Das Busdepot Grüzefeld in Winterthur steht vor einer signifikanten Erweiterung. Die Stadt Winterthur investiert rund 5 Millionen Franken in den Bau einer neuen Abstellhalle, um dem wachsenden Platzbedarf der Stadtbusflotte gerecht zu werden. Diese Massnahme ist notwendig, da die aktuelle Kapazität des Depots mit 99 Fahrzeugen ausgeschöpft ist und weitere Busse in den kommenden Jahren angeschafft werden.
Die Fertigstellung der neuen Halle ist für Mitte Dezember 2026 geplant. Sie soll die Unterbringung von zusätzlichen Gelenk- und Doppelgelenkbussen ermöglichen und damit den Betrieb des Stadtbusses Winterthur für die nächsten Jahre sichern. Trotz dieser Erweiterung wird bereits nach einem zweiten Depotstandort gesucht, um den langfristigen Bedarf zu decken.
Wichtige Fakten
- Erweiterung des Busdepots Grüzefeld in Winterthur geplant.
- Investition von 5 Millionen Franken für eine neue Abstellhalle.
- Fertigstellung der Halle bis Dezember 2026.
- Die neue Halle bietet Platz für 15 Gelenk- oder 9 Doppelgelenkbusse.
- Langfristig wird ein zweiter Depotstandort gesucht.
Hintergrund der Erweiterung
Die aktuelle Busflotte von Stadtbus Winterthur umfasst 99 Fahrzeuge. Diese Anzahl hat das Busdepot Grüzefeld an seine Kapazitätsgrenze gebracht. Mit der zunehmenden Bevölkerung und dem damit verbundenen Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Winterthur ist eine Vergrösserung der Flotte unvermeidlich.
Bis zum Jahr 2035 plant Stadtbus Winterthur, weitere Busse anzuschaffen. Zudem werden einige ältere Modelle durch längere Doppelgelenk-Trolleybusse ersetzt. Diese neuen, grösseren Fahrzeuge benötigen mehr Stellfläche, was die Erweiterung des Depots dringend macht.
Faktencheck
- Aktuelle Flottengrösse: 99 Busse.
- Geplante Erweiterungskapazität: 15 Gelenk- oder 9 Doppelgelenkbusse.
- Die Kosten für den Betrieb der neuen Halle trägt der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV).
Details zum Neubauprojekt
Die neue Abstellhalle wird westlich des bestehenden Depots auf einem städtischen Grundstück errichtet. Die Planung sieht eine unbeheizte Halle vor. Dies trägt zur Reduzierung der Betriebskosten bei. Für die Versorgung der Trolleybusse werden Oberleitungen installiert.
Ein weiteres wichtiges Element des Neubaus ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Halle. Diese Anlage soll zur nachhaltigen Stromversorgung beitragen und die Betriebskosten weiter senken. Die Integration erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Schritt für die Stadt Winterthur.
Stefan Fritschi, Stadtrat und Vorsteher des Departements Technische Betriebe, erklärte die Entscheidung für eine überdachte Halle: „Durch das Dach können wir Betriebskosten sparen. Stünden die Busse einfach draussen, müsste man patrouillierendes Sicherheitspersonal aufbieten. Im Winter falle Extraarbeit für das Personal an, etwa um Scheiben abzukratzen. Ausserdem hätten die Fahrzeuge eine längere Lebensdauer, wenn man sie in einer Halle zwischenlagert.“
Vorteile einer überdachten Halle
Die Entscheidung, eine überdachte Halle statt einfacher Aussenparkplätze zu bauen, ist finanziell begründet. Ursprünglich war die Umgestaltung von bestehenden Parkplätzen zu Busparkplätzen für 35 Buseinheiten zu Kosten von 1,5 Millionen Franken geplant. Die überdachte Lösung ist zwar teurer in der Anschaffung, bietet aber langfristige Vorteile.
Ein wesentlicher Vorteil ist die Reduzierung der Betriebskosten. Busse, die in einer Halle abgestellt sind, benötigen kein durchgehendes Sicherheitspersonal zur Bewachung im Freien. Im Winter entfällt zudem die aufwendige und zeitintensive Arbeit des Scheibenkratzens, was die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge erhöht und Personalkosten spart.
Darüber hinaus verlängert die Lagerung in einer Halle die Lebensdauer der Fahrzeuge. Busse sind weniger der Witterung ausgesetzt, was den Verschleiss reduziert und Wartungskosten minimiert. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung der städtischen Investitionen in die Busflotte.
Zusätzliche Informationen
Die Parkplätze neben dem Depot waren ursprünglich an Private vermietet. Diese Flächen werden nun für die Erweiterung des Busdepots genutzt. Die Umgestaltung dieser Flächen ist Teil des Gesamtkonzepts zur Optimierung der Infrastruktur für Stadtbus Winterthur.
Langfristige Planung und Suche nach einem zweiten Standort
Trotz der geplanten Erweiterung des Busdepots Grüzefeld ist der Stadtrat von Winterthur sich bewusst, dass der gewonnene Platz langfristig nicht ausreichen wird. Das anhaltende Wachstum von Stadt und Bevölkerung führt zu einem kontinuierlich steigenden Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Aus diesem Grund sucht Stadtbus Winterthur bereits seit mehreren Jahren aktiv nach einem zweiten Depotstandort. Ein zusätzlicher Standort würde die Betriebsflexibilität erhöhen und die Kapazitätsprobleme nachhaltig lösen.
Bisher gibt es noch keine definitiven Ergebnisse bezüglich eines neuen Standorts. Stadtrat Stefan Fritschi betonte, dass die Öffentlichkeit informiert wird, sobald konkrete Fortschritte erzielt werden. Die Suche nach einer geeigneten Fläche ist ein komplexer Prozess, der Zeit und sorgfältige Planung erfordert.
Warum ein zweiter Standort notwendig ist
- Bevölkerungswachstum: Winterthur ist eine wachsende Stadt, was eine höhere Nachfrage nach öffentlichem Verkehr bedeutet.
- Flottenvergrösserung: Die Busflotte wird kontinuierlich erweitert und modernisiert, um den Anforderungen gerecht zu werden.
- Betriebliche Effizienz: Zwei Depots können die Logistik optimieren und die Reaktionszeiten verkürzen.
- Strategische Reserve: Ein zweiter Standort bietet im Falle von Störungen oder Wartungsarbeiten am Hauptdepot eine wichtige Ausweichmöglichkeit.
Die Investition von 5 Millionen Franken in das Busdepot Grüzefeld ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs in Winterthur. Gleichzeitig zeigt die aktive Suche nach einem zweiten Standort die Weitsicht der Stadtverwaltung, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden und die Mobilität der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten.





