Der Stadtrat von Illnau-Effretikon hat entschieden, den kantonalen Rad- und Fussweg entlang der Kempt mit einer neuen Beleuchtung auszustatten. Diese Entscheidung erfolgt trotz eines Einspruchs von Pro Natura Zürich, die Bedenken hinsichtlich des Fledermausschutzes geäussert hatte. Der Stadtrat priorisiert die Sicherheit der Wegnutzer.
Wichtige Punkte
- Beleuchtung des Rad- und Fusswegs entlang der Kempt wird umgesetzt.
- Pro Natura Zürich hatte Einspruch wegen Fledermausschutz erhoben.
- Der Stadtrat priorisiert die öffentliche Sicherheit.
- Es werden 23 neue Kandelaber mit Bewegungsmeldern installiert.
- Massnahmen zur Minimierung der Lichtverschmutzung sind geplant.
Stadtrat genehmigt Beleuchtungsprojekt
Im April traf der Stadtrat von Illnau-Effretikon die Entscheidung, die Beleuchtung auf dem kantonalen Rad- und Fussweg entlang der Kempt zu verbessern. Der Abschnitt verläuft von der Wohnüberbauung Talmüli in Richtung Unterillnau. Im Rahmen des Projekts sollen 23 neue Kandelaber errichtet werden.
Diese Massnahme zielt darauf ab, die Nutzung des Weges auch nach Einbruch der Dunkelheit sicherzustellen. Die Verbesserung der Beleuchtung wird als wichtiges öffentliches Interesse betrachtet, um die Sicherheit von Fussgängern und Velofahrern zu gewährleisten.
Fakten zur Beleuchtung
- Anzahl Kandelaber: 23 neue Anlagen.
- Standort: Rad- und Fussweg entlang der Kempt, von Talmüli nach Unterillnau.
- Technologie: LED-Lampen mit Bewegungsmeldern.
Einspruch von Pro Natura Zürich
Auf die öffentliche Auflage des Projekts reagierte Pro Natura Zürich mit einem formellen Einspruch. Die Naturschutzorganisation argumentierte, dass die geplante Beleuchtung natürliche und naturnahe Lebensräume in und entlang der Kempt beeinträchtigen würde. Dies betreffe insbesondere eine bekannte Fledermauspopulation in der Region.
Pro Natura forderte daher, auf das gesamte Projekt zu verzichten. Die Organisation betonte die Notwendigkeit, die ungestörte Dunkelheit für nachtaktive Tiere zu erhalten, um deren Lebensraum zu schützen.
"Die geplante Beleuchtung beeinträchtigt natürliche und naturnahe Lebensräume in und entlang der Kempt und gefährdet eine bekannte Fledermauspopulation."
Abwägung der Interessen
Der Stadtrat hat die Beschwerde von Pro Natura Zürich nun abgewiesen. In seiner Begründung führt der Stadtrat aus, dass eine Erfüllung der Forderung von Pro Natura bedeuten würde, die Fuss- und Radwegverbindung in der Dunkelheit komplett unbeleuchtet zu lassen. Dies stehe im Widerspruch zum öffentlichen Sicherheitsinteresse.
Der Stadtrat sieht es als wichtig an, dass der Weg nicht nur tagsüber, sondern auch nachts sicher genutzt werden kann. Die Sicherheit der Bevölkerung habe hierbei eine hohe Priorität. Es wurde eine sorgfältige Abwägung zwischen den verschiedenen Interessen vorgenommen.
Hintergrund Lichtverschmutzung
Lichtverschmutzung beschreibt die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Sie kann nachtaktive Tiere stören, deren Orientierung beeinträchtigen und den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus von Pflanzen und Tieren beeinflussen. Fledermäuse sind besonders empfindlich gegenüber künstlicher Beleuchtung, da sie für die Jagd und Navigation auf die Dunkelheit angewiesen sind.
Massnahmen zum Schutz der Fauna
Um die Auswirkungen der Beleuchtung auf die lokale Fauna, insbesondere auf die Fledermäuse, zu minimieren, wurden verschiedene Massnahmen in die Projektplanung integriert. Laut Stadtrat wurde das Merkblatt "Massnahmen gegen Lichtverschmutzung" des Bundesamts für Umwelt (BAFU) berücksichtigt.
Die Auswahl der LED-Lampen erfolgte zudem in Absprache mit der Stiftung Fledermausschutz Zürich. Diese Zusammenarbeit sollte sicherstellen, dass die gewählten Leuchtmittel die geringstmöglichen negativen Effekte auf die Fledermauspopulation haben.
Einsatz von Bewegungsmeldern
Eine zentrale Schutzmassnahme ist die Ausstattung der neuen Kandelaber mit Bewegungsmeldern. Diese Technologie sorgt dafür, dass die Beleuchtung nur dann aktiviert wird, wenn sich tatsächlich ein Fussgänger oder Velofahrer nähert. Dadurch bleibt der Weg in Zeiten ohne Nutzung dunkel, was die Lichtemissionen erheblich reduziert.
Diese intelligente Steuerung trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und die Störung der nachtaktiven Tierwelt zu minimieren. Die Lampen springen nur bei Bedarf an und leuchten nicht durchgehend. Dies ist ein wichtiger Kompromiss zwischen Sicherheit und Naturschutz.
Details zu den Schutzmassnahmen
- Referenz: Merkblatt "Massnahmen gegen Lichtverschmutzung" des BAFU.
- Beratung: Abstimmung mit der Stiftung Fledermausschutz Zürich.
- Funktion: LED-Lampen mit Bewegungsmeldern.
Öffentliches Interesse und Sicherheit
Der Stadtrat betont, dass die Beleuchtung des Rad- und Fusswegs ein wichtiges öffentliches Anliegen darstellt. Eine sichere Nutzung des Weges zu allen Tageszeiten ist für die Bevölkerung von Illnau-Effretikon von grosser Bedeutung. Besonders in den Abend- und Nachtstunden erhöht eine gute Beleuchtung die Sicherheit und das subjektive Sicherheitsgefühl der Nutzer.
Die getroffenen Schutzmassnahmen zeigen, dass der Stadtrat bestrebt ist, sowohl den Sicherheitsbedürfnissen der Bürger als auch den Anliegen des Naturschutzes Rechnung zu tragen. Die Entscheidung stellt einen Kompromiss dar, der beide Aspekte berücksichtigt.
Die Installation der neuen Beleuchtung wird den Weg für Pendler und Freizeitsportler sicherer machen. Gleichzeitig werden durch die intelligenten Systeme die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich gehalten. Dies entspricht einem modernen Ansatz der Stadtplanung, der verschiedene Bedürfnisse ausbalanciert.
Das Projekt wird nun wie geplant umgesetzt. Die neuen Kandelaber mit Bewegungsmeldern werden in den kommenden Monaten installiert. Die Bevölkerung von Illnau-Effretikon kann sich auf einen besser beleuchteten und sichereren Rad- und Fussweg freuen.





