Die Stimmbevölkerung in Winterthur hat dem Bau eines unterirdischen Veloparkhauses mit 750 Stellplätzen im Neuwiesenquartier zugestimmt. Das Projekt, welches 5,5 Millionen Franken kostet, erhielt eine Mehrheit von 54 Prozent der Stimmen. Dieser Entscheid soll die angespannte Parkplatzsituation für Fahrräder rund um den Bahnhof Winterthur entlasten.
Die Planung sieht vor, die neuen Parkmöglichkeiten unter einer Liegenschaft der Versicherung AXA an der Paulstrasse zu realisieren. Obwohl drei Stadtkreise die Vorlage ablehnten, sorgte der bevölkerungsreichste Kreis Altstadt für das entscheidende Ja.
Wichtige Punkte
- Winterthur baut ein unterirdisches Veloparking mit 750 Plätzen.
- Das Projekt kostet 5,5 Millionen Franken für Ausbau und Miete über 20 Jahre.
- Die Stimmbeteiligung führte zu einem Ja von 54 Prozent.
- Drei Stadtkreise stimmten dagegen, der Kreis Altstadt sicherte die Mehrheit.
Hintergrund und Notwendigkeit der neuen Veloparkplätze
Die Nachfrage nach sicheren und gut gelegenen Veloparkplätzen in Winterthur hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Besonders in der Nähe des Bahnhofs sind die oberirdischen Abstellmöglichkeiten während der Pendlerzeiten oft vollständig belegt. Die Stadt Winterthur rechnet in den kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg des Veloverkehrs und damit auch des Bedarfs an Parkmöglichkeiten.
Der Platzmangel im öffentlichen Raum ist ein zentrales Problem. Daher entschied sich die Stadtverwaltung für eine unterirdische Lösung. Die Wahl fiel auf eine ehemalige Tiefgarage des Versicherers AXA an der Paulstrasse. Diese Lage gilt als ideal, da sie sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet.
Faktencheck
- 750 neue Veloparkplätze werden geschaffen.
- Die Kosten belaufen sich auf 5,5 Millionen Franken.
- Dieser Betrag deckt den Ausbau und die Miete für die nächsten 20 Jahre ab.
- Die Nutzung der Parkplätze soll für die Bürger kostenfrei sein.
Das Abstimmungsergebnis im Detail
Die Abstimmung über das Projekt war bis zuletzt spannend. Am frühen Nachmittag zeichnete sich noch kein klares Bild ab. Mehrere Stadtkreise zeigten unterschiedliche Tendenzen. Die Stadtkreise Wülflingen, Töss und Seen lehnten die Vorlage mit 52 bis 54 Prozent ab. Dies zeigte, dass es in Teilen der Bevölkerung Vorbehalte gab.
Im Gegensatz dazu sprachen sich die Kreise Veltheim und Mattenbach deutlich für das Projekt aus. In Veltheim betrug die Zustimmung 62,2 Prozent, in Mattenbach 56,1 Prozent. Diese regionalen Unterschiede verdeutlichten die heterogene Meinung innerhalb der Stadt.
"Die Situation bei den Veloparkplätzen am Bahnhof ist seit Langem angespannt. Mit diesem Projekt schaffen wir dringend benötigten Raum und fördern den Veloverkehr in Winterthur."
Die Rolle des Kreises Altstadt
Der bevölkerungsreichste Kreis Altstadt spielte eine entscheidende Rolle für das Gesamtergebnis. Mit einer Zustimmung von über 62 Prozent gab dieser Kreis den Ausschlag zugunsten des Veloparkhauses. Auch Oberwinterthur trug mit 52,5 Prozent Ja-Stimmen zum positiven Ausgang bei. Am Ende resultierte ein stadtweites Ja von 54 Prozent.
Hintergrund zur Abstimmung
Ein bürgerliches Minderheitsreferendum im Winterthurer Stadtparlament hatte die Abstimmung erst möglich gemacht. Die Gegner des Projekts kritisierten vor allem die hohen Kosten von 5,5 Millionen Franken für Ausbau und Miete. Sie argumentierten, dass andere Lösungen geprüft werden sollten.
Die Befürworter hingegen betonten die Notwendigkeit der Investition, um die Attraktivität des Velos als Verkehrsmittel zu erhalten und zu steigern. Sie verwiesen auf die prognostizierte Zunahme des Veloverkehrs und den begrenzten Platz.
Ausblick und Auswirkungen für Winterthur
Die Genehmigung des Veloparkhauses ist ein wichtiger Schritt für die Infrastruktur Winterthurs. Es wird erwartet, dass die neuen 750 Plätze die Parkplatzsituation am Bahnhof erheblich verbessern. Dies könnte dazu beitragen, dass mehr Menschen das Velo für ihre täglichen Wege nutzen.
Das Projekt unterstreicht das Engagement der Stadt Winterthur für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Durch die Schaffung attraktiver und sicherer Abstellmöglichkeiten wird der Veloverkehr weiter gefördert. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt.
Weitere Projekte zur Veloförderung
Die Stadt plant auch in anderen Bereichen, die Infrastruktur für Velofahrer zu verbessern. Dazu gehören der Ausbau von Velowegen und die Installation weiterer Abstellanlagen an strategisch wichtigen Orten. Die Integration des Velos in das Gesamtverkehrskonzept von Winterthur ist ein langfristiges Ziel.
Die nun beschlossenen unterirdischen Parkplätze sind ein zentraler Baustein in dieser Strategie. Sie bieten nicht nur Schutz vor Witterung, sondern auch ein höheres Mass an Sicherheit für abgestellte Fahrräder. Dies ist ein wichtiger Faktor für Pendler, die ihre hochwertigen Velos sicher abstellen möchten.
- Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und des Veloverkehrs.
- Reduzierung von Verkehrsstau und Emissionen.
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum.
- Stärkung der Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung.
Laut Stadtverwaltung wird der Bau des Veloparkhauses voraussichtlich in den nächsten Monaten beginnen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für die kommenden Jahre geplant. Die Bürger können sich auf eine deutliche Entlastung der Veloparkplatzsituation freuen.
Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie Winterthur auf die wachsenden Bedürfnisse einer modernen Stadt reagiert. Es zeigt, dass Investitionen in nachhaltige Mobilität von der Bevölkerung mitgetragen werden, auch wenn die Kosten beträchtlich sind.





