Die Gemeinden im Kanton Zürich haben über verschiedene lokale Vorlagen abgestimmt. Die Resultate zeigen breite Zustimmung für Infrastrukturprojekte, aber auch Ablehnung bei umstrittenen Themen wie einem Badeplatz in einem Naturschutzgebiet. Die Abstimmungen betrafen Bereiche wie Jugendarbeit, Bauprojekte, Sportanlagen, Umweltmassnahmen und Spitalsicherheiten.
Wichtige Ergebnisse
- Badeplatz Lochenweiher abgelehnt: 77 Prozent der Bonstetter lehnten den Badeplatz ab.
- Jugendarbeit im Furttal gebündelt: Vier Gemeinden stimmen der Zusammenlegung zu.
- Hochhaus in Bülach genehmigt: Ein 30 Meter hohes Gebäude kann am Bahnhof entstehen.
- Spitalsicherheiten für Männedorf: Acht Gemeinden sichern dem Spital 70 Millionen Franken.
- Feuerwerksverbote in Embrach und Freienstein-Teufen: Beide Gemeinden verbieten lautes Feuerwerk.
Bonstetten: Kein Badeplatz im Naturschutzgebiet
Die Stimmberechtigten in Bonstetten haben einen Vorschlag für einen Badeplatz am Lochenweiher klar abgelehnt. Der Weiher liegt in einem Naturschutzgebiet. 77 Prozent der Wähler sprachen sich gegen die Vorlage aus. Die hohe Ablehnung unterstreicht den Wunsch der Bevölkerung, das Schutzgebiet zu erhalten.
Diese Entscheidung zeigt, dass der Schutz der Natur in Bonstetten einen hohen Stellenwert besitzt. Projekte, die potenziell ökologische Auswirkungen haben könnten, stossen auf Widerstand.
Fakten zum Lochenweiher
- Der Lochenweiher ist Teil eines Naturschutzgebiets.
- Er ist bekannt für seine vielfältige Flora und Fauna.
- Naturschutzorganisationen hatten sich im Vorfeld gegen den Badeplatz ausgesprochen.
Zusammenlegung der Jugendarbeit im unteren Furttal
Die Gemeinden Boppelsen, Dänikon, Hüttikon und Otelfingen haben sich für eine gemeinsame Jugendarbeit entschieden. Alle vier Gemeinden stimmten der Vorlage klar zu. Dies betrifft auch die Sekundarschulen dieser Gemeinden. Die Bündelung der Ressourcen soll die Qualität der Angebote für Jugendliche verbessern.
Durch die Kooperation können Programme effizienter gestaltet und ein breiteres Spektrum an Aktivitäten angeboten werden. Dies ist ein Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit zur Stärkung der sozialen Infrastruktur.
"Die Zusammenarbeit ermöglicht uns, den Jugendlichen im unteren Furttal bessere und vielfältigere Angebote zu machen. Es ist ein wichtiger Schritt für unsere Gemeinschaft", erklärte ein Vertreter der Gemeinden.
Bauprojekte und Infrastruktur
Hochhaus am Bahnhof Bülach genehmigt
In Bülach wurde der Bau eines 30 Meter hohen Hochhauses auf dem Herti-Areal beim Bahnhof genehmigt. Dieses Projekt soll zur Entwicklung des Bahnhofsgebiets beitragen. Gleichzeitig lehnte Bülach eine Initiative der SVP ab, die mehr Mitbestimmung beim Verkehr forderte. Die Ablehnung der Initiative zeigt, dass die Mehrheit der Stimmberechtigten die aktuellen Planungsbefugnisse der Behörden beibehalten möchte.
Hintergrund der Initiative
Die Initiative der SVP zielte darauf ab, der Bevölkerung mehr direkte Einflussmöglichkeiten bei Verkehrsplanungsprojekten zu geben. Die Ablehnung deutet darauf hin, dass die bestehenden demokratischen Prozesse als ausreichend empfunden werden.
Sanierung der Sportanlage Erlen
Die Gemeinden Dielsdorf, Niederhasli und Steinmaur haben der Sanierung der Sportanlage Erlen zugestimmt. Das Projekt umfasst Kosten von 41 Millionen Franken. Nach der Sanierung der Bäder ist nun ein Neubau für zwei Eisfelder geplant. Zudem werden Garderoben für Fussball und Tennis neu gebaut. Alle drei Gemeinden befürworteten das Sanierungspaket. Dies sichert die Zukunft der Sportanlage als regionales Zentrum.
