvorschlag.
Hintergrund der Lärmbelastung in Wallisellen
Die Autobahn A1 ist eine Hauptverkehrsader der Schweiz. Sie verläuft durch Wallisellen und verursacht rund um die Uhr erheblichen Lärm. Dieser betrifft einen grossen Teil der Stadtbevölkerung. Markus Reck von der GLP Wallisellen, der die Initiative eingereicht hat, betont die negativen Folgen für die Gesundheit der Bürger.
Die Initiative fordert konkrete Schritte, um den Lärm zu reduzieren. Dies soll die Lebensqualität der Anwohner verbessern. Der Stadtrat teilt diese Einschätzung. Er setzt sich nach eigener Aussage bereits in verschiedenen Infrastrukturprojekten aktiv für den Lärmschutz ein.
Interessanter Fakt
Lärmbelastung kann zu Schlafstörungen, Stress und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Studien zeigen, dass dauerhafter Verkehrslärm die Gesundheit beeinträchtigt und die Konzentrationsfähigkeit mindert.
Abstimmung mit dem Astra-Projekt "ZOK"
Ein zentraler Punkt ist die Koordination mit dem Astra. Das Bundesamt für Strassen plant im Rahmen des Projekts "ZOK Unterhaltsplanung Zürich-Ost–Kloten-Süd" ebenfalls Lärmschutzmassnahmen. Der Stadtrat von Wallisellen möchte Doppelspurigkeiten bei den Investitionen vermeiden. Es wäre ineffizient, wenn die Stadt eigene Massnahmen finanziert, die später vom Astra ohnehin umgesetzt würden.
Es ist derzeit noch unklar, welche spezifischen Massnahmen das Astra plant und wann diese umgesetzt werden. Der Stadtrat möchte diese Informationen abwarten. Erst dann soll Wallisellen über eigene, zusätzliche Massnahmen entscheiden. Dies soll eine haushälterische Verwendung öffentlicher Gelder sicherstellen.
"Das Anliegen der Initiative entspricht den Zielen des Stadtrates", heisst es in einer Mitteilung des Stadtrates. "Der Stadtrat setzt sich in verschiedenen Infrastrukturprojekten aktiv für den Lärmschutz in Wallisellen ein."
Der Gegenvorschlag des Stadtrates
Aufgrund dieser Überlegungen hat der Stadtrat einen Gegenvorschlag zur Initiative formuliert. Dieser sieht vor, die Umsetzung der Lärmschutzmassnahmen zeitlich mit dem Astra-Projekt "ZOK" abzustimmen. Wallisellen soll erst dann eigene Massnahmen prüfen und umsetzen, wenn Klarheit über die Pläne des Bundes besteht.
Die Priorität liegt auf der Vermeidung unnötiger Ausgaben. Der Stadtrat möchte sicherstellen, dass die Stadt nur dort investiert, wo das Astra keine Lösungen bereitstellt. Dieser Ansatz soll die Effizienz erhöhen und die Steuerzahler entlasten.
Hintergrundinformationen
Das Astra ist zuständig für den Bau, den Unterhalt und den Betrieb der Nationalstrassen. Projekte wie "ZOK" umfassen oft umfassende Sanierungen und Anpassungen, die auch Lärmschutzmassnahmen beinhalten können. Die Koordination zwischen Gemeinden und Bund ist entscheidend für eine effiziente Planung und Finanzierung.
Entscheidung der Stimmberechtigten im Dezember
Die Stimmberechtigten von Wallisellen werden an der Gemeindeversammlung am 8. Dezember über die Initiative "Lärmschutz für Wallisellen West und Zentrum" und den Gegenvorschlag des Stadtrates abstimmen. Sie haben die Wahl, entweder die Initiative anzunehmen, den Gegenvorschlag zu bevorzugen oder beide abzulehnen.
Sollte die Initiative angenommen werden, hängt die weitere Umsetzung von den voraussichtlichen Kosten ab. Betragen diese über 4 Millionen Franken, muss nochmals eine Urnenabstimmung erfolgen. Liegen die Kosten darunter, entscheidet die Gemeindeversammlung abschliessend.
Diese Abstimmung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Lärmschutzes in Wallisellen. Sie wird zeigen, welchen Weg die Bevölkerung in dieser Frage bevorzugt und wie die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Bund in Zukunft gestaltet wird.
- Termin: Gemeindeversammlung am 8. Dezember
- Entscheidung: Initiative oder Gegenvorschlag
- Kostenlimit: Über 4 Millionen Franken erfordern Urnenabstimmung
Bedeutung für die Gemeindeentwicklung
Die Entscheidung über den Lärmschutz hat weitreichende Auswirkungen auf die Gemeindeentwicklung. Ein effektiver Lärmschutz kann die Attraktivität von Wohngebieten steigern und die Gesundheit der Bevölkerung schützen. Die sorgfältige Planung und Koordination der Massnahmen sind dabei von grösster Bedeutung.
Die Diskussion in Wallisellen spiegelt eine landesweite Herausforderung wider. Viele Gemeinden entlang von Autobahnen kämpfen mit ähnlichen Problemen. Die Erfahrungen aus Wallisellen könnten daher auch für andere Regionen relevant sein.





