Das historische Glattwehr am Ausfluss des Greifensees, ein Bauwerk aus dem Jahr 1891, wird umfassend saniert. Die Baudirektion des Kantons Zürich hat die Pläne bekannt gegeben. Ziel ist es, das Wehr zu instand zu setzen, eine neue Brücke zu errichten und die angrenzenden Uferbereiche ökologisch aufzuwerten. Das Projekt verbessert die Infrastruktur und fördert die Biodiversität in der Region.
Wichtige Punkte
- Das Glattwehr von 1891 wird sorgfältig saniert.
- Eine neue, breitere Brücke entsteht mit einer Aussichtsplattform.
- Die Uferbereiche werden naturnah gestaltet, um Flora und Fauna zu unterstützen.
- Die Bauarbeiten sind von August 2026 bis Juni 2027 geplant.
- Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Franken.
Umfassende Instandsetzung des historischen Wehrs
Das Glattwehr, das seit 1891 den Abfluss des Greifensees reguliert, wird einer gründlichen Sanierung unterzogen. Die Baudirektion des Kantons Zürich betont, dass dabei das ursprüngliche Erscheinungsbild des Bauwerks erhalten bleibt. Dies beinhaltet die Demontage und den Wiedereinbau der Wehrbrücke sowie der Wehrverschlüsse nach deren Totalsanierung.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Wiederherstellung der Schleuse in der Mitte des Wehrs. Diese war bisher mit Erdreich aufgefüllt. Zukünftig wird sie teilweise begehbar sein, bleibt aber weiterhin für die Schifffahrt geschlossen. Diese Massnahme ist Teil des Bestrebens, das historische Erbe zu bewahren und gleichzeitig die Zugänglichkeit für Fussgänger zu verbessern.
Faktencheck
- Baujahr des Glattwehrs: 1891
- Geplante Bauzeit: August 2026 bis Juni 2027
- Projektkosten: Rund 3 Millionen Franken
- Finanzierungsanteil Kanton Zürich: 60 Prozent
- Finanzierungsanteil Standortgemeinden: 40 Prozent
Neue Brücke mit Aussichtsplattform
Die bestehende Brücke über die Glatt wird durch einen neuen, breiteren Übergang ersetzt. Diese Neugestaltung ist darauf ausgelegt, den Komfort für Nutzer des beliebten Rundwegs am Greifensee zu erhöhen. Die neue Brücke wird eine Plattform zum Verweilen bieten.
Von dieser Plattform aus haben Besucher einen freien Blick über den Greifensee und die umgebende Landschaft. Dies trägt zur Attraktivität des Rundwegs bei und schafft einen neuen Anziehungspunkt für Erholungssuchende. Die Planung berücksichtigt dabei sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte.
«Die Sanierung des Glattwehrs und der Bau der neuen Brücke sind ein wichtiger Schritt, um die Naherholungsqualität am Greifensee zu steigern und gleichzeitig das historische Erbe zu schützen», so ein Vertreter der Baudirektion des Kantons Zürich.
Hintergrundinformationen
Der Greifensee ist der zweitgrösste See im Kanton Zürich und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er ist bekannt für seine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und steht weitgehend unter Naturschutz. Der Rundweg um den See zieht jährlich zahlreiche Spaziergänger und Radfahrer an. Das Glattwehr spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserstands und ist ein markantes Bauwerk in der Region.
Ökologische Aufwertung der Uferbereiche
Neben den baulichen Massnahmen am Wehr und der Brücke werden auch die Uferbereiche umfassend aufgewertet. Das Hauptziel ist die Förderung der lokalen Flora und Fauna. Die Baudirektion des Kantons Zürich informiert, dass nicht autorisierte Trampelpfade entfernt werden.
An deren Stelle wird eine dichte, naturnahe Bepflanzung angelegt. Zusätzlich werden Holzstrukturen in die Uferzone integriert. Diese dienen als Lebensraum für seltene Tierarten, darunter Amphibien, verschiedene Fischarten und Kleinlebewesen. Diese Massnahmen sollen die ökologische Vielfalt im Bereich des Wehrs stärken.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Baden und Schwimmen im Naturschutzgebiet Greifensee weiterhin nicht gestattet ist. Diese Regelung dient dem Schutz der sensiblen Ökosysteme und der dort beheimateten Arten.
Öffentliche Auflage und Zeitplan
Die Pläne für das Sanierungsprojekt wurden in enger Zusammenarbeit mit der Region entwickelt. Sie liegen noch bis zum 19. Oktober 2025 öffentlich auf. Interessierte Bürger können die vollständigen Unterlagen in den Gemeindeverwaltungen von Fällanden und Schwerzenbach einsehen. Die Einsichtnahme ist während der regulären Öffnungszeiten möglich.
Die Bauarbeiten sind für den Zeitraum von August 2026 bis Juni 2027 angesetzt. Während dieser Bauphase müssen Besucher mit temporären Wegsperrungen rechnen. Um die Beeinträchtigungen für die Nutzer des Rundwegs so gering wie möglich zu halten, werden Umleitungen ausgeschildert.
Zudem ist geplant, auf halber Strecke zwischen dem Glattwehr und der Kantonsstrasse eine Hilfsbrücke zu errichten. Diese soll den Umweg verkürzen und eine durchgehende Begehbarkeit des Gebiets gewährleisten, wenn auch auf einer alternativen Route.
Kosten und Finanzierung des Projekts
Die Gesamtkosten für das Sanierungsprojekt des Glattwehrs belaufen sich auf rund drei Millionen Franken. Die Finanzierung wird zwischen dem Kanton Zürich und den direkt betroffenen Standortgemeinden aufgeteilt.
Der Kanton Zürich trägt den Grossteil der Kosten, nämlich 60 Prozent der Gesamtsumme. Die verbleibenden 40 Prozent werden von den Standortgemeinden Fällanden und Schwerzenbach übernommen. Diese Aufteilung spiegelt die regionale Bedeutung des Projekts wider.
Begleitgruppe und detaillierte Planung
Die Planung des Projekts erfolgte in enger Abstimmung mit einer speziell eingerichteten Begleitgruppe. Diese Gruppe vereint verschiedene Interessen und Fachbereiche, um eine ausgewogene Umsetzung sicherzustellen. Die Mitglieder der Begleitgruppe repräsentieren unter anderem den Naturschutz, den Denkmalschutz sowie verschiedene Freizeitnutzungen.
Zu den beteiligten Organisationen und Akteuren gehören die Greifensee-Stiftung, der Rangerdienst, der Verband zum Schutz des Greifensees sowie lokale Fischer. Auch die Gemeinden Fällanden und Schwerzenbach sind aktiv in der Begleitgruppe vertreten. Diese breite Abstützung gewährleistet, dass unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt und in die Projektplanung integriert werden.
- Greifensee-Stiftung: Vertritt Naturschutzinteressen.
- Rangerdienst: Sorgt für den Schutz und die Pflege des Gebiets.
- Verband zum Schutz des Greifensees: Engagiert sich für den Erhalt der Natur.
- Fischer: Bringen spezifische Kenntnisse über das Gewässer ein.
- Gemeinden Fällanden und Schwerzenbach: Vertreten lokale Anliegen und Interessen.
Die Zusammenarbeit dieser Akteure ist entscheidend für den Erfolg des Projekts, das sowohl ökologische als auch infrastrukturelle Ziele verfolgt.





