Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Zürich und Winterthur auf vier Spuren offiziell genehmigt. Dieses Milliardenprojekt beinhaltet den Bau eines neun Kilometer langen Brüttenertunnels, der als zentrales Element die Kapazität der wichtigen Verbindung deutlich erhöhen soll. Die ersten Bauarbeiten könnten bereits im Jahr 2026 beginnen.
Trotz über 200 eingegangenen Einsprachen wurde die Plangenehmigung erteilt. Das BAV teilte mit, dass ein Grossteil der Einwände bereinigt werden konnte. Das Projekt zielt darauf ab, die Reisezeiten im Fernverkehr zu verkürzen und gleichzeitig mehr Verbindungen im Regionalverkehr anzubieten.
Wichtige Punkte
- Der Bund genehmigte den vierspurigen Ausbau der Bahnstrecke Zürich-Winterthur.
- Ein neun Kilometer langer Brüttenertunnel bildet das Herzstück des Projekts.
- Die geplanten Baukosten belaufen sich auf rund 3,3 Milliarden Franken.
- Erste Bauarbeiten sind für 2026 vorgesehen, die Inbetriebnahme für 2037.
- Über 200 Einsprachen wurden eingereicht und grösstenteils geklärt.
Genehmigung trotz Einsprachen erteilt
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Plangenehmigung für das Grossprojekt erteilt. Dies gab das Amt am Dienstag bekannt. Gegen das Vorhaben waren mehr als 200 Einsprachen eingegangen. Laut BAV wurden diese Einwände jedoch mehrheitlich beigelegt. Die Genehmigung ist ein wichtiger Schritt für die Realisierung des Projekts.
Die Möglichkeit, die Plangenehmigung vor dem Bundesverwaltungsgericht anzufechten, besteht weiterhin. Dies könnte den Zeitplan für den Baubeginn beeinflussen. Aktuell wird jedoch davon ausgegangen, dass die Arbeiten wie geplant starten können, sofern es keine weiteren rechtlichen Verzögerungen gibt.
Faktencheck: Brüttenertunnel
- Länge: 9 Kilometer
- Funktion: Kernstück des vierspurigen Ausbaus
- Standort: Zwischen Dietlikon und Winterthur
- Zweck: Erhöhung der Kapazität und Verkürzung der Reisezeiten
Kosten und Zeitplan des Milliardenprojekts
Die Gesamtkosten für den Ausbau der Bahnstrecke Zürich-Winterthur werden auf rund 3,3 Milliarden Franken geschätzt. Diese Investition wurde vom Parlament bereits im Jahr 2019 beschlossen. Die Finanzierung ist somit gesichert und bildet die Grundlage für die umfangreichen Bauarbeiten.
Der Zeitplan sieht vor, dass die ersten Bauarbeiten im Jahr 2026 beginnen. Die Inbetriebnahme der neuen vierspurigen Verbindung ist für das Jahr 2037 geplant. Dies bedeutet eine Bauzeit von etwa elf Jahren, die eine sorgfältige Koordination erfordert.
„Die Kapazitätssteigerung auf dieser wichtigen Achse ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Schweizer Bahnnetzes“, erklärte ein Sprecher des BAV.
Auswirkungen auf den Verkehr
Der Ausbau hat weitreichende Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region Zürich und darüber hinaus. Im Fernverkehr werden kürzere Reisezeiten erwartet. Dies betrifft insbesondere Pendler und Reisende zwischen den beiden grossen Städten Zürich und Winterthur.
Im Regionalverkehr soll es eine Zunahme der Verbindungen geben. Dies entlastet bestehende Strecken und bietet den Fahrgästen mehr Flexibilität und Auswahl. Die gesamte Region profitiert von einer verbesserten Anbindung und einer effizienteren Nutzung des Schienennetzes.
Hintergrund: Verkehr '45
Das Projekt war von der kürzlich vorgestellten Überprüfung «Verkehr '45» nicht betroffen. Diese Überprüfung befasste sich mit langfristigen Strategien für die Entwicklung des Schweizer Verkehrssystems. Der Ausbau Zürich-Winterthur wurde bereits zuvor als prioritär eingestuft und beschlossen, was seine Bedeutung unterstreicht.
Bedeutung für die Region
Die Bahnstrecke Zürich-Winterthur ist eine der am stärksten frequentierten Bahnverbindungen der Schweiz. Sie verbindet die grösste Stadt des Landes mit einer wichtigen regionalen Metropole. Ein Engpass auf dieser Strecke hat direkte Auswirkungen auf das gesamte Schweizer Bahnnetz.
Der vierspurige Ausbau schafft die notwendige Infrastruktur, um das steigende Passagieraufkommen zu bewältigen. Prognosen zeigen, dass die Nachfrage nach Bahnreisen in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Dieses Projekt trägt massgeblich dazu bei, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Technische Details des Brüttenertunnels
Der Brüttenertunnel wird eine Länge von neun Kilometern haben. Er wird eine direkte Verbindung schaffen, die die bestehenden Engpässe umgeht. Der Tunnel ist so konzipiert, dass er zwei zusätzliche Gleise aufnehmen kann, wodurch die Kapazität der Strecke verdoppelt wird. Die Planung berücksichtigt modernste Sicherheitsstandards und Umweltschutzauflagen.
Die Bauarbeiten für den Tunnel sind technisch anspruchsvoll. Sie erfordern den Einsatz spezialisierter Tunnelbohrmaschinen und eine präzise Logistik. Das Projekt umfasst auch Anpassungen an den Zufahrtsstrecken und den Bahnhöfen in Dietlikon und Winterthur.
Nächste Schritte und mögliche Herausforderungen
Nach der Genehmigung durch das BAV besteht noch die Möglichkeit einer Anfechtung vor dem Bundesverwaltungsgericht. Sollten Einsprachen dort weiterverfolgt werden, könnte dies den geplanten Baubeginn im Jahr 2026 verzögern. Das BAV ist jedoch zuversichtlich, dass das Projekt termingerecht umgesetzt werden kann.
Die Koordination der Bauarbeiten mit dem laufenden Bahnbetrieb wird eine grosse Herausforderung darstellen. Es sind temporäre Fahrplananpassungen und Ersatzverkehrsmassnahmen zu erwarten, um die Auswirkungen auf die Pendler so gering wie möglich zu halten. Informationen dazu werden frühzeitig kommuniziert.
Projekt auf einen Blick
- Beschluss Parlament: 2019
- Plangenehmigung: Bundesamt für Verkehr (BAV)
- Geplanter Baubeginn: 2026
- Geplante Inbetriebnahme: 2037
- Kosten: ca. 3,3 Milliarden Franken
Die Realisierung dieses Projekts ist ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung der Schweizer Bahninfrastruktur. Es stärkt die Verbindung zwischen Zürich und Winterthur und trägt zur nachhaltigen Mobilität in der Region bei. Die Bevölkerung wird von schnelleren und zuverlässigeren Bahnverbindungen profitieren.





