Während viele Schweizer Spitäler finanzielle Schwierigkeiten erleben, zeigen die Thurgauer Spitäler eine stabile wirtschaftliche Lage. Die zur Thurmed-Gruppe gehörenden Einrichtungen schreiben seit Jahren schwarze Zahlen. Ihre Erfolgsstrategien könnten als Modell für andere Kantone dienen, die mit roten Zahlen kämpfen.
Die finanzielle Situation der Schweizer Spitäler ist besorgniserregend. Zahlreiche Institutionen melden Verluste und haben Mühe, notwendige Investitionen zu tätigen. Diese Entwicklung belastet das gesamte Gesundheitssystem. Die Thurmed-Gruppe im Kanton Thurgau bildet hier eine bemerkenswerte Ausnahme.
Wichtige Erkenntnisse
- Schweizer Spitäler befinden sich mehrheitlich in einer Finanzkrise.
- Die Thurgauer Spitäler der Thurmed-Gruppe sind wirtschaftlich stabil.
- Ihre Erfolgsfaktoren könnten anderen Kantonen als Vorbild dienen.
- Eine zentrale Strategie ist die Konzentration auf Kernkompetenzen und Effizienz.
Die wirtschaftliche Lage der Schweizer Spitäler
Das Schweizer Spitalwesen steht unter erheblichem Druck. Viele Spitäler sehen sich mit steigenden Kosten und unzureichenden Einnahmen konfrontiert. Dies führt oft zu Defiziten, die Investitionen in Infrastruktur, Technologie und Personal erschweren oder unmöglich machen. Die Situation ist landesweit bekannt und wird intensiv diskutiert.
Laut verschiedenen Studien und Berichten weisen über die Hälfte der Schweizer Spitäler rote Zahlen aus. Dies betrifft sowohl Universitätsspitäler als auch kleinere Regionalspitäler. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie reichen von der Tarifpolitik über den Fachkräftemangel bis hin zu hohen Infrastrukturkosten.
Faktencheck: Spitalfinanzen
- Mehr als 50% der Schweizer Spitäler haben in den letzten Jahren Defizite ausgewiesen.
- Die jährlichen Gesundheitsausgaben in der Schweiz liegen bei über 80 Milliarden Franken.
- Der Kostendruck auf die Spitäler ist aufgrund von Tarifverhandlungen und steigenden Personal- sowie Materialkosten hoch.
Thurgau als Ausnahme: Die Thurmed-Gruppe
Im Gegensatz zur nationalen Entwicklung präsentiert sich die Thurmed-Gruppe als Erfolgsmodell. Sie umfasst die Spitäler im Kanton Thurgau und schreibt seit mehreren Jahren konstante Gewinne. Dies ist in der aktuellen Spital-Landschaft der Schweiz eine Besonderheit und verdient genaue Analyse.
Die Thurmed-Gruppe hat es geschafft, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und gleichzeitig eine hohe Qualität der Patientenversorgung aufrechtzuerhalten. Ihre Strategien basieren auf einer klaren Ausrichtung und einem effizienten Management. Dies zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg im Gesundheitswesen auch in einem schwierigen Umfeld möglich ist.
"Unsere Konzentration auf Kernkompetenzen und eine straffe Kostenkontrolle sind entscheidende Faktoren für unseren Erfolg", erklärte ein Sprecher der Thurmed-Gruppe kürzlich in einer Pressemitteilung.
Schlüsselstrategien der Thurgauer Spitäler
Ein wesentlicher Pfeiler des Thurgauer Erfolgs ist die strategische Spezialisierung. Anstatt alle medizinischen Leistungen in jedem Spital anzubieten, konzentrieren sich die einzelnen Standorte auf bestimmte Schwerpunkte. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und Fachpersonal.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das effiziente Kostenmanagement. Die Thurmed-Gruppe setzt auf eine optimierte Einkaufspolitik, moderne Logistik und eine effektive Personalplanung. Dadurch werden unnötige Ausgaben vermieden und Betriebskosten gesenkt, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Hintergrundinformationen: Thurmed-Gruppe
Die Thurmed-Gruppe ist ein Zusammenschluss der öffentlichen Spitäler im Kanton Thurgau. Sie wurde gegründet, um die Gesundheitsversorgung im Kanton zu sichern und wirtschaftlich zu stärken. Durch die Bündelung von Ressourcen und die Abstimmung von Leistungen konnten Synergien genutzt werden, die zu den heutigen positiven Ergebnissen führen.
Lektionen für andere Kantone
Die Erfahrungen der Thurgauer Spitäler bieten wertvolle Erkenntnisse für andere Kantone und Spitalgruppen in der Schweiz. Eine klare Strategieausrichtung ist entscheidend. Jedes Spital sollte seine Rolle im regionalen Versorgungsnetzwerk definieren und sich auf diese Rolle konzentrieren.
Die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Spitälern innerhalb eines Kantons oder einer Region kann ebenfalls zur Effizienzsteigerung beitragen. Durch gemeinsame Beschaffung und den Austausch von Best Practices lassen sich Kosten senken und die Qualität verbessern. Dies ist ein Modell, das in vielen Industrien erfolgreich angewendet wird.
Potenzial für Nachahmung
Die Möglichkeit, dass andere Kantone die Thurgauer Strategie kopieren, ist gross. Es geht darum, bewährte Methoden zu identifizieren und an die spezifischen lokalen Gegebenheiten anzupassen. Dazu gehören auch Investitionen in digitale Lösungen und moderne Verwaltungssysteme, die Prozesse vereinfachen und Fehler reduzieren.
Letztlich erfordert eine solche Transformation einen starken politischen Willen und die Bereitschaft aller Akteure im Gesundheitswesen, über kantonale Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Nur so kann die finanzielle Stabilität der Schweizer Spitäler langfristig gesichert werden.
- Strategische Neuausrichtung: Definition von Kernkompetenzen pro Spital.
- Effizienzsteigerung: Optimierung von Prozessen und Kostenmanagement.
- Technologieeinsatz: Implementierung digitaler Lösungen zur Prozessverbesserung.
- Kantonale Kooperation: Bündelung von Ressourcen und Wissenstransfer.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz des Erfolgs der Thurmed-Gruppe bleiben allgemeine Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen bestehen. Der Fachkräftemangel, der demografische Wandel und die steigenden Erwartungen an die medizinische Versorgung sind nur einige davon. Auch die Thurgauer Spitäler müssen sich diesen Entwicklungen stellen.
Die Fähigkeit, sich kontinuierlich anzupassen und innovative Lösungen zu finden, wird entscheidend sein. Die Thurmed-Gruppe zeigt jedoch, dass mit einer klaren Vision und konsequentem Handeln auch in schwierigen Zeiten positive Ergebnisse erzielt werden können. Ihr Beispiel gibt Hoffnung für die Zukunft der Schweizer Spitäler.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit andere Kantone die Thurgauer Erfolgsfaktoren übernehmen und umsetzen können. Ein breiterer Austausch von Best Practices und eine nationale Strategie könnten dazu beitragen, die finanzielle Gesundheit des gesamten Schweizer Spitalwesens zu verbessern.





