Die EDU Aadorf hat ein Referendum gegen die vom Gemeinderat beschlossene massive Erhöhung der Wassergebühren eingereicht. Haushalte in der Gemeinde Aadorf müssten demnach künftig deutlich höhere Kosten für Wasser tragen, was nun Gegenstand einer politischen Auseinandersetzung ist.
Wichtige Punkte
- Die Wassergebühren in Aadorf sollen von 404 auf 703 Franken pro Durchschnittshaushalt steigen.
- Die EDU Aadorf hat ein Referendum gegen diese Erhöhung ergriffen.
- Mindestens 194 Unterschriften sind für das Zustandekommen des Referendums nötig.
- Eine mögliche Preiserhöhung wird frühestens 2027 in Kraft treten.
- Der Gemeinderat begründet die Erhöhung mit notwendigen Investitionen und dem Schuldenabbau im Wasserbereich.
Massive Erhöhung der Wassergebühren geplant
Der Gemeinderat von Aadorf hat Anfang September eine deutliche Erhöhung der Wassergebühren beschlossen. Diese Anpassung würde für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt eine jährliche Belastung von 703 Franken bedeuten. Bislang lagen die Kosten für Grundgebühr und Verbrauch bei 404 Franken. Dies entspricht einer Erhöhung von fast 74 Prozent.
Die geplante Preisanpassung stösst auf Widerstand. Die erst im Sommer gegründete EDU Aadorf hat das Referendum gegen diesen Beschluss ergriffen. Sie will die Bürgerinnen und Bürger über die Notwendigkeit und Höhe der Gebührenänderung abstimmen lassen.
Fakten zur Gebührenerhöhung
- Bisherige Kosten: 404 CHF pro Jahr
- Geplante Kosten: 703 CHF pro Jahr
- Erhöhung: 299 CHF pro Jahr
- Prozentuale Steigerung: ca. 73.9%
Referendum ergriffen: Der Weg zur Abstimmung
Um ein Referendum in der Gemeinde Aadorf erfolgreich durchzusetzen, sind 194 gültige Unterschriften erforderlich. Die EDU Aadorf zeigt sich zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Sollte die nötige Anzahl an Unterschriften gesammelt werden, muss die Abstimmung über die Wasserpreiserhöhung innerhalb von sechs Monaten an einer Gemeindeversammlung behandelt werden.
Die Fristen für Referenden sind klar geregelt. Da die Gemeinde Aadorf ihre Versammlungen nur einmal jährlich abhält, ist eine Behandlung des Themas im Dezember 2025 ausgeschlossen. Dies bedeutet, dass eine mögliche Preiserhöhung frühestens im Jahr 2027 in Kraft treten könnte.
«Wir sind überzeugt, dass diese massive Erhöhung nicht ohne die direkte Zustimmung der Bevölkerung erfolgen darf. Die Bürger sollen selbst entscheiden, ob sie diese zusätzlichen Kosten tragen wollen», erklärt ein Vertreter der EDU Aadorf.
Hintergrund der Preisanpassung
Der Gemeinderat begründet die Notwendigkeit der Wasserpreiserhöhung mit finanziellen Argumenten. Ohne eine Anpassung würden die Wasserwerke weiterhin hohe Verluste schreiben. Die zusätzlichen Einnahmen sind demnach für zwei Hauptzwecke vorgesehen:
- Finanzierung dringend benötigter Investitionen in die Wasserinfrastruktur.
- Abbau bestehender Schulden im Bereich der Wasserversorgung.
Die genaue Höhe der Verluste und die geplanten Investitionen wurden in der Begründung des Gemeinderates dargelegt. Es geht um die langfristige Sicherstellung einer modernen und zuverlässigen Wasserversorgung für die gesamte Gemeinde.
Kontext der Gemeindefinanzen
Viele Schweizer Gemeinden stehen vor der Herausforderung, ihre Infrastruktur zu modernisieren und gleichzeitig die Gemeindefinanzen im Gleichgewicht zu halten. Die Wasserversorgung ist ein kapitalintensiver Bereich, der regelmässige Investitionen in Leitungsnetze, Pumpwerke und Aufbereitungsanlagen erfordert. Diese Kosten werden in der Regel über Gebühren an die Nutzer weitergegeben.
Auswirkungen auf Aadorfer Haushalte
Die geplante Erhöhung würde eine zusätzliche Belastung für die Haushalte in Aadorf darstellen. Für einen Vierpersonenhaushalt summiert sich die Mehrbelastung auf fast 300 Franken pro Jahr. Dies kann sich besonders auf Familien mit geringerem Einkommen auswirken.
Die Diskussion um die Wassergebühren berührt somit nicht nur finanzielle, sondern auch soziale Aspekte. Die EDU Aadorf betont, dass die Angemessenheit dieser Erhöhung von der Bevölkerung beurteilt werden sollte, bevor sie rechtskräftig wird.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie viele Unterschriften die EDU tatsächlich sammeln kann und ob es zu einer Volksabstimmung über die Wasserpreise kommen wird. Das Ergebnis dieser Abstimmung könnte weitreichende Folgen für die Finanzplanung der Gemeinde und die Kosten für die Aadorfer Bevölkerung haben.
Wichtige Zahlen
- Benötigte Unterschriften für Referendum: 194
- Frühester Zeitpunkt der Preisanpassung: 2027
- Häufigkeit der Gemeindeversammlung: Einmal jährlich





