Das Restaurant Schäfli in der Altstadt von Winterthur, bekannt für seine gutbürgerliche und tschechische Küche, wird seit Frühling des letzten Jahres von einem neuen Wirt geführt. Norbert Farkas hat das traditionsreiche Lokal von Eva Pavlik übernommen, die es 33 Jahre lang erfolgreich betrieb. Farkas, dessen Wurzeln in der ehemaligen Tschechoslowakei liegen, setzt das bewährte Konzept mit tschechischen Spezialitäten fort. Eine aktuelle Bewertung untersucht, wie sich die Qualität der Speisen nach dem Besitzerwechsel präsentiert.
Wichtige Erkenntnisse
- Norbert Farkas übernahm das Restaurant Schäfli und behält das tschechische Küchenkonzept bei.
- Das Fleisch, insbesondere beim Wild-Mixed-Grill und Schweinsbraten, überzeugte durch Zartheit und perfekte Zubereitung.
- Beilagen wie Rotkraut und Pilzmischung zeigten Verbesserungspotenzial in Würzung und Temperatur.
- Die Aprikosenknödel nach Grossmutters Rezept wurden als herausragendes Dessert gelobt.
- Das Restaurant bietet weiterhin deftige, gutbürgerliche Küche an.
Neuer Wirt setzt auf bewährtes Konzept
Das Restaurant Schäfli am Oberen Graben 18/20 in Winterthur ist seit Jahrzehnten eine feste Grösse für Liebhaber «währschafter» Küche. Nach 33 Jahren erfolgreicher Führung durch die tschechische Wirtin Eva Pavlik, die im Frühling 2024 in den Ruhestand trat, hat Norbert Farkas die Leitung übernommen. Farkas ist der Zwillingsbruder von Robert Farkas, der das Restaurant «Punto e Pasta» führt. Beide Brüder stammen aus der ehemaligen Tschechoslowakei und sind mit der dortigen Küche vertraut.
Norbert Farkas hat nicht nur das Restaurant mitsamt Personal und Infrastruktur übernommen, sondern auch das etablierte Konzept der tschechischen Spezialitäten beibehalten. Diese Kontinuität soll den Gästen weiterhin die gewohnte Qualität und Authentizität bieten.
Hintergrundinformationen
Das Restaurant Schäfli ist in der Altstadt von Winterthur verankert und hat sich über Jahrzehnte einen Namen für seine traditionelle Küche gemacht. Die Übernahme durch Norbert Farkas markiert einen wichtigen Punkt in der Geschichte des Lokals, da er die kulinarische Tradition seiner Vorgängerin fortführt. Die tschechische Küche ist bekannt für ihre deftigen Gerichte, die oft Fleisch, Knödel und Sauerkraut umfassen.
Speisekarte: Eine Mischung aus Tradition und Deftigkeit
Die Speisekarte des Schäfli bietet eine vielseitige Auswahl. Neben tschechischen Nationalgerichten finden sich auch andere gutbürgerliche Spezialitäten. Dazu gehören beispielsweise ein Appenzeller Cordon bleu, saisonale Herbstteller mit Wild und ein bulgarischer Bauernsalat. Die Gerichte sind durchweg deftig und versprechen eine sättigende Mahlzeit.
Für den Besuch wurde ein einfacher grüner Salat als Vorspeise gewählt. Er kostete 9.50 Franken. Der Salat wurde mit einer französischen Sauce serviert, die als köstlich, aber ebenfalls eher reichhaltig beschrieben wurde. Diese Wahl erwies sich als gute Vorbereitung auf die erwarteten grossen Hauptgänge.
"Der grüne Salat ist als leichte Vorspeise eine sehr gute Wahl. Die Olive und die Apérostange gab es vorab als Appetizer."
Hauptgänge: Fleisch im Fokus
Der Hauptgang wurde zügig serviert. Der «Wild-Mixed-Grill» Herbstteller zum Preis von 47.80 Franken umfasste drei verschiedene Fleischsorten: Hirsch- und Wildschwein-Entrecôte sowie ein Reh-Medaillon. Alle drei Fleischstücke waren zart und perfekt gebraten. Die milde Sauce und das eher trockene Rotkraut wurden jedoch als verbesserungswürdig empfunden. Die Pilzmischung war zudem etwas zu stark gesalzen.
Wissenswertes zum Wild-Mixed-Grill
- Enthält Hirsch-Entrecôte, Wildschwein-Entrecôte und Reh-Medaillon.
- Die Fleischqualität wird als hervorragend beschrieben.
- Beilagen wie Sauce und Rotkraut könnten an Geschmacksprofil gewinnen.
Das tschechische Nationalgericht, ein Schweinsbraten, kostet 35.80 Franken. Auch hier überzeugte das Fleisch durch seine Zartheit und Saftigkeit. Das Böhmische Kraut, auch bekannt als Sauerkraut, war diesmal saftig und leicht süsslich. Semmelknödel mit ausreichend Bratensauce rundeten das Gericht ab. Beide Hauptgerichte waren reichlich portioniert, kühlten aber schnell ab. Ein Vorwärmen der Teller könnte hier Abhilfe schaffen.
Dessert-Highlight: Aprikosenknödel nach Grossmutters Rezept
Trotz der grosszügigen Hauptgänge durften die Aprikosenknödel nach «Grossmutters Rezept» nicht fehlen. Eine halbe Portion konnte für 7 Franken bestellt werden, die ganze Portion kostet 13.80 Franken. Der Knödel mit Aprikose war von geschmolzener Butter umgeben, mit Paniermehl bestreut und mit gekochten Aprikosenhälften sowie frischem Joghurt garniert.
Die Kombination aus säuerlich-süssen Aprikosen, dem Knödel und der Butter wurde als überraschend frisch und köstlich empfunden. Die anfängliche Skepsis gegenüber der Menge an Butter wich schnell der Begeisterung über die ausgewogene Mischung. Das Dessert wurde als so gut bewertet, dass es allein einen erneuten Besuch im Restaurant Schäfli rechtfertigen würde.
Fazit zum Besuch im Schäfli
Das Restaurant Schäfli unter der Leitung von Norbert Farkas setzt die Tradition der tschechischen und gutbürgerlichen Küche fort. Besonders die Fleischgerichte überzeugten durch ihre Qualität und Zubereitung. Während bei den Beilagen noch Potenzial für Verbesserungen in Würzung und Temperatur besteht, stellt das Dessert, die Aprikosenknödel, ein absolutes Highlight dar. Das Lokal bleibt eine Empfehlung für alle, die eine deftige und authentische Mahlzeit in Winterthur suchen.
Das Restaurant Schäfli ist weiterhin unter der Adresse Oberer Graben 18/20, 8400 Winterthur, telefonisch unter 052 213 84 13 oder online unter restaurant-schaefli-winterthur.ch erreichbar.





