Am Montag, den 8. September 2025, führte der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) einen umfassenden Kontrolltag durch. Dabei wurden rund 40'000 Fahrgäste überprüft. Trotz einer hohen Quote gültiger Fahrausweise waren etwa 900 Personen ohne oder mit einem nur teilweise gültigen Ticket unterwegs. Der ZVV bewertet die Aktion dennoch positiv.
Wichtige Erkenntnisse
- Rund 40'000 Fahrgäste wurden am Aktionstag kontrolliert.
- Etwa 98 Prozent der Personen besassen ein gültiges Billett.
- 900 Fahrgäste (2,3 Prozent) waren ohne gültigen Fahrausweis unterwegs.
- Die Kontrollen fanden in stark frequentierten Gebieten statt.
- Regelmässige Kontrollen sind zur Sicherung der Einnahmen notwendig.
Umfassende Kontrollaktion in Zürich
Der Zürcher Verkehrsverbund organisierte diesen speziellen Kontrolltag in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner-Verkehrsunternehmen. Der Fokus lag auf Gebieten mit einem besonders hohen Fahrgastaufkommen. Dazu gehörten wichtige Knotenpunkte wie Oerlikon, der Flughafen Zürich sowie das gesamte Limmattal. Die Aktion zielte darauf ab, die Einhaltung der Tarifbestimmungen zu überprüfen und das Bewusstsein für die Billetpflicht zu stärken.
Insgesamt waren an diesem Tag über 220 Kontrollmitarbeitende im Einsatz. Sie führten die Überprüfungen grösstenteils uniformiert durch. Die Aktion wurde im Vorfeld über diverse Kanäle angekündigt. Dies sollte den Fahrgästen die Möglichkeit geben, sich auf die Kontrollen einzustellen und gegebenenfalls ein gültiges Billett zu erwerben.
Faktencheck
- Datum der Aktion: Montag, 8. September 2025
- Anzahl Kontrollen: Ca. 40'000 Fahrgäste
- Eingesetzte Mitarbeitende: Über 220 Personen
- Anteil Schwarzfahrende: Rund 2,3 Prozent
- Anzahl Schwarzfahrende: Ca. 900 Personen
Hohe Billettreue, aber auch Schwarzfahrende
Die Auswertung des Kontrolltages zeigt ein überwiegend positives Bild. Rund 98 Prozent der kontrollierten Fahrgäste konnten ein gültiges Ticket vorweisen. Dies unterstreicht die generelle Billettreue der Nutzer des öffentlichen Verkehrs im ZVV-Gebiet. Der ZVV zeigte sich mit diesem Ergebnis grundsätzlich zufrieden. Es spiegelt das Vertrauen wider, auf dem das offene ÖV-System aufbaut.
Dennoch wurde auch eine kleine, aber relevante Gruppe von Fahrgästen festgestellt, die ohne oder mit einem nur teilweise gültigen Fahrausweis unterwegs war. Dies betraf rund 900 Personen, was einem Anteil von etwa 2,3 Prozent der Kontrollierten entspricht. Diese Zahl ist trotz der Vorankündigung und der sichtbaren Präsenz der Kontrolleure entstanden.
„Unser ÖV-System basiert auf Vertrauen und Eigenverantwortung. Fahrgäste müssen vor Antritt ihrer Reise ein gültiges Billett lösen. Regelmässige Kontrollen sind unerlässlich, um Einnahmeverluste zu minimieren und die Fairness gegenüber allen Fahrgästen zu gewährleisten.“
Der ZVV erklärt, dass einige Fahrgäste durch die Sichtbarkeit der Kontrollen möglicherweise bewusst auf eine Fahrt verzichteten. Andere wählten alternative Routen oder verliessen das Fahrzeug vorzeitig, um einer Überprüfung zu entgehen. Dies deutet darauf hin, dass die tatsächliche Anzahl der Personen ohne gültiges Billett potenziell höher sein könnte, wenn keine Kontrollen stattfinden würden.
Wirtschaftliche Notwendigkeit der Kontrollen
Das Zürcher ÖV-System ist bewusst offen gestaltet. Es gibt keine physischen Barrieren wie Schranken oder Drehkreuze, die den Zugang zu den Verkehrsmitteln regeln. Dieses System setzt auf die Eigenverantwortung der Fahrgäste, vor Fahrtantritt ein gültiges Billett zu erwerben. Um die finanziellen Grundlagen des Systems zu sichern und die Fairness gegenüber allen zahlenden Fahrgästen zu gewährleisten, sind regelmässige und umfassende Kontrollen notwendig.
Hintergrundinformationen
Das offene Zugangssystem des ZVV ermöglicht einen schnellen und flexiblen Zugang zu Bussen, Trams und Zügen. Es spart Infrastrukturkosten für Schranken und Drehkreuze. Dies erfordert jedoch ein robustes Kontrollsystem, um Missbrauch zu verhindern und sicherzustellen, dass alle Nutzer ihren Beitrag zu den Betriebskosten leisten. Die Einnahmen aus dem Billettverkauf sind entscheidend für den Erhalt und Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots.
Ohne solche Überprüfungen entgingen dem System laut ZVV jährlich schätzungsweise Einnahmen in Höhe von mindestens 80 Millionen Franken. Diese Summe würde die Finanzierung des Angebots erheblich beeinträchtigen und letztlich zu höheren Preisen oder Leistungseinschränkungen für alle führen. Die Kontrollen dienen somit nicht nur der Ahndung von Schwarzfahrern, sondern auch der langfristigen Stabilität des gesamten ÖV-Systems.
Fälle, in denen Fahrgäste unklare oder fragwürdige Tickets vorweisen, werden im Nachgang durch das zuständige Backoffice des ZVV überprüft. Dies gewährleistet eine genaue und faire Bearbeitung jedes Einzelfalls. Es trägt zur Transparenz und Rechtssicherheit des Kontrollsystems bei.
Ausblick und zukünftige Kontrollstrategien
Nach dem speziellen Aktionstag kehren der ZVV und die beteiligten Verkehrsunternehmen zum gewohnten Kontrollmodus zurück. Dieser beinhaltet weiterhin unangekündigte Überprüfungen. Solche Kontrollen werden teilweise auch von zivil gekleideten Mitarbeitenden durchgeführt. Diese Strategie soll die Effektivität der Kontrollen erhöhen und die Wahrscheinlichkeit, ohne gültiges Billett erwischt zu werden, jederzeit hochhalten.
Langfristig verfolgt der ZVV das Ziel, die Anzahl der Fahrgäste ohne gültiges Ticket weiter zu reduzieren. Dies soll durch eine Kombination aus verstärkter Sensibilisierung, einfacheren Billettkaufmöglichkeiten und konsequenten Kontrollen erreicht werden. Ein gut funktionierender und fair finanzierter öffentlicher Verkehr ist ein wichtiger Bestandteil der urbanen Mobilität im Kanton Zürich.
Der ZVV appelliert an die Eigenverantwortung der Fahrgäste und betont die Bedeutung eines gültigen Fahrausweises für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des attraktiven ÖV-Angebots in der Region.





