Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat wichtige Vorarbeiten auf der Autobahn A1 zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen abgeschlossen. Diese Massnahmen sind Teil eines umfassenden Projekts zur Verbesserung des Verkehrsflusses und des Lärmschutzes auf diesem stark frequentierten Abschnitt. Die Hauptarbeiten für die dauerhafte Umnutzung der Pannenstreifen und weitere Infrastrukturprojekte sollen voraussichtlich im Jahr 2028 beginnen.
Wichtige Punkte
- Die A1 zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen ist der meistbefahrene Strassenabschnitt der Schweiz.
- Vorarbeiten für Pannenstreifenumnutzung und Lärmschutz sind planmässig abgeschlossen.
- Die Fussgängerunterführung Brandholzweg wurde verlängert und wieder geöffnet.
- Am Autobahnanschluss Wallisellen wurden Anpassungen zur Erhöhung der Sicherheit für Fussgänger und Velofahrende vorgenommen.
- Hauptarbeiten zur Verkehrsoptimierung starten voraussichtlich ab 2028.
Hintergrund des Projekts: Der meistbefahrene Abschnitt
Die Autobahn A1 zwischen den Verzweigungen Zürich-Nord und Brüttisellen ist der meistbefahrene Strassenabschnitt der Schweiz. Täglich passieren Zehntausende Fahrzeuge diesen Bereich, was regelmässig zu Überlastungen führt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das ASTRA ein mehrstufiges Projekt ins Leben gerufen.
Bereits in den Jahren 2017 bis 2021 wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehörte die Erneuerung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung. Zudem wurde ein digitales Verkehrsmanagementsystem eingeführt. Dieses System ermöglicht eine Geschwindigkeitsharmonisierung und eine effiziente Gefahrenwarnung. Im Rahmen dieser ersten Phase wurden 42 neue Signalportale installiert, um den Verkehr besser zu steuern und die Sicherheit zu erhöhen.
Faktencheck
- 42 neue Signalportale wurden zwischen 2017 und 2021 installiert.
- Die A1 Zürich-Nord–Brüttisellen ist der meistbefahrene Strassenabschnitt der Schweiz.
Dauerhafte Umnutzung der Pannenstreifen
Ein zentraler Bestandteil des aktuellen Folgeprojekts ist die dauerhafte Umnutzung der Pannenstreifen in beiden Fahrtrichtungen. Diese Massnahme soll den Verkehrsfluss weiter optimieren und die Kapazität der Autobahn erhöhen. Neben der Pannenstreifenumnutzung sind auch weitere Massnahmen zum Umwelt- und Lärmschutz geplant. Dazu gehört der Bau von zusätzlichen Lärmschutzwänden, um die Anwohner zu entlasten.
Für die Realisierung dieser Pläne ist die Erstellung von 20 weiteren Signalportalen vorgesehen. Diese Portale sind für die Anzeige von Verkehrsinformationen und Geschwindigkeitsbegrenzungen unerlässlich, insbesondere wenn die Pannenstreifen für den regulären Verkehr freigegeben werden. Die Hauptarbeiten für diese weitreichenden Veränderungen sollen voraussichtlich ab dem Jahr 2028 beginnen. Die jetzt abgeschlossenen Vorarbeiten schaffen die notwendigen Grundlagen dafür.
Hintergrundinformation
Die Umnutzung von Pannenstreifen zu temporären Fahrspuren ist eine gängige Methode, um die Kapazität von Autobahnen bei hohem Verkehrsaufkommen zu erhöhen. Dies erfordert jedoch eine komplexe digitale Steuerung und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Wichtige Vorarbeiten abgeschlossen
Fussgängerunterführung Brandholzweg wieder offen
Von Januar bis Anfang August 2025 wurden im Bereich des Nationalstrassen-Stützpunkts Wallisellen wichtige bauliche Massnahmen durchgeführt. Eine neue Stützmauer wurde erstellt und die Fussgängerunterführung Brandholzweg verlängert. Das ASTRA bestätigt, dass diese Arbeiten eine Grundvoraussetzung für die spätere Einrichtung der Pannenstreifenumnutzung in Richtung Winterthur/St.Gallen waren.
