Die Stadt Wallisellen plant den Bau einer neuen Notunterkunft. Das aktuelle Gebäude an der Alten Winterthurerstrasse 64 ist in einem schlechten Zustand. Es soll durch einen Neubau ersetzt werden, der die Kapazität von bisher sieben auf 24 Plätze erhöht. Dieses Projekt zielt darauf ab, Menschen in Notlagen eine angemessene und flexible Unterbringung zu bieten.
Wichtigste Punkte
- Die neue Notunterkunft in Wallisellen bietet 24 Plätze statt bisher 7.
- Das Projekt ersetzt ein baufälliges Gebäude an der Alten Winterthurerstrasse 64.
- Die Unterkunft ist für Familien, ältere Personen und Menschen mit Handicap konzipiert.
- Die geplante modulare Bauweise ermöglicht eine flexible Nutzung.
- Die Kosten für den Neubau werden auf 2,5 bis 3 Millionen Franken geschätzt.
- Eine Sanierung des bestehenden Gebäudes wäre nicht wirtschaftlich.
Notwendigkeit eines Neubaus
Die derzeitige Notunterkunft in Wallisellen befindet sich an der Alten Winterthurerstrasse 64, in der Nähe des Hallenbads und der Mehrzweckhalle. Sie verfügt über sechs Einzelzimmer und ist baulich in einem sehr schlechten Zustand. Der Stadtrat hat festgestellt, dass eine Sanierung des Gebäudes unwirtschaftlich wäre. Eine Reparatur würde weder die Wohnqualität verbessern noch die Kapazität erhöhen.
Deshalb plant die Stadt auf dem gleichen Grundstück einen Ersatzneubau. Dieser soll eine deutlich höhere Kapazität von 24 Plätzen bieten. Das neue Gebäude ist nicht für Asylsuchende vorgesehen, sondern für Einwohner von Wallisellen, die unverschuldet in Not geraten sind.
Faktencheck
- Bestehende Unterkunft: 6 Einzelzimmer, maximal 7 Personen.
- Geplante Kapazität: 24 Plätze.
- Standort: Alte Winterthurerstrasse 64, Wallisellen.
Flexible Nutzung und Zielgruppen
Der geplante Neubau ist modular aufgebaut. Diese Bauweise erlaubt eine flexible Nutzung der Räumlichkeiten. Dies ist ein wichtiger Aspekt, da die neue Unterkunft verschiedene Personengruppen aufnehmen soll. Dazu gehören Familien, ältere Personen und Menschen mit Handicap. Bisher war die Unterkunft hauptsächlich auf Einzelpersonen ausgelegt.
"Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich und würde keine Verbesserung der Wohnqualität oder der Kapazität bringen", schreibt der Stadtrat auf der Website der Stadt.
Die Anpassungsfähigkeit der Räume stellt sicher, dass auf unterschiedliche Bedürfnisse eingegangen werden kann. Dies ist besonders wichtig, da die Ursachen für Notlagen vielfältig sind und individuelle Lösungen erfordern können. Die Stadt Wallisellen möchte mit dem Neubau eine umfassende Unterstützung anbieten.
Recht auf Hilfe in Notlagen
In der Schweiz gibt es kein direktes Recht auf eine Wohnung. Das verfassungsrechtlich verankerte Recht auf Hilfe in Notlagen ist jedoch von zentraler Bedeutung. Die Stadt Wallisellen ist verpflichtet, Menschen in solchen Situationen zu unterstützen. Die Gründe für eine Notlage können sehr unterschiedlich sein.
Der häufigste Grund für eine Notlage in Wallisellen ist der Verlust der eigenen Wohnung. Oft liegt dies an unbezahlten Mieten. Weitere Ursachen können häusliche Gewalt, Naturereignisse wie Überschwemmungen oder Brände sein. Die Stadt muss für all diese Fälle vorbereitet sein.
Hintergrundinformationen
Das Recht auf Hilfe in Notlagen ist in Artikel 12 der Schweizer Bundesverfassung verankert. Es besagt, dass Menschen in Notlagen Anspruch auf Hilfe und Betreuung haben und auf die Mittel, die für ein menschenwürdiges Dasein unerlässlich sind.
Aktuelle Unterbringungslösungen
Derzeit nutzt die Stadt Wallisellen verschiedene Wege, um Menschen in Not unterzubringen. Sie mietet einzelne Wohnungen in städtischen und privaten Liegenschaften an. Zudem verwaltet die Stadt eine eigene Liegenschaft an der Bahnhofstrasse mit zwei Wohnungen. Weitere zwei Liegenschaften bieten insgesamt 13 Zimmer.
- An der Geerenstrasse werden Frauen und alleinerziehende Mütter mit Kindern untergebracht.
- Die bestehende Unterkunft an der Alten Winterthurerstrasse 64 bietet Platz für maximal sieben Personen.
Die Aufenthaltsdauer in Notunterkünften ist meist kurz. Sie beträgt in der Regel einige Tage oder Wochen. Die maximale Aufenthaltsdauer sollte sechs Monate nicht überschreiten. Die Stadt arbeitet daran, dass Betroffene schnell wieder eine dauerhafte Lösung finden.
Finanzierung und langfristige Einsparungen
Für den Ersatzneubau an der Alten Winterthurerstrasse 64 beantragt die Stadt Wallisellen einen Planungskredit von 267'000 Franken. Dieser Antrag wird der Gemeindeversammlung am 8. Dezember zur Genehmigung vorgelegt. Die geschätzten Gesamtkosten für den Bau liegen zwischen 2,5 und 3 Millionen Franken.
Die Stadt rechnet damit, dass der Neubau langfristig zu Einsparungen führen wird. Wenn Personen Notunterkünfte benötigen, ist die Stadt verpflichtet, Wohnungen oder Hotelzimmer anzumieten. Alternativ muss sie stadteigene Wohnungen freihalten. Diese Lösungen sind oft teurer.
"Bei Personen, die Notunterkünfte beantragen müssen, ist die Stadt in der Pflicht, Wohnungen oder Hotelzimmer anzumieten oder stadteigene Wohnungen freizuhalten", heisst es im Antrag. Das Anmieten von Wohnungen würde bei den aktuellen Mietpreisen in Wallisellen mindestens doppelt so viel kosten wie eine stadteigene Lösung. Im Pflegezentrum wären die Kosten sogar noch höher. Ein eigener Neubau ist daher eine wirtschaftlich sinnvollere Lösung für die Zukunft.
Wirtschaftliche Vorteile des Neubaus
Der Neubau ermöglicht es der Stadt, die Kosten für Notunterkünfte besser zu kontrollieren. Anstatt teure private Unterkünfte anzumieten, kann sie auf eine eigene, effizientere Lösung zurückgreifen. Dies entlastet das städtische Budget auf lange Sicht.
Zudem bietet die eigene Unterkunft eine höhere Planbarkeit und bessere Anpassung an die Bedürfnisse der Betroffenen. Die modulare Bauweise erlaubt es, die Räume je nach Bedarf anzupassen, was bei angemieteten Wohnungen oft nicht möglich ist.
Das Projekt ist somit nicht nur eine soziale Massnahme, sondern auch eine strategische Investition in die städtische Infrastruktur. Es sichert die Unterstützung für die Einwohner von Wallisellen in schwierigen Lebenslagen und optimiert gleichzeitig die städtischen Ausgaben.





