Die US-Kaffeekette Starbucks hat überraschend zwei Filialen in der Schweiz geschlossen. Betroffen sind Standorte am Stauffacher in Zürich und an der Schifflände in Basel. Diese Massnahmen sind Teil eines umfassenden Sparprogramms des Unternehmens, das auch den Abbau von 900 Arbeitsplätzen am Hauptsitz vorsieht. Die Schliessungen erfolgten ohne vorherige Information an die betroffenen Mitarbeitenden, was zu Verunsicherung führte.
Wichtige Punkte
- Starbucks hat zwei Filialen in Zürich und Basel sofort geschlossen.
- Die Schliessungen sind Teil eines weltweiten Sparprogramms.
- 900 Stellen werden am Hauptsitz abgebaut.
- Mitarbeitende wurden nicht vorab informiert.
- Weitere Filialschliessungen in der Schweiz werden erwartet.
Umfassendes Sparprogramm von Starbucks
Starbucks, der globale Kaffee-Gigant aus Seattle, hat ein weitreichendes Sparprogramm eingeleitet. Dieses Programm beinhaltet die Schliessung von Hunderten unrentabler Standorte weltweit. In der Schweiz wurden bereits zwei Filialen betroffen. Zudem sind 900 Stellen am Hauptsitz des Unternehmens betroffen.
Die Entscheidung, Filialen zu schliessen, kam für die Angestellten unerwartet. Bei einer Recherche am Donnerstag wussten Mitarbeitende in zwei Zürcher Filialen nichts von den bevorstehenden Massnahmen. Die Kommunikation von Starbucks nach aussen war ebenfalls zurückhaltend. Eine Sprecherin gab am Donnerstag auf Anfrage an, dass noch nicht klar sei, welche der damals 57 Standorte in der Schweiz geschlossen werden müssten.
Faktencheck
- Anzahl der Starbucks-Filialen in der Schweiz vor den Schliessungen: 57.
- Anzahl der abgebauten Stellen am Hauptsitz: 900.
- Zwei Filialen in Zürich und Basel wurden innerhalb eines Tages geschlossen.
Sofortige Schliessungen in Zürich und Basel
Nur einen Tag nach den ersten Anfragen wurden zwei Filialen sofort geschlossen. Eine davon war der Standort am Zürcher Stauffacher. Diese Filiale befand sich in einer zentralen Lage, direkt neben einem McDonald's. Bereits am Freitagnachmittag begannen Handwerker mit der Demontage der Leuchtreklamen und dem Abkleben der Fenster. Ein kleiner Zettel an der Tür informierte die Kunden über die Schliessung mit der Aufschrift «We're closed».
Ein QR-Code auf diesem Zettel verwies Kunden auf die verbleibenden 11 Starbucks-Filialen in der Stadt Zürich. Die Schliessung erfolgte schnell und ohne Vorwarnung, was viele Stammkunden überraschte. Die Geschwindigkeit der Umsetzung deutet darauf hin, dass die Entscheidungen bereits im Vorfeld getroffen wurden.
Basel ebenfalls betroffen
Auch in Basel wurde eine Filiale geschlossen. Der Standort an der Schifflände stellte seinen Betrieb am Freitag ein. Handwerker entfernten das Starbucks-Logo von der Scheibe. Diese Filiale war erst im Juni 2023 eröffnet worden und war der sechste Starbucks-Standort in Basel. Nach knapp zwei Jahren wurde sie bereits wieder geschlossen.
Die kurze Betriebszeit der Basler Filiale verdeutlicht die schnelle und entschlossene Vorgehensweise des Unternehmens bei der Umsetzung des Sparprogramms. Solche schnellen Schliessungen können auch ein Indikator für weitere bevorstehende Massnahmen sein.
Eine Sprecherin aus Wien erklärte: «Starbucks hat kürzlich eine Überprüfung seines Filialportfolios vorgenommen und in diesem Zusammenhang die schwierige Entscheidung getroffen, einige Filialen in der Schweiz zu schliessen.»
Ungewissheit unter den Mitarbeitenden
Die Stimmung unter den verbleibenden Starbucks-Mitarbeitenden ist gedrückt. Bei einer Befragung in der Filiale an der Zürcher Europaallee am Montagmorgen berichteten Angestellte von grosser Ungewissheit. Sie wurden nicht über die Schliessungen oder mögliche weitere Massnahmen informiert.
Ein Angestellter äusserte sich besorgt: «Es könnte sein, dass auch wir schliessen müssen. Die Chefs haben uns nichts gesagt.» Eine Kollegin ergänzte: «Wenn es so ist, dann können wir eh nichts ändern. Und müssen uns nach einem neuen Job umsehen.» Diese Aussagen zeigen die mangelnde Transparenz und die daraus resultierende Verunsicherung im Team.
Hintergrundinformationen
Starbucks ist seit 2001 in der Schweiz präsent und betreibt eine Mischung aus eigenen Filialen und solchen, die von Lizenzpartnern geführt werden. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Präsenz in der Schweiz stetig ausgebaut. Das aktuelle Sparprogramm ist eine Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen und den Wunsch nach Optimierung der Rentabilität.
Ausblick auf weitere Schliessungen
Starbucks hält sich bezüglich weiterer Schliessungen bedeckt. Die Sprecherin in Wien gab an: «Wir können uns zu einzelnen Standorten oder Details des Prozesses nicht äussern.» Die Formulierung «einige Filialen» lässt jedoch darauf schliessen, dass die bereits erfolgten Schliessungen nicht die letzten sein werden. Die Geschwindigkeit, mit der die ersten Standorte geschlossen wurden, deutet auf eine zügige Umsetzung der weiteren Pläne hin.
Das Unternehmen betont, dass es daran arbeitet, möglichst viele Mitarbeitende weiterzubeschäftigen. Dies soll entweder in anderen Filialen oder durch Transfers zu Lizenzpartnern geschehen. Wo dies nicht möglich ist, verspricht Starbucks umfassende Unterstützung, einschliesslich Abfindungspaketen und Massnahmen zur Förderung des Wohlbefindens. Die Praxis der überraschenden Schliessungen wirft jedoch Fragen zur Mitarbeiterkommunikation auf.
Experten erwarten, dass Starbucks sein Filialportfolio in der Schweiz weiterhin kritisch prüfen wird. Ziel ist es, die Profitabilität zu steigern und sich auf die leistungsstärksten Standorte zu konzentrieren. Dies könnte bedeuten, dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Schliessungen angekündigt werden. Die genaue Anzahl und die Standorte der potenziell betroffenen Filialen bleiben vorerst unklar.