Die neue Stützmauer, die zwischen der Nationalstrasse und dem parallel verlaufenden Feldweg liegt, hat eine Länge von 130 Metern. Die Unterführung selbst wurde in südlicher Richtung um 1,5 Meter verlängert. Während der Bauzeit waren der Feldweg und die Unterführung zeitweise gesperrt. Eine Umleitung wurde für Fussgänger und Velofahrende eingerichtet. Die Arbeiten wurden fristgerecht und sogar leicht vorzeitig abgeschlossen. Sowohl die Unterführung als auch der Feldweg sind seitdem wieder vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mehr Sicherheit am Autobahnanschluss Wallisellen
Ein weiterer Fokus der Vorarbeiten lag auf der Erhöhung der Sicherheit für Fussgänger und Velofahrende. Am Autobahnanschluss Wallisellen wurde im Sommer 2025 die Querungsstelle des Fuss- und Velowegs über die Auffahrtsrampe Richtung St. Gallen angepasst. Ziel dieser Massnahme ist es, dass Fussgänger und Velofahrende von herannahenden Fahrzeugen früher und besser erkannt werden.
Dazu wurde ein vorgezogener, baulich abgetrennter Wartebereich eingerichtet. Diese Anpassungen sind das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit der Stadt Dübendorf und tragen massgeblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in diesem Bereich bei. Die Massnahmen sind Teil des Gesamtkonzepts, die Infrastruktur nicht nur für den motorisierten Verkehr, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten.
Einblick in die Bauleitung: Interview mit Dario Dedic
Dario Dedic, Bauleiter bei den Vorarbeiten zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen, gab Einblicke in seine Aufgaben und die Herausforderungen des Projekts.
«Ich überprüfe in Vertretung der Bauherrschaft – dem Bundesamt für Strassen – die Qualität der ausgeführten Arbeiten, die Einhaltung der Termine und der Kosten. Mein Job ist sehr vielseitig. Es gibt viel zu organisieren, man muss flexibel sein und gerne mit Menschen zusammenarbeiten.»
Dedic betont die Notwendigkeit von Teamarbeit und Flexibilität in seinem Berufsfeld. Auf die Frage nach möglichen Konflikten bei der Kontrolle anderer antwortete er: «Ab und zu gibt es Diskussionen. Letztlich möchten aber alle Beteiligten ein Bauprojekt erfolgreich abschliessen und ziehen deshalb am gleichen Strick. Ich mache diesen Job seit 17 Jahren und bin in dieser Zeit erst einmal richtig laut geworden.» Dies unterstreicht die professionelle und lösungsorientierte Arbeitsweise auf der Baustelle.
Umgang mit unvorhergesehenen Problemen
Die Baustelle unter laufendem Verkehr birgt spezifische Schwierigkeiten. Dedic berichtete von einem häufigen Problem: «Wir kamen gut voran und konnten alle Arbeiten fahrplanmässig abschliessen. Man muss aber immer mit Überraschungen rechnen. Kürzlich wurde bei Bohrungen eine Werkleitung getroffen, weil die Jahrzehnte alten Werkleitungspläne nicht korrekt waren. Das ist übrigens ein häufiges Problem.» Solche Vorkommnisse erfordern schnelles Handeln und Anpassungsfähigkeit der Bauteams.
Sicherheit auf der Baustelle
Die Sicherheit ist auf Baustellen unter laufendem Verkehr von grösster Bedeutung. «Die Anforderungen an die Sicherheit sind sehr hoch. Die Baustellen werden mit Schutzelementen wie Leitbaken oder Schutzwänden gesichert», erklärte Dedic. Er fügte hinzu: «Man darf sich aber nie in falscher Sicherheit wiegen und muss den Kopf immer bei der Sache haben.» Dies zeigt, dass trotz aller Vorkehrungen die ständige Aufmerksamkeit aller Beteiligten entscheidend ist, um Unfälle zu vermeiden und den reibungslosen Ablauf der Arbeiten zu gewährleisten.
Die erfolgreiche Durchführung dieser Vorarbeiten legt den Grundstein für die kommenden Hauptarbeiten, die darauf abzielen, die A1 zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen für die Zukunft zu wappnen und den Verkehrsfluss sowie die Sicherheit nachhaltig zu verbessern.





