Das renommierte Restaurant «Trübli» in der Winterthurer Altstadt, das seit 1875 in Betrieb ist, steht zum Verkauf. Die Immobilie wird auf relevanten Plattformen für drei Millionen Franken angeboten. Diese Entwicklung folgt auf Meinungsverschiedenheiten zwischen dem jungen Gastronom Alex Bindig und dem Hauseigentümer bezüglich notwendiger Investitionen in die Kücheninfrastruktur.
Die Schliessung des Lokals ist für März 2026 geplant. Dies hat weitreichende Konsequenzen für das Team und die kulinarische Landschaft Winterthurs. Alex Bindig, der das «Trübli» zu einer hochbewerteten Gourmetadresse entwickelt hatte, sieht die Situation jedoch auch als Chance für eine Neuausrichtung.
Wichtige Punkte
- Das Restaurant «Trübli» in Winterthur steht für drei Millionen Franken zum Verkauf.
- Die Schliessung ist für März 2026 angekündigt.
- Hauptgrund sind gescheiterte Verhandlungen über Kücheninvestitionen zwischen Pächter Alex Bindig und dem Eigentümer.
- Das «Trübli» erhielt zuletzt 16 Gault-Millau-Punkte und galt als bestbewertetes Restaurant Winterthurs.
- Gastronom Alex Bindig plant, seine Vision in Winterthur an einem neuen Standort fortzusetzen.
Verkauf der Liegenschaft in der Altstadt
Das Angebot umfasst nicht nur das Restaurant im Erdgeschoss. Es beinhaltet auch Büros im ersten Stock, eine 5,5-Zimmer-Wohnung sowie ein 4-Zimmer-Apartment mit Dachterrasse. Von dort bietet sich ein Blick über die Stadt Winterthur.
Der Verkauf der Immobilie, die sich seit Langem in Familienbesitz befindet, ist eine direkte Folge der ungelösten Konflikte. Diese betrafen vor allem die dringend notwendige Modernisierung der Küche. Die Eigentümer bestätigten die gescheiterten Gespräche.
Faktencheck
- Verkaufspreis: 3 Millionen Franken
- Immobilienbestand: Restaurant, Büros, 5,5-Zimmer-Wohnung, 4-Zimmer-Apartment mit Dachterrasse
- Betriebszeit des Restaurants: Seit 1875
Herausforderungen für Gastronom Alex Bindig
Alex Bindig, der 31-jährige Gastronom, hatte das «Trübli» in den letzten Jahren erfolgreich repositioniert. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Traditionslokal zu einer Top-Adresse für Gourmets. Der Gault Millau honorierte diese Leistung zuletzt mit 16 Punkten, der höchsten Bewertung in Winterthur.
Die Nachricht von der bevorstehenden Schliessung teilte Bindig Anfang des Jahres auf Instagram mit. Er drückte seine Enttäuschung über die Situation aus. Die Gespräche mit dem Hauseigentümer über eine Vertragsverlängerung blieben ohne Erfolg.
"Es tut uns mega weh, diese Location verlassen zu müssen", schrieb Alex Bindig in seiner Mitteilung.
Diese Aussage unterstreicht die emotionale Belastung für das gesamte Team, das viel Arbeit in den Erfolg des Restaurants investiert hat.
Konfliktpunkt: Die Küche
Der zentrale Streitpunkt war der Zustand der Küche. Dort wären umfassende Investitionen für eine komplette Erneuerung erforderlich gewesen. Laut Bindig war der Hauseigentümer nicht bereit oder in der Lage, diese hohen Summen zu investieren.
"Wir müssten sehr viel investieren, die ganze Küche neu machen. Doch der Hausbesitzer kann keine solchen Summen investieren", erklärte Bindig gegenüber Gault Millau. Das Team habe stets versucht, das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen. Jedoch gab es auch behördliche Bedenken.
Hintergrundinformationen
Das kantonale Lebensmittelinspektorat hatte bereits Unzufriedenheit über den Zustand der Kücheninfrastruktur geäussert. Solche Beanstandungen können den Weiterbetrieb eines Restaurants erheblich erschweren oder unmöglich machen, wenn keine Sanierungen erfolgen.
Der Verkauf der Immobilie ohne vorherige Sanierung der Küche deutet darauf hin, dass die Eigentümer eine schnelle Lösung bevorzugen, anstatt selbst in die Modernisierung zu investieren.
Zukunftspläne von Alex Bindig
Trotz der Enttäuschung über die Schliessung des «Trübli» blickt Alex Bindig optimistisch in die Zukunft. Er sieht die Situation als eine Chance zur Neuausrichtung seiner gastronomischen Vision. Bindig plant, das Konzept und die besondere Atmosphäre des «Trübli» an einem neuen Ort fortzusetzen.
Sein Ziel ist es, in Winterthur zu bleiben. "Wir sind Winterthurer und fühlen uns hier wohl", betonte er. Dies zeigt seine Verbundenheit mit der Stadt und seinem Publikum.
Die Suche nach einer neuen Location, die den hohen Ansprüchen des Sternekochs gerecht wird, hat bereits begonnen. Es ist zu erwarten, dass Bindig seine kulinarische Expertise weiterhin in Winterthur anbieten wird, möglicherweise in einem neuen Format oder an einem anderen Standort.
Der Markt für Spitzenrestaurants
Die Gastronomiebranche, insbesondere im gehobenen Segment, steht vor vielfältigen Herausforderungen. Dazu gehören hohe Mietpreise, Personalmangel und strenge Hygienevorschriften. Notwendige Investitionen in die Infrastruktur sind oft ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg.
Der Fall des «Trübli» ist kein Einzelfall. Immer wieder müssen erfolgreiche Lokale aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Hauseigentümern oder fehlenden Investitionsmöglichkeiten schliessen. Die Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft der Gastronomen sind dabei entscheidend.
Alex Bindigs Entschlossenheit, seine Vision in Winterthur fortzusetzen, zeigt das Potenzial für neue gastronomische Konzepte. Die Winterthurer Bevölkerung darf gespannt sein, welche neuen kulinarischen Erlebnisse Bindig in Zukunft bieten wird.
Die Schliessung des «Trübli» im März 2026 markiert das Ende einer Ära an diesem spezifischen Standort. Gleichzeitig eröffnet sie aber auch neue Möglichkeiten für den talentierten Koch und sein Team.