Umwelt und Energie
Feuerwerksverbote in Embrach und Freienstein-Teufen
Embrach und Freienstein-Teufen haben sich für ein Verbot von lärmendem Feuerwerk ausgesprochen. In Embrach lag der Ja-Anteil bei über 59 Prozent, in Freienstein-Teufen bei knapp 55 Prozent. Diese Entscheidungen spiegeln ein wachsendes Umweltbewusstsein und den Wunsch nach weniger Lärmbelästigung wider.
Ausbau der Abwasserreinigungsanlage Bachwis
Die Gemeinden Fällanden, Maur, Schwerzenbach und Volketswil haben dem Ausbau der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bachwis in Fällanden zugestimmt. Die Kosten belaufen sich auf knapp 86 Millionen Franken. Der Ja-Anteil betrug gut 87 Prozent. Dies ist eine wichtige Investition in die Umweltschutzinfrastruktur der Region und sichert eine effiziente Abwasserreinigung für die kommenden Jahre.
Sanierung des Fernwärmenetzes in Horgen
Das 40-jährige Fernwärmenetz in Horgen wird saniert. Rund 2600 Haushalte sind an dieses Netz angeschlossen. Die Sanierung kostet 73 Millionen Franken. Die Massnahme ist entscheidend für eine zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung in der Gemeinde.
Gesundheitswesen und Spitäler
Sicherheiten für das Spital Männedorf
Acht Aktionärsgemeinden – Männedorf, Erlenbach, Herrliberg, Hombrechtikon, Küsnacht, Meilen, Stäfa und Uetikon am See – haben dem Spital Männedorf Sicherheiten von 70 Millionen Franken zugesprochen. Das Spital muss eine Anleihe erneuern. Die Zahlungsunfähigkeit des Spitals Wetzikon hatte das Vertrauen in den Spitalsektor erschüttert. Für Regionalspitäler ohne Staatsgarantie ist es seither schwieriger, auf dem Kapitalmarkt Geld zu beschaffen. Die Zustimmung der Gemeinden ist ein wichtiges Signal für die Stabilität des Spitals Männedorf.
Diese Unterstützung ist entscheidend für die langfristige finanzielle Sicherheit des Spitals und somit für die Gesundheitsversorgung der Region. Es zeigt die Solidarität der Gemeinden mit ihrer lokalen Spitalinfrastruktur.
Herausforderungen für Regionalspitäler
- Fehlende Staatsgarantien erschweren die Kapitalbeschaffung.
- Der Fall Wetzikon erhöhte die Unsicherheit bei Investoren.
- Regionale Spitäler sind auf die Unterstützung ihrer Trägergemeinden angewiesen.
Weitere wichtige Abstimmungen
Männedorf tritt ARA Meilen bei
Die Gemeinden Meilen, Männedorf, Herrliberg und Uetikon am See befürworteten den Beitritt Männedorfs zum Zweckverband der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Meilen. Zudem stimmten sie dem Ausbau der ARA für 32 Millionen Franken zu. Dies optimiert die Abwasserentsorgung in der Region.
Sanierung der ARA Rüti
Bubikon und Dürnten werden ihre Abwasserreinigungsanlagen an die ARA Rüti anschliessen. Die ARA Rüti wird für über 52 Millionen Franken saniert. Dies führt zu einer effizienteren und umweltfreundlicheren Abwasserbehandlung für die beteiligten Gemeinden.
Schul- und Wohnbauprojekte
- Schlieren: Die 50-jährige Schulanlage Kalktarren wird für gut 45 Millionen Franken saniert und erweitert.
- Thalwil: Im Quartier Breiteli Nord entstehen 58 günstige Wohnungen für 34 Millionen Franken.
- Wetzikon: Die Primarschulanlage Bühl wird für gut 22 Millionen Franken saniert. Das Strandbad Auslikon erhält eine Erneuerung für sechs Millionen Franken.
- Winterthur: Ein weiteres Velo-Parkhaus mit 750 Gratisabstellplätzen wird beim Bahnhof Winterthur eröffnet. Die Stadt zahlt dafür in den nächsten 20 Jahren 5.5 Millionen Franken Miete an die Versicherung Axa. Der Ja-Anteil betrug knapp 54 Prozent. Zudem wird das Primarschulhaus Langwiesen für 36 Millionen Franken saniert.
Stadt Zürich: Parkkarten und Laubbläser
Die Stimmberechtigten in der Stadt Zürich haben unter anderem über Parkkarten, Laubbläser und ein günstiges ÖV-Abo abgestimmt. Die Resultate dieser städtischen Abstimmungen wurden separat kommuniziert und zeigten ebenfalls klare Tendenzen bei Umwelt- und Verkehrsthemen.





