Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Inneren, besuchte am Donnerstag, dem 9. Oktober, das Kantonsspital Frauenfeld. Ihr dreistündiger Besuch diente dem direkten Austausch mit der Leitung der thurmed Gruppe und der Besichtigung des Spitalalltags. Dabei informierte sie sich über die Spitalpolitik des Kantons Thurgau sowie über innovative Ansätze in der Patientenversorgung und Digitalisierung.
Wichtige Erkenntnisse
- Bundesrätin Baume-Schneider lobte Thurgauer Spitalpolitik für kreative Lösungen.
- Die thurmed Gruppe erzielt schweizweit bessere Ergebnisse als andere öffentliche Spitäler.
- Fokus auf ambulante Angebote wie stationsäquivalente Behandlung in der Psychiatrie.
- Digitalisierung und Prozessinnovationen wie «Serve on Demand» verbessern Effizienz und Patientenzufriedenheit.
- Klare Rollenverteilung zwischen Politik und Spitalführung ist entscheidend für den Erfolg.
Einblick in die Thurgauer Spitalpolitik
Regierungsrat Urs Martin, Verwaltungsratspräsident Carlo Parolari und CEO Rolf Zehnder empfingen Bundesrätin Baume-Schneider. Sie erläuterten ihr die Grundzüge der Thurgauer Spitalpolitik. Diese zeichnet sich durch eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten aus.
Der Grosse Rat legt gemäss dieser Politik ausschliesslich die gesetzlichen Rahmenbedingungen fest. Die Regierung hingegen greift nicht in die operative Spitalführung ein. Stattdessen definiert sie eine über mehrere Jahre konstante Eigentümerstrategie.
Hintergrund der thurmed Gruppe
Die thurmed Gruppe ist ein Zusammenschluss von öffentlichen Spitälern und Gesundheitsinstitutionen im Kanton Thurgau. Sie umfasst unter anderem das Kantonsspital Frauenfeld und die Psychiatrischen Dienste Thurgau. Ihr Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige und effiziente Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Die Gruppe ist bekannt für ihre im schweizweiten Vergleich guten Ergebnisse.
Auf dieser stabilen Basis entwickeln Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die Strategie der thurmed Gruppe und ihrer Tochterunternehmen. Sie stellen zudem deren operative Führung sicher. Für den betrieblichen Erfolg sind eine gute Kommunikationskultur und eine klare Rollenzuordnung zwischen diesen Akteuren von grosser Bedeutung.
Innovationen in der Patientenversorgung
Während des Rundgangs durch das Spital informierte sich die Bundesrätin über verschiedene innovative Projekte. Ein zentrales Thema war der Ersatz traditioneller stationärer Angebote durch ambulante Alternativen. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Psychiatrischen Dienste Thurgau.
Ein Beispiel hierfür ist die stationsäquivalente Behandlung. Die Psychiatrische Klinik Münsterlingen hat in diesem Rahmen sechs stationäre Betten durch acht betreute Plätze zu Hause ersetzt. Diese Umstellung führt zu tieferen Kosten und bietet den betroffenen Patientinnen und Patienten Vorteile, da sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.
Faktencheck: Ambulante Behandlung
- Kostenersparnis: Ambulante Angebote sind oft kostengünstiger als stationäre Behandlungen.
- Patientenwohl: Viele Patienten profitieren von der Behandlung im eigenen Zuhause, was die Genesung fördern kann.
- Ressourcenoptimierung: Spitalbetten werden für komplexere Fälle freigehalten.
Digitalisierung und Effizienzsteigerung
Ein weiterer Schwerpunkt des Besuchs war die Digitalisierung innerhalb der thurmed Gruppe. Die Bundesrätin erhielt Einblicke in laufende Digitalisierungsprojekte, die die Effizienz der Spitalabläufe verbessern sollen. Zudem wurde ihr eine spezifische Prozessinnovation im Bereich der Hotellerie vorgestellt: «Serve on Demand».
Dieses System ermöglicht den Patientinnen und Patienten eine zeitlich flexible Essensbestellung über den ganzen Tag. Es passt sich somit besser an deren individuelle Bedürfnisse an. Gleichzeitig trägt es dazu bei, die Betriebskosten zu senken und den Food Waste zu reduzieren. Frau Baume-Schneider nutzte die Gelegenheit, das Menü aus der Spitalküche persönlich zu probieren.
Lob für Thurgauer Ansätze
Nach ihrem Besuch äusserte sich Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider positiv über die thurmed Gruppe und die Thurgauer Spitalpolitik.
«Eine gute Gesundheitsversorgung braucht eine nachhaltige Finanzierung. Im Kanton Thurgau haben die Politik und die Spitalgruppe im Dialog kreative Lösungen gefunden, welche die Qualität der Versorgung und die Patientensicherheit stärken.»
Diese Aussage unterstreicht die Wertschätzung für den pragmatischen und lösungsorientierten Ansatz im Thurgau.
Wichtige Zahlen zur thurmed Gruppe
- Bettenreduktion: In der Psychiatrie wurden 6 Betten durch 8 ambulante Plätze ersetzt.
- Kostensenkung: Durch «Serve on Demand» werden Kosten und Lebensmittelverschwendung reduziert.
- Bessere Ergebnisse: Die thurmed Gruppe schneidet schweizweit überdurchschnittlich gut ab.
Rolf Zehnder, CEO der thurmed Gruppe und der Spital Thurgau AG, bedankte sich für den Besuch der Bundesrätin.
«Wir haben den unkomplizierten Besuch der Bundesrätin, verbunden mit ihrem grossen Interesse an der thurmed Gruppe und der Spital Thurgau AG sehr geschätzt. Frau Bundesrätin Baume-Schneider zeigte uns damit auch, dass die langjährige Arbeit einer ganzen Generation von Mitarbeitenden, Führungscrew und der umsichtigen Thurgauer Politik über die Kantonsgrenzen hinaus beachtet wird.»
Der Besuch der Bundesrätin unterstreicht die Bedeutung der thurmed Gruppe als Modell für eine erfolgreiche und patientenorientierte Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Die Kombination aus klarer politischer Strategie, operativer Eigenverantwortung und Innovationsbereitschaft scheint ein Erfolgsfaktor zu sein.
Die thurmed Gruppe wird ihren Weg der Weiterentwicklung und Optimierung der Patientenversorgung fortsetzen. Der Fokus liegt weiterhin auf der Nutzung digitaler Möglichkeiten und der Stärkung ambulanter Angebote.





